80 Kilometer von deutscher Grenze entfernt: Depot für chemische Abfälle in Polen brennt
Ein Brand in einem Chemielager in der an Brandenburg und Sachsen grenzenden polnischen Woiwodschaft Lebus hat am Samstag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst.
Etwa 200 Feuerwehrleute bekämpfen das Feuer in einer Halle in Przylepa, wo gefährliche Stoffe gelagert werden. Am Sonntag, nach dem Treffen des Krisenpersonals, berichteten der Regionalpräsident von Lubuskie, Władysław Dajczak, dass das Feuer der Halle unter Kontrolle ist und laut Messungen Gesundheit und Leben der Bewohner nicht gefährdet sind.
Meterhohe Stichflammen
Wie Behördenvertreter dem TV-Nachrichtensender TVN24 sagten, brach das Feuer in einem Depot für chemische Abfälle in Ziolona Gora aus – nur rund 80 Kilometer Luftlinie von Cottbus. Fernsehbilder zeigten eine weit in die Umgebung reichende Rauchentwicklung und meterhohe Stichflammen.
Die Behörden riefen die Bewohner der Umgebung zunächst auf, in ihren Häusern zu bleiben und ihre Fenster geschlossen zu halten. Weil der Austritt von giftigen Gasen befürchtet wurde, kündigte der Bürgermeister der Großstadt Ziolona Gora bereits eine Evakuierung zahlreicher Bewohner an. Dazu kam es aber nicht. Tests hätten bestätigt, dass der Rauch keine lebens- oder gesundheitsbedrohenden Stoffe enthalte. Es handle sich um Kohlenwasserstoffe und verbrannte Erdölprodukte.
Problem Giftmüll
In Przylep in der Nähe von Zielona Góra gibt es ein Giftmüllproblem. Dieses entstand als 2014 die Erlaubnis zur Lagerung von Giftmüll erteilt wurde. Die Deponie wurde in einer gemieteten Lagerhalle auf dem Gelände einer ehemaligen Fleischfabrik eingerichtet.
Schon damals schlug die staatliche Feuerwehr Alarm, dass eine solche Deponie eine ökologische Bombe für die Region sei. 2015 wurde dem Betreiber die Lizenz zur Abfallsammlung entzogen und das Unternehmen verpflichtet, die Abfälle auf eigene Kosten zu entsorgen. Die Firma kam dem trotz Bußgeldern nicht nach – und verschwand schließlich aus der Region. Der Müll blieb.
2018 wurde ein Versuch unternommen, den Giftmüll abzutransportieren. Dafür stellte der Stadtrat finanzielle Mittel bereit, die jedoch unzureichend waren. Einige gefährliche Abfälle wurden daraufhin anderswo abgeladen – aber nicht alle.
(mit Material der Agenturen)
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