Bluttat nach Zechgelage unter Senioren – Täter im Asylheim Achern festgenommen
In Achern, rund 20 Kilometer südwestlich von Baden-Baden, kam es am Samstag gegen 17:10 Uhr zu einem Streit im Asylheim. Den Beamten wurde eine schwer verletzte Person in der Morezstraße gemeldet.
„Beim Eintreffen der Polizeistreifen aus Achern wurde ein älterer Mann blutüberströmt im Flur der Gemeinschaftsunterkunft aufgefunden, von Helfern des Rettungsdienstes medizinisch erstversorgt und mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen“, schilderte Polizeisprecherin Karen Stürzel vom zuständigen Polizeipräsidium Offenburg die Lage vor Ort.
Aufgrund der schweren Verletzungen verloren die behandelnden Ärzte den Kampf um das Leben des Opfers. Der Mann verstarb am frühen Abend im Krankenhaus. Wie Polizeisprecherin Stürzel erklärte, hätten erste Befragungen ergeben, dass es sich bei dem Opfer um einen 64-jährigen Ukrainer gehandelt habe, der ein Zimmer im Asylheim bewohnte.
Während der weiteren Ermittlungen der neu gegründeten Sonderkommission „Morez“ wurden in der Gemeinschaftsunterkunft Spuren gesichert und die rund 100 Bewohner befragt.
Tatverdächtiger festgenommen
Polizeisprecher Wolfgang Kramer berichtete von einem ersten Tatverdacht: „Die ersten Maßnahmen haben zur Feststellung eines Mannes geführt, der möglicherweise mit dem Geschehen in Verbindung stehen könnte.“ Der Mann wurde in Polizeigewahrsam überführt, während Rechtsmediziner die Verletzungen des Opfers untersuchten und die Leiche obduzierten.
In einer weiteren Meldung ging die Polizei näher auf den Tatverdächtigen ein. Mittlerweile hatten sich die Indizien laut Presseangaben verdichtet und der Tatverdacht erhärtet.
„Der nun Festgenommene, ein 71-jähriger Ukrainer, der ebenfalls in der Gemeinschaftsunterkunft ein Zimmer bewohnt, wurde aufgrund der Beweislage und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Baden-Baden am Sonntagnachmittag einem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Rastatt vorgeführt.“ Ohne längeres Verweilen wurde Haftbefehl wegen Verdacht des Totschlags erlassen und der Mann in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
„Nach Erkenntnissen aus den durchgeführten Befragungen und Vernehmungen soll es zwischen dem Opfer und dem Verdächtigen zu einem Streit gekommen sein, nachdem man zuvor dem Alkohol zugesprochen hatte“, erklärte der Polizeisprecher. Die Umstände und der Ablauf der tödlichen Auseinandersetzung sind jedoch weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Zwischenfall mit 42-Jährigem
Wie die Polizei meldete, gab es in dieser Nacht einen weiteren Zwischenfall mit einem Bewohner der Unterkunft.
„Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen in der Nacht hat sich ein 42 Jahre alter Bewohner gegen die Einsatzkräfte zur Wehr gesetzt.“ Der Mann habe sich „mutmaßlich in einem Ausnahmezustand“ befunden und musste in Handschellen gelegt werden.
Nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen steht der 42-Jährige nicht mit dem Tatgeschehen in Verbindung. Um welche Art „Ausnahmezustand“ es sich handelt und wodurch dieser ausgelöst worden war, wurde nicht näher mitgeteilt.
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