„Islamistischer Anschlag“ in Paris: 18-Jähriger enthauptet Geschichtslehrer – Neun Personen in Polizeigewahrsam

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Polizei am Tatort, wo ein Mann enthauptet in der Nähe der Mittelschule Bois D'Aulne aufgefunden wurde, der Angreifer wurde am 16. Oktober 2020 in Conflans-Sainte-Honorine, Frankreich, von der Polizei in der Nähe tödlich erschossen.Foto: Kiran Ridley/Getty Images
Epoch Times17. Oktober 2020

Nach dem tödlichen Angriff auf einen Lehrer in der Nähe von Paris sind neun Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden. Bei dem mutmaßlichen Täter, der von der Polizei angeschossen wurde und später starb, soll es sich nach Informationen aus den selben Kreisen um einen in Moskau geborenen 18-Jährigen tschetschenischer Herkunft handeln. Insgesamt befinden sich nun neun Menschen in Gewahrsam.

Unter den in Gewahrsam Genommenen sind Eltern von Schülern der Schule, an der das Opfer arbeitete. Außerdem wurden Menschen aus dem nicht familiären Umfeld des mutmaßlichen Angreifers festgenommen.

Unter den Festgenommenen, darunter ein Minderjähriger, sollen auch Angehörige des Angreifers sein, hieß es in der Nacht zu Samstag aus Justizkreisen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sagte am Abend, es handle sich „eindeutig“ um einen „islamistischen Terroranschlag“.

Bei dem Opfer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Geschichtslehrer, der seinen Schülern im Rahmen seines Unterrichts über Meinungsfreiheit die Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Der 18-jährige Angreifer soll nach der Tat in dem Ort nordwestlich der französischen Hauptstadt „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Er wurde von der Polizei angeschossen und starb nach Angaben aus Justizkreisen später.

Macron: Nation soll gegen „Aufklärungsfeindlichkeit“ zusammenstehen

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt den Angaben zufolge wegen Mordes mit terroristischen Hintergrund und wegen einer „kriminellen terroristischen Vereinigung“.

Bei seinem Besuch am Tatort versicherte Macron, dass die Nation gegen „Aufklärungsfeindlichkeit“ und die damit einhergehende Gewalt zusammenstehen werde, um alle Lehrer „zu schützen und zu verteidigen“.

Bereits im September hatte es wegen der erneuten Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen in der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ einen Messerangriff mit zwei Verletzten in Paris gegeben. Bei dem geständigen Täter handelt es sich um einen 25-jährigen Pakistaner, der aus „Wut“ über die Darstellung des Propheten gehandelt haben will.

Satirezeitung: Intoleranz hat „gerade eine neue Schwelle überschritten“

Die Satirezeitung äußerte nach der Tat am Freitag beim Onlinedienst Twitter ein „Gefühl des Schreckens und der Empörung“. Die Intoleranz habe „gerade eine neue Schwelle überschritten“.

Im Januar 2015 hatten Islamisten wegen der Karikaturen einen Anschlag auf die „Charlie Hebdo“-Redaktion in Paris verübt und dabei zwölf Menschen getötet. (afp)



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