Kirmes-Mörder von Münster stellt sich den Behörden

Die Fahndung nach dem Kirmes-Mörder von Münster ist beendet. Yevgeni A. stellte sich gestern den Behörden. Die Ermittlungen zur tödlichen Messerattacke auf dem Münsteraner Send dauern an.
Mitten auf einer Kirmes in Münster ist ein Mann nach einer Auseinandersetzung niedergestochen worden und ums Leben gekommen.
Mitten auf einer Kirmes in Münster wurde ein Mann nach einer Auseinandersetzung niedergestochen.Foto: David Poggemann/Nord-West-Media /dpa
Von 23. März 2023

Der Kirmes-Mörder von Münster ist gefasst. Nachdem die bisherigen Bemühungen der Polizei nicht zur Ergreifung des bereits identifizierten Täters führten, entschloss man sich zur Öffentlichkeitsfahndung. Diese zeigte raschen Erfolg.

Der Tatverdächtige Yevgeni A. stellte sich am Mittwochvormittag, 22. März, und in Begleitung seines Anwalts der Polizei. Noch am selben Tag wurde der junge Kasache auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster dem Haftrichter vorgeführt.

Dieser schickte den 21-Jährigen wegen des Verdachts des Mordes in Untersuchungshaft, wie aus einer gemeinsamen Erklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei Münster hervorgeht.

Messerstich beendet Leben eines Familienvaters

Am späten Samstagabend, 18. März, gegen 22 Uhr, starb an einem Fahrgeschäft des Münsteraner Volksfestes Send der nach Medienangaben 31-jährige deutsche Staatsangehörige Mark D. durch einen Messerstich. Trotz Reanimation verstarb das Opfer noch vor Ort. Der später als Täter identifizierte Yevgeni A. flüchtete mit seinem älteren Bruder vom Tatort.

„Die Obduktion des Leichnams hat ergeben, dass der 31-Jährige einen Stich ins Herz erhalten hat und aufgrund des Blutverlustes verstorben ist“, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. Bei dem Opfer seien keine weiteren Stichverletzungen festgestellt worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster.

Opfer hatte keinen Streit provoziert

„Bild“-Angaben nach soll sich der 31-Jährige in Begleitung seiner Verlobten und des gemeinsamen Sohnes befunden haben, als sich die Tat am Fahrgeschäft „Shake and Roll“ ereignete. Der Bericht spekulierte, dass es möglicherweise zu einem Streit um die nächste freie Gondel gekommen sein könnte.

Oberstaatsanwalt Botzenhardt betonte jedoch, dass die Ermittlungen zum Tathergang derzeit keine Anhaltspunkte ergeben, dass der 31-Jährige aus Münster einen Streit mit dem späteren Täter provoziert habe.

Videoaufnahmen der Tat und Zeugenhinweise führten schließlich zur Identifizierung des 21-jährigen Tatverdächtigen. Die Polizei durchsuchte am Montagabend dessen Wohnung in Münster, ohne Yevgeni A. dort anzutreffen. Der Haftbefehl gegen den unter anderem wegen Körperverletzung polizeibekannten Kasachen wurde ebenfalls an diesem Abend von einem Richter erlassen. Die Öffentlichkeitsfahndung wurde genehmigt.

Kritik an später Öffentlichkeitsfahndung

Zwischenzeitlich wurde Kritik an den Strafverfolgungsbehörden laut, warum man nicht gleich zur Öffentlichkeitsfahndung übergegangen sei. Man machte sich Sorgen, dass ein identifizierter Mörder frei auf der Straße herumläuft.

Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt erklärte dazu: „Aufgrund sehr konkreter Ermittlungsansätze waren die rechtlichen Voraussetzungen für die Öffentlichkeitsfahndung zur Identifizierung des Tatverdächtigen nicht gegeben.“

Als jedoch darum ging, den Aufenthaltsort des Täters ausfindig und „ihn dingfest zu machen“, kam die Öffentlichkeitsfahndung dann doch noch ins Spiel.

Möglicherweise spielte dabei die drohende Flucht des Tatverdächtigen ins Ausland eine Rolle. Nach Angaben der „Bild“ wurde von Ermittlerseite angenommen, dass sich Yevgeni A. mit seinem Bruder bereits in die Niederlande abgesetzt haben könnte.



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