Lügde-Ermittlungen führen zu weiterer Festnahme

Ein Niedersachse aus dem Kreis Northeim bei Göttingen wurde unter dem Verdacht des Kindesmissbrauchs festgenommen. Er war ein Bekannter des im Lügde-Fall beschuldigten Andreas V.
Titelbild
Polizeistreife im EinsatzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times6. März 2020

Die Ermittlungen zum sexuellen Kindesmissbrauch in Lügde in Nordrhein-Westfalen haben zu einer weiteren Festnahme geführt. Laut eines Berichts von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR wurde ein Bekannter des verurteilten Haupttäters Andreas V. verhaftet. Polizisten nahmen den 48-Jährigen aus dem niedersächsischen Landkreis Northeim bei Göttingen an seiner Arbeitsstelle fest, im Anschluss durchsuchten Ermittler seine Wohnräume und stellten Beweismaterial sicher, das nun ausgewertet wird.

Ein Richter erließ am Donnerstag Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in drei Fällen. Der Mann befindet sich seitdem in Untersuchungshaft, wie die ermittelnde Staatsanwaltschaft Göttingen bestätigte. Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es keine Hinweise darauf, dass der Verdächtige zusammen mit Andreas V. Kindern sexuelle Gewalt antat.

Es bestehe kein „unmittelbarer Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex Lügde“, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit, allerdings „soll der Beschuldigte mit einem der beiden Täter aus dem Lügde-Komplex befreundet gewesen sein“. Daher prüfen die Ermittler auch, ob es weitere Opfer gibt und ob der Mann seine Gewalttaten filmte und fotografierte. Nach Informationen von SZ, NDR und WDR soll der 48-jährige Niedersachse den Dauercamper Andreas V. mehrmals zu Ausflügen mit Kindern in Freizeitparks und Schwimmbädern begleitet haben. Teilweise sollen beide auch zusammen mit anderen Familien Ausflüge gemacht haben.

Über die neuen Ermittlungsergebnisse aus Niedersachsen „freue ich mich riesig“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), „höchstwahrscheinlich ist durch diese Festnahme ein weiteres Mal unfassbares Kindesleid beendet worden“. Jetzt mache sich bezahlt, dass die Ermittler auch nach der Verurteilung der beiden Haupttäter im Fall Lügde weitermachen, so Reul. (dts)



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