Mutter von vermisster Rebecca: „Glaube nicht, dass mein Schwiegersohn damit zu tun hat“

Im Interview mit „Focus online“ zeigt sich die Mutter der verschwundenen 15-jährigen Rebecca skeptisch bezüglich des Tatverdachts gegen ihren am Donnerstag festgenommenen Schwiegersohn. Sie hat die Hoffnung auf ein gutes Ende der Suche nicht aufgegeben.
Titelbild
Mit diesem Plakat sucht die Familie von Rebecca nach dem Mädchen.Foto: Screenshot
Epoch Times1. März 2019

Von der seit dem Morgen des 18. Februar verschwundenen 15-jährigen Schülerin Rebecca aus Berlin-Britz fehlt nach wie vor jede Spur. Im Laufe des heutigen Freitags (1.3.) wird sich entscheiden, ob die Beweise gegen den gestern unter Tatverdacht festgenommenen Schwager des Mädchens ausreichen, um Untersuchungshaft erwirken zu können.

Rebeccas Familie ist nach wie vor davon überzeugt, dass Florian R., der Ehemann von Rebeccas Schwester Jessica, in deren Haus sie sich am Morgen ihres Verschwindens aufgehalten hatte, nichts mit diesem zu tun hat.

„Ich glaube nicht, dass mein Schwiegersohn damit zu tun hat“, äußert Rebeccas Mutter Brigitte R. gegenüber „Focus online“. Auch will sie ihre Hoffnung nicht aufgeben, dass ihre Tochter doch noch wohlbehalten wiedergefunden werden könnte. Dass ihr, nachdem die Meldung über die Festnahme Florian R.s die Runde gemacht hatte, erste Kondolenznachrichten übermittelt wurden, empfand sie als empörend. „Solange mein Kind nicht da ist, ist alles offen.“

Berliner Kurier: Widersprüchliche Zeitangaben lenkten Verdacht auf Schwager

Bisherigen Informationen zufolge seien es neben einem aufgefundenen Oberteil, das offenbar Rebecca zugeordnet werden konnte, vor allem widersprüchliche Angaben des Schwagers selbst, die ihn nach Überzeugung der Ermittlungsbehörden mit einem möglichen Verbrechen in Verbindung bringen.

Der „Berliner Kurier“ berichtet, Florian R., der am Morgen des Verschwindens selbst erst um 5.45 Uhr von einer Feier zurückgekommen sei, habe erst angegeben, gegen 7.15 Uhr nach der im Haus übernachtenden Rebecca gesehen und deren Fehlen bemerkt zu haben. Wenige Tage später erklärte er jedoch, er habe erst um 8.30 Uhr bemerkt, dass das Mädchen sich nicht mehr im Haus befinde. Seine Ehefrau hatte nach eigenen Angaben um 7 Uhr das Haus verlassen.

Rebeccas Mutter gab an, gegen 7.15 Uhr vergeblich versucht zu haben, ihre Tochter auf ihrem Handy zu erreichen. Der Vater geht ebenfalls davon aus, dass Rebecca zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Haus gewesen wäre. Den Auswertungsdaten des WLAN-Routers im Haus der Schwester zufolge hatte Rebeccas Mobiltelefon sich zwischen 6 und 8 Uhr mit dem dortigen Netz verbunden. Es sei in dieser Zeit auch noch WhatsApp benutzt worden, allerdings sei nach wie vor unklar, von wem und wer der Chatpartner war. 

WhatsApp-Nutzung gibt Rätsel auf

Für ein so frühes Verlassen des Hauses bestand am Morgen des Verschwindens aus Sicht der Schülerin keine zwingende Notwendigkeit, da der Schulbeginn erst auf 9.50 Uhr angesetzt war und die Schule selbst zu Fuß in maximal 30 Minuten erreichbar gewesen wäre. Aus diesem Grund wurde nicht ausgeschlossen, dass sich das Mädchen über WhatsApp noch zu einem Treffen mit einer unbekannten Person vor Schulbeginn verabredet haben könnte.

Dass das Mädchen am vorangegangenen Wochenende zudem auch ihren Instagram-Account bis auf drei Bilder mit mehr oder minder kryptischen Botschaften bereinigt hatte, fachte Spekulationen an über Liebeskummer oder über Mobbing und Streit in der Schule. Rebeccas Vater zufolge habe die Tochter einen Schulwechsel ins Auge gefasst.

Die Polizei setzte unter anderem Suchhunde, Polizeihubschrauber und Flugblätter auf der Suche nach der verschwundenen Rebecca ein. Verwandte organisierten auch eigenständig Suchmaßnahmen. Seit Freitag der Vorwoche (22.2.) ermittelt eine Mordkommission. Die Polizei hält mittlerweile ein Verbrechen für wahrscheinlich. (rw)



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