Neue Suchaktionen im Fall Rebecca – bisher 700 Hinweise eingegangen

Die Anteilnahme an dem Fall ist riesig - doch auch zweieinhalb Wochen nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca aus Berlin können die Ermittler bislang keinen Durchbruch verkünden. Die Suche geht weiter.
Titelbild
Rebecca war am 18. Februar in den frühen Morgenstunden aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verschwunden. Nun wird sie gesucht.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times8. März 2019

Die Suche im Fall der verschwundenen 15-jährigen Rebecca aus Berlin geht weiter. Für diesen Freitag seien neue Suchaktionen geplant, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Auch die mehr als 300 Hinweise, die nach einer ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ am Mittwochabend bei den Ermittlern eingingen, würden von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt weiter geprüft. Die Gesamtzahl der Hinweise lag damit am Donnerstag bei rund 700.

Ob es neue Erkenntnisse gebe, teile die ermittelnde Mordkommission jedoch erst mit, wenn Auswirkungen auf die Ermittlungen ausgeschlossen werden könnten, sagte der Sprecher. Rund sieben Stunden lang hatten Polizisten am Donnerstag einen Wald in Brandenburg nahe Storkow südöstlich von Berlin durchkämmt – ohne Ergebnis.

Die Polizei will ihre Suche nach der vermissten Rebecca möglicherweise an der Stelle vom Donnerstag fortsetzen. Der genaue Ort und Zeitpunkt für die Suche heute stehe aber noch nicht fest, sagte eine Sprecherin. Das Gebiet bei Kummersdorf in Brandenburg, 50 Kilometer südöstlich von Berlin, käme dafür aber möglicherweise erneut in Frage.

Rebecca war am 18. Februar in den frühen Morgenstunden aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verschwunden. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass sie getötet wurde. Dringend tatverdächtig ist der Schwager von Rebecca. Der 27-jährige Deutsche war demnach zur mutmaßlichen Tatzeit allein mit ihr im Haus. Nach Ansicht der Ermittler hatte Rebecca zum Zeitpunkt ihrer mutmaßlichen Tötung das Haus nicht verlassen. Dies ergebe sich vor allem aus dem Telefonverhalten Rebeccas und den Router-Daten in dem Haus, sagte ein Mitarbeiter des Landeskriminalamts in der ZDF-Sendung.

Die Ermittler befassen sich vor allem auch mit zwei Autofahrten des Schwagers. Auf der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) war das Auto, das der 27-Jährige nutzte, von einem Kennzeichen-Erfassungssystem der Polizei registriert worden. „Zu beiden Fahrten kann er keine Angaben machen“, hatte Kriminalhauptkommissar Michael Hoffmann, Leiter der zuständigen 3. Mordkommission, gesagt.

Die Fahrten passten nicht zu der Version, die der Schwager erzählt habe. Es gebe Widersprüche in den Aussagen des Mannes. „Es ist ein Fall, der betroffen macht“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Donnerstabend im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

Die Eltern und Schwestern von Rebecca halten den Schwager für unschuldig. „Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf“, sagte Rebeccas Vater dem Sender RTL am Mittwoch. Er bat seinen Schwiegersohn: „Florian, rede einfach! Klär das, damit die ganze Suche in die andere Richtung geht, und zwar in die richtige. Wir müssen Becky finden.“ (dpa)



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