Polizeirazzia in Oer-Erkenschwick gegen „banden- und gewerbsmäßige kriminelle Strukturen“

Eine Razzia in einer Autowerkstatt in NRW führt zur Festnahme eines Clanmitglieds.
Titelbild
Polizeirazzia (Symbolbild).Foto: Swen Pförtner/dpa/dpa
Von 22. Juni 2023

Die Staatsanwaltschaft Bochum und das Polizeipräsidium Recklinghausen erklärten am Donnerstag, 22. Juni, dass bei einer Razzia am Vormittag in Oer-Erkenschwick, NRW, ein 41-jähriger Werkstattbesitzer aus Oer-Erkenschwick festgenommen wurde.

Der Mann sei eine „Schlüsselfigur“ in zwei umfangreichen Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bochum. Insgesamt seien zehn Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Bochum in Oer-Erkenschwick und im Kreis Recklinghausen umgesetzt worden. Es gehe unter anderem um „banden- und gewerbsmäßige[n] Betrug und Bestechung“, erklärte Polizeisprecher Andreas Lesch.

Polizeipräsidentin: „Hat sich gelohnt“

Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen freut sich über den „großen Ermittlungserfolg“, heißt es in einem Statement der Polizei: „Die hier vorliegenden Ermittlungsverfahren zeigen, dass wir als ermittelnde Behörde manchmal einen langen Atem haben müssen.“ Das Durchhalten habe sich aber gelohnt, „um diese banden- und gewerbsmäßigen kriminellen Strukturen aufzudecken“, so Zurhausen.

Wie die Polizeipräsidentin erklärte, hätten in der Angelegenheit Staatsanwaltschaft und Polizei eng zusammengearbeitet, „um alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen“. Man habe genau da angesetzt, „wo es weh tut“, so die Behördenchefin, die auf die „Pfändung von Vermögenswerten und hochwertigen Fahrzeugen“ hinwies.

In der Autowerkstatt von Ali M.

Nach Angaben der „Bild“ soll es sich bei der 41-jährigen „Schlüsselfigur“ um einen Cousin des Berliner Clanchefs Arafat Abou-Chaker (47) handeln.

Autowerkstattbesitzer Ali M. (41) wurde gegen 10 Uhr morgens von rund 100 Polizisten, Steuerfahndern, Staatsanwälten und Zollbeamten überrascht. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum zufolge gehe es um einen Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro, so die Zeitung.

Erinnerungen an Schießerei 2017

Man berichtet, dass Ali M. bereits wegen Raubüberfalls und Waffenbesitzes vor Gericht gewesen und auch schon im Gefängnis gesessen haben. Das Blatt erinnert an einen dramatischen Vorfall im Juli 2017 vor Alis Autowerkstatt.

Damals sei es um einen Rapper-Krieg mit mehreren Verletzten gegangen, „zwischen ‚Hamad 45‘ (33, stand den Hells Angels nahe) und Bushido (44, damals war der noch unter Schutz bei den Abou-Chakers)“, erklärt das Boulevardblatt. Auch Ali M. sei damals schwer verletzt worden. 2018 sei es dann zum Prozess gekommen. Rapper „Hamad 45“ sei zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, Ali M. habe in der Revision Bewährung bekommen.



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