Liebeskummer oder Verbrechen? Suche nach vermisster Rebecca (15) in Berlin weiterhin erfolglos – Mordkommission ermittelt

Seit Montag der Vorwoche (18.2.) fehlt von der 15-jährigen Schülerin Rebecca Reusch aus Berlin-Britz jede Spur. Sie verließ am Morgen jenes Tages die Wohnung ihrer Schwester, kam jedoch nie in der Schule an. In den Tagen zuvor hatte sie einen Großteil der Inhalte ihres Instagram-Accounts gelöscht.
Titelbild
Fahndungsfoto der vermissten Rebecca aus Berlin.Foto: Polizei Berlin
Von 27. Februar 2019

In Berlin wächst die Sorge um die seit dem 18. Februar spurlos verschwundene Rebecca Reusch aus dem Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln. Am Morgen jenes Tages hatte das 15-jährige Mädchen sich nach derzeitigem Erkenntnisstand von der Wohnung ihrer Schwester Jessica (27) im Maurerweg aus, wo sie zuvor übernachtet hatte, zum Unterricht in der zehnten Klasse in der Walter-Gropius-Gesamtschule aufgemacht. Dieser hätte um 9.50 Uhr begonnen. Rebecca ist dort jedoch nie eingetroffen.

Die Schule ist fußläufig etwa eine halbe Stunde von der Wohnung der Schwester entfernt. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, hatte sich Rebeccas Handy an jenem Morgen zum letzten Mal zwischen 6 und 8 Uhr in den WLAN-Router in der Wohnung ihrer Schwester eingeloggt. Ihre Mutter gibt hingegen an, etwa gegen 7.15 Uhr versucht zu haben, ihre Tochter telefonisch zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt sei das Telefon jedoch nicht mehr eingeschaltet gewesen. Dies habe auch eine Ortung per GPS unmöglich gemacht.

Seit Rebecca an jenem Morgen das Haus verlassen hat, fehlt von ihr jede Spur. Die Polizei hat erst nach drei Tagen die Ermittlungen aufgenommen. Das ist eine übliche Vorgehensweise bei Abgängigkeitsanzeigen für Jugendliche ihres Alters, da diese in den meisten Fällen von selbst wieder zurückkommen. Mittlerweile hat die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung in die Wege geleitet und die 3. Mordkommission mit den Ermittlungen betraut.

Polizei rät von Alleingängen ab

Dem „Tagesspiegel“ zufolge waren bis zum achten Tag nach dem Verschwinden bislang 48 Hinweise eingegangen. Ein Durchbruch ist jedoch nicht in Sicht. Am Dienstagabend haben etwa 50 Menschen vom U-Bahnhof Rudow aus an einer privaten Suchaktion bis zu den Rudower Höhen teilgenommen, zu der Rebeccas Schwester über die sozialen Medien aufgerufen hatte. Dabei wurden auch Büsche und das Unterholz abgesucht – ohne Ergebnis. Die Polizei warnt vor Alleingängen dieser Art, weil sie befürchtet, dass Details oder mögliches Täterwissen an die Öffentlichkeit gelangen und die Ermittlungen gefährden könnten.

Für ein Verbrechen gibt es bis dato jedoch ebenso wenig Anhaltspunkte wie für ein freiwilliges Abtauchen der Schülerin. Der Vater und mehrere Freundinnen Rebeccas erklärten gegenüber „Bild“ unisono, dass es nicht dem Naturell Rebeccas entsprechen würde, einfach so wegzulaufen und keine Nachricht zu hinterlassen. Sie sei stets sehr offen bezüglich dessen gewesen, was sie bewege, meint eine Freundin:

„Ich weiß leider nicht, wo sie sein könnte und ich sehe auch keinen richtigen Grund, dass sie abhauen würde. Rebecca ist nicht so eine Person. Sie würde mir eigentlich alles sagen, zum Beispiel wenn sie Streit mit jemanden hätte oder was sie halt stört.“

Andererseits habe es den Angaben des Vaters zufolge in letzter Zeit Streit mit einigen Mitschülern gegeben und seine Tochter habe deshalb die Schule wechseln wollen. Zudem seien unmittelbar in den Tagen vor ihrem Verschwinden ungewöhnliche Aktivitäten auf ihrem Instagram-Account zu verzeichnen gewesen, den Rebecca zuvor intensiv genutzt habe.

Zwei der drei übriggebliebenen Instagram-Einträge deuten auf Liebeskummer hin

Sie habe demnach alle Bilder auf ihrem Account gelöscht bis auf drei, die vom 5. Januar, vom 8. Januar und vom 26. Januar datieren. Die erstgenannten Beiträge – auf einem Bild blickt das Mädchen in Jeans und schwarzem Top nach unten und schreibt dazu: „Did u miss me?“, auf dem zweiten schreibt sie „Dear cupid, next time hit us both“ – deuten auf eine unglückliche Beziehung und auf möglichen Liebeskummer hin. Der dritte Eintrag beschränkt sich auf eine Polaroid-Aufnahme der Jugendlichen selbst mit rosa-blonden Haaren, wieder ist ihr Blick nach unten gerichtet. Das Foto wird lediglich mit einem Emoji einer herausgestreckten Zunge kommentiert.

Der Fahndungsaufruf der Polizei verrät, das Mädchen sei 1,70 bis 1,80 Meter groß, schlank und habe dunkelblondes schulterlanges Haar. Am Tag ihres Verschwindens trug sie einen weißen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Rap Monster“, dazu eine rosafarbene Plüschjacke, einen roten Rucksack und eine blaue Jeans mit zerrissenen Knien.

Hinweise werden erbeten an die 3. Mordkommission beim Landeskriminalamt, Keithstraße 30 in 10787 Berlin unter der Rufnummer 030 4664-911333 oder per E-Mail ([email protected]). Auch an jede andere Polizeidienststelle können Hinweise gerichtet werden.

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion