Schleuser-Razzia: Syrische Clanmitglieder brachten 100 Syrer illegal nach Deutschland

Die Bundespolizei war gegen eine Bande von familiär verflochtenen Syrern bundesweit im Einsatz. Die Asylbewerber sollen viel Geld mit Schleusungen von Landsleuten verdient haben.
Polizeibeamte während einer Razzia gegen sogenannte «Reichsbürger» in Frankfurt.
Polizeibeamte während einer Razzia in Frankfurt. (Symbolbild)Foto: Boris Roessler/dpa
Von 26. September 2023

Ein Großrazzia fand am heutigen Dienstag gegen 6 Uhr in zwölf Objekten in sieben Städten in fünf Bundesländern statt. Mehr als 350 Einsatzkräfte der Bundespolizei waren im Kampf gegen eine syrische Schleuserbande im Einsatz. Handys, Laptops und ein Schleuserauto wurden unter anderem sichergestellt. Auch nach Vermögenswerten sei gefahndet worden. Ob welche gefunden wurden: keine Angaben.

Eine familiäre syrische Schleuserbande

Der Auftrag für die Großrazzia kam von der Staatsanwaltschaft der nordniedersächsischen Hansestadt Stade. Den Hintergrund des Ermittlungsverfahrens lieferte jedoch die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt am Main. In einer Mitteilung erklärte Bundespolizeisprecher Jörg Martienßen am frühen Dienstagmorgen, dass man wegen des „Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern“ im Einsatz sei.

Auf X (ehemals Twitter) posteten die Frankfurter Bundespolizisten wenig später, dass die Objekte gesichert seien und die Durchsuchungen weiterlaufen. „Fünf Beschuldigte wurden aufgrund erwirkter Haftbefehle festgenommen“, gaben die Einsatzkräfte bekannt.

In Niedersachsen seien zwei Frauen und ein Mann in Stade festgenommen worden, in NRW ein Mann und eine Frau in Gladbeck, berichtete die dpa nach Angaben der Bundespolizei. Alle sind Syrer, miteinander familiär verbunden und Asylbewerber in Deutschland. Weitere fünf ermittelte Personen, ebenfalls Syrer, ebenfalls mit den Verhafteten familiär verbunden, seien nicht festgenommen worden.

Neben Stade und Gladbeck habe es auch Durchsuchungen in Balge (Niedersachsen), in Bremen, in Fulda und Kassel (beide Hessen) und im bayerischen Kelheim gegeben.

Mit Flugzeug, Auto, Lkw oder zu Fuß gekommen

Die Ermittlungen in dem Fall begannen bereits 2022. Demnach seien die Syrer zunächst nach Griechenland geflogen und hatten dort echte Pässe von Landsleuten bekommen. Dann seien sie über Zwischenstationen nach Deutschland gebracht worden, unter anderem per Flugzeug.

Später sei man dann auf die Balkanroute ausgewichen und hatte die Leute illegal per Auto, Lkw oder zu Fuß über die Grenze nach Deutschland gebracht.

Mehr als 100 Syrer und bis zu 7.000 Euro pro Kopf

Wie die Fahnder herausfanden, zahlten die „mutmaßlich Geschleusten“ für ihre illegale Einreise nach Deutschland jeweils zwischen 3.000 und 7.000 Euro, erklärte Bundespolizeisprecher Jörg Martienßen. „Insgesamt werde der mutmaßlichen Bande im Laufe der Zeit die Einschleusung von mehr als 100 Syrern vorgeworfen“, sagte der Bundesbeamte.

Den Angaben nach werde den Beschuldigten nicht nur banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen, sondern auch Geldwäsche, weil sie mit dem illegalen Geld unter anderem Goldschmuck gekauft hätten, so der Sprecher.

Sprunghafter Anstieg an illegalen Einreisen

Eine von der Bundespolizei am 22. September veröffentlichte Statistik für dieses Jahr zählte 70.753 festgestellte illegale Einreisen zum Stichtag 31. August. Nach 7.588 illegalen Einreisen im Januar war die Anzahl im Februar zunächst auf 5.367 gesunken.

Seitdem stiegen sie jedoch kontinuierlich. Im Juli wurden 10.714 festgestellt. Im August gab es dann einen großen Sprung auf 14.701 illegale Einreisen. Die Zahlen von Januar bis August 2023 liegen bereits um 57 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2022 und um 144 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2021.

In den vergangenen beiden Jahren gehörten die Monate September bis November zu denen mit den höchsten illegalen Einwanderungsraten.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion