Sieben Tote bei schwerem Verkehrsunfall in Thüringen – darunter fünf 19-Jährige

Bei einem Verkehrsunfall auf einer Bundesstraße in Thüringen sind sieben Menschen ums Leben gekommen und drei weitere verletzt worden. Laut Polizei starben bei der Kollision von drei Autos unter anderem fünf junge Menschen im Alter von 19 Jahren.
Es ist ein Bild der Zerstörung, das sich auf der Bundesstraße 247 in Thüringen bietet. Sieben Menschen sterben. Nur selten fordert ein Verkehrsunfall hierzulande so viele Menschenleben.
Es ist ein Bild der Zerstörung, das sich auf der Bundesstraße 247 in Thüringen bietet. Sieben Menschen sterben. Nur selten forderte ein Verkehrsunfall hierzulande so viele Menschenleben.Foto: Michael Reichel/dpa
Epoch Times2. April 2023

Bei einem möglicherweise alkoholbedingten schweren Verkehrsunfall sind in Thüringen sieben Menschen ums Leben gekommen und drei weitere schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag starben bei der Kollision von insgesamt drei Fahrzeugen auf einer Bundesstraße bei Bad Langensalza am späten Samstagnachmittag auch fünf junge Menschen im Alter von 19 Jahren in einem der beteiligten Autos. Zwei der drei beteiligten Fahrzeuge gingen dabei in Flammen auf. Das Geschehen löste in Thüringen große Bestürzung aus.

Wie die Polizei in Nordhausen unter Verweis auf erste Ermittlungsergebnisse mitteilte, war ein 45-Jähriger mit seinem Auto in den Gegenverkehr geraten und dort mit zwei entgegenkommenden Fahrzeugen zusammengeprallt. Bei dem Mann, der die Kollision schwer verletzt überlebte, sei „Alkoholkonsum nicht ausgeschlossen“. Daher sei die Entnahme einer Blutprobe angeordnet worden, erklärten die Beamten. Er sei zudem „nicht in Besitz einer Fahrerlaubnis“.

Die beiden von dem Fahrzeug des Mannes gerammten entgegenkommenden Autos wurden schwer beschädigt und gingen in Flammen auf. In einem von beiden starben drei junge Männer und zwei junge Frauen im Alter von 19 Jahren, in dem anderen ein 60-Jähriger. Dessen 73-jährige Mitfahrerin konnte sich nach Angaben der Polizei noch schwerverletzt aus dem brennenden Fahrzeug retten.

Auch in dem mit drei Insassen besetzten Auto des mutmaßlichen Verursachers gab es demnach einen Toten. Ein 44-Jähriger starb, ein weiterer Mitfahrer im Alter von 34 Jahren wurde schwer verletzt und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht.

Retter und Ermittler sahen sich an der Unfallstelle mit schrecklichen Bildern konfrontiert. Eine Polizeisprecherin verglich die Szenerie am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit einem „Schlachtfeld“. Die Leichen der toten Unfallopfer seien teilweise bis zur Unkenntlichkeit verbrannt gewesen, was auch die Identifizierung schwierig gemacht habe.

Auf Bilder von der Unfallstelle im Landkreis Unstrut-Hainich waren die über die gesamte Straße geschleuderten Wracks der im Frontbereich vollkommen zerstörten drei Unfallautos zu sehen. Das Fahrzeug, in dem die fünf jungen Menschen starben, hing ausgebrannt schräg auf einer Leitplanke. Das zweite entgegenkommende Fahrzeug stand ausgeglüht mitten auf der Fahrbahn. Das nicht von den Flammen erfasste unfallverursachende Auto lag umgestürzt auf der Seite, Trümmerteile und Brandrückstände verteilten sich im weiten Umfeld.

Die thüringische Landesregierung reagierte zutiefst bestürzt. „Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. So viel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit“, schrieb Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Kurzbotschaftendienst Twitter schon zu einem Zeitpunkt, als Informationen zum möglichen Alkoholkonsum des mutmaßlichen Verursachers noch nicht bekannt waren. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) zeigte sich ebenfalls auf Twitter „erschüttert“ von den tragischen Ereignissen.

Die Bilder von der Unfallstelle würden „noch lange nachwirken“, fügte Maier hinzu. Seine Gedanken seien bei den Verletzten und Angehörigen der Toten wie bei den Einsatzkräften. Für diese sei es ein schwerer Einsatz gewesen. Kriseninterventionsteams würden ihnen helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Nach Angaben der Polizei waren psychologisch geschulte Seelsorger bereits am Samstagabend unter anderem beim Überbringen der Todesnachrichten im Einsatz. Die Spezialisten stünden darüber hinaus in den kommenden Tagen weiterhin auch für die bei dem Unfall eingesetzten Rettungskräfte und Polizisten zur Verfügung, erklärten die Beamten in Nordhausen.

Die Ermittler baten zugleich Zeugen um Hinweise auf das Geschehen auf der Bundesstraße vor der Kollision – insbesondere mit Blick auf Überholmanöver und andere auffällige Fahraktionen des mutmaßlichen Unfallverursachers in seinem BMW.

Die Bundesstraße 247 war demnach auch am Sonntag noch gesperrt. Wann sie wieder geöffnet werden könnte, war unklar. Laut Polizei musste zunächst unter anderem geprüft werden, ob die Feuer den Belag beschädigten. (afp)



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