Wut auf Politiker: Grünen-Abgeordneter bei Musikveranstaltung angegriffen

Bei einer Musikveranstaltung soll ein Mann lautstark Kritik an der Politik der Grünen geäußert und anschließend den Landtagsabgeordneten Christian Schroeder attackiert haben. Der Angreifer sei kein Unbekannter.
Polizei und Rettungskräfte wurden alarmiert (Symbolbild).
Blaulicht. Symbolbild.Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times15. August 2023

Ein Landtagsabgeordneter der Grünen ist in Niedersachsen nach Angaben seiner Partei während einer Veranstaltung von einem Mann attackiert und zu Boden gestoßen worden. Die Attacke auf den Politiker Christian Schroeder ereignete sich am Samstag bei einer Musikveranstaltung in seinem Heimatort Wittingen in Landkreis Gifhorn, teilte der Landesverband der Grünen am Dienstag in Hannover mit.

Demnach machte der Angreifer zuvor „lautstark seine recht pauschale Ablehnung der Politik der Grünen“ deutlich und warf Schroeder anschließend „durch massiven Körpereinsatz zu Boden“. Weitere Besucher der Veranstaltung schritten ein und halfen dem Abgeordneten.

Nach Angaben seiner Partei erlitt der Politiker Prellungen und erstatte inzwischen Strafanzeige. Bei dem Angreifer handle es „um eine ihm bekannte Person“, erklärten die Grünen.

Grünen-Fraktionschefin: Gewalt gegen Politiker nimmt zu

Grünen-Fraktionschefin Anne Kura äußerte sich entsetzt. Bundesweit häuften sich in den vergangenen Jahren verbale und körperliche Angriffe auf Amts- und Mandatsträger, erklärte sie. „Die Frage ist, woher Wut und Hass auf Politiker rühren, wodurch und durch wen sie derart befeuert werden und wieso sie sich immer häufiger in tätlichen Angriffen entladen.“ Hier werde rote Linien überschritten, erklärte die Politikerin.

Auch die Fraktionen von SPD und CDU im niedersächsischen Landtag reagierten betroffen. CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner nannte den Vorfall „schwer erträglich“. Er erwarte „eine klare Botschaft“ der Justiz an den Angreifer.

SPD-Fraktionschef Grant Hendrik Tonne bezeichnete die Attacke auf Schroeder als „erschreckend“. Die Stimmung im Land sei zunehmend aufgeheizt und polarisiert. Es werde von manchen Menschen inzwischen „offenbar als persönliche Beleidigung empfunden“, wenn jemand andere Meinungen vertrete. (afp/dl)



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