Die Weisheit von Lehrer Kuang
Lehrer Kuang (572–532 v. Chr.) war ein berühmter Musiker im Staat Jin. In einer bestimmten Zeit tat er auch als Minister seinen Dienst. Seine Zeitgenossen nannten ihn einen „umfassend erfahrenen“ Mann. Lehrer Kuang erreichte dies, obwohl er blind geboren war. Daher bezeichnete er sich selbst als ‚Blinden Höfling’.
Der Legende nach waren seine Begabungen bei der Trommel und der Qin (ein altes Saiteninstrument, das bis heute benutzt wird) unvergleichlich. Kuangs Zeitgenossen sagten, seine Fähigkeiten wären das Höchste. Er konnte mit der Qin auch natürliche Klänge hervorbringen, wie den Gesang eines Vogels. Außerdem beherrschte er Volkslieder aus dem ganzen Land.
Er glaubte, dass eine der Bedeutungen von Musik, die Verbreitung moralischer Konzepte mit Hilfe von Volksliedern sei. Diese Lieder erreichten jeden Winkel des Landes. Er dachte, durch das Kombinieren von Gesang mit Ritualen, wäre es möglich, mehr Menschen zu zivilisieren. Sein Musikverständnis inspirierte auch die Methoden für das Regieren des Landes. Eines Tages bedauerte Kaiser Jinping, Kuang, wegen seiner Blindheit. Kuang entgegnete: „Es gibt da fünf Arten von Blindheit:
Der Kaiser kann nicht sehen, dass einer seiner Beamten Bestechung einsetzt.
Der Kaiser beruft die falschen Männer für Aufgabenbereiche.
Der Kaiser versäumt, fähige Beamte, den unfähigen vorzuziehen.
Der Kaiser möchte nur Macht einsetzen.
Der Kaiser weiß nicht, wie die Bürger leben.“
Kuang war der Meinung, die Menschen seien das Fundament eines Staates. Die Aufgabe des Königs sei, dafür zu sorgen, dass diese Untergebenen ordentlich behandelt werden. Er steht nicht über seinem Volk und sollte ein moralisches Leben führen. Verstößt er dagegen, würde sich das gegen die Natur richten. Solch ein König hätte sein Volk enttäuscht, kümmerte sich nicht um die Regierung und sollte daher ersetzt werden. Kaiser Jindao bewunderte Kuangs Ansichten und befragte Kuang nach der besten Art zu regieren. Kuang erwiderte: „Bewahre Barmherzigkeit und Aufrichtigkeit.“
In der Politik befürwortete Kuang eine transparente Regierung, die anzeigt, dass Moral und Gesetz gleich wichtig sind. Der Kaiser sollte Ereignisse sich natürlich entwickeln lassen, universelle Güte fördern und ein Gesetzeswerk anwenden, um das Regierungssystem zu schützen.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 35/09
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion