Fülle Dein Herz mit Güte
Einst lebte im alten China ein berühmter Arzt namens Li Shizhen. Er liebte medizinische Werke und wurde als ein Weiser unter den Ärzten angesehen. In seiner Heimatstadt gab es auch einen anderen, mittelmäßigen Arzt, der jedoch vorgab, über alles Bescheid zu wissen. Dieser Arzt legte sich eine Menge medizinische Bücher zu, um zu zeigen, dass er ein reich fundiertes Wissen habe.
In einem Jahr, nach der Regenzeit, wies dieser Arzt seine Diener an, seine Sammlung medizinischer Bücher zum Trocknen in den Hinterhof zu bringen. Er eilte hin und her, wie ein sich selbst zur Schau stellender Pfau. Als Li Shizhen dies zufällig mitbekam, überkam ihn ein Impuls, so dass er seine Kleider auszog und sie ganz in die Nähe der Bücherregale legte. Der Arzt sah, dass Li seine Brust und seinen Bauch der Sonne aussetzte und wollte wissen: „Hey, was machen Sie denn hier?“ Li sagte: „Ich möchte auch etwas Sonnenschein für meine Bücher.“ Der Arzt fragte: „Wo sind denn Ihre Bücher?“ Li tätschelte seinen Bauch und sagte: „Meine Bücher sind alle hier.“
Natürlich sagte Li Shizhen dies scherzhaft, doch seine Bemerkung vermittelt uns, dass das Wissen einer Person nicht davon abhängt, wie viele Bücher man sein Eigen nennt, sondern wie viele Dinge man in dieser Welt wirklich verstanden hat. Wenn man sich beim Lesen dem Buch mit vollem Herzen widmet, kann der Leser nicht nur Weisheit, sondern auch Mäßigkeit und Güte schöpfen. Außerdem können Bücher eine starke Wirkung auf die Stimmung einer Person ausüben. Tatsächlich stehen Stimmung, Temperament und Geist miteinander in Verbindung. Gute Bücher können den Verstand bereichern und auch dazu beitragen, eine Person mit Ausgeglichenheit und Gutherzigkeit zu veredeln.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 30/09
{H:1}
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion