Leeshai Lemish über (s)eine Künstlergruppe
Leeshai Lemish ist schon viel herumgekommen. Im Alter von 30 Jahren hat er bereits verwirklicht, was sich manch einer ein Leben lang nicht traut – oder nicht erreicht.
Den Zuschauern des „Chinese New Year Spectacular” in renommierten Konzerthäusern, die sich vielleicht gefragt haben: „Wer ist denn dieser elegant gekleidete Herr, der diese Show moderiert? Und dann singt er auch noch ein volkstümliches Liebeslied aus Sichuan namens „Kanding“ in flüssigem Chinesisch für die Moderatorin auf der Bühne“ sei ins Stammbuch geschrieben: Genau der ist er – Leeshai Lemish.
Heiter und leidenschaftlich stürzt sich Lemish gewöhnlich in all die Arbeiten, die ihm auf seinem Weg begegneten. Dabei begegnete ihm der Militärdienst bei der israelischen Armee, Amateurbaseball, und er verliebte sich in die traditionelle chinesische Kultur und engagiert sich für die Menschenrechte in China.
Lemish ist Israeli-Amerikaner, der zum Studieren zusammen mit seiner damals noch zukünftigen Frau Sarah in die USA auswanderte.Er beendete sein Studium am Pomona College im Jahre 2005 mit lauter „1“-en im Abschlusszeugnis. Der Ehrgeiz von Lemish, seine Ziele zu erreichen, spiegelt sich in seinen zahlreichen Auszeichnungen wider.
Bei seiner Graduierung erhielt er die Auszeichnung für die beste asiatische Studienarbeit; seine Forschungsarbeit führte ihn nach Taiwan, Kambodscha und Laos, wo er chinesische Flüchtlinge interviewte, die unter religiöser Verfolgung gelitten hatten – kein leichtes Unterfangen für eine Studienarbeit. Darüber hinaus entschied sich die chinesisch-amerikanische Studentenvereinigung, dass sie in diesem Jahr erstmals ihre Auszeichnung an einen Nicht-Chinesen vergeben würden – Lemish wurde diese Ehre teil.
Aktuell bereitet sich Lemish für die diesjährige Welttournee der Show der Künstlergruppe Divine Performing Arts vor. Jedes Jahr verbringt er fünf Monate reisend in und außerhalb der Vereinigten Staaten zusammen mit den Tänzern der Divine Performing Arts für die Vorführungen der Show von Divine Performing Arts.
Epoch Times: Wie lange haben Sie sich für ihre Rolle als Showmaster für die Show vorbereitet?
Leeshai Lemish: Es kommt bereits mein viertes Jahr bei der Show zum chinesischen Neujahr, und mein drittes Jahr explizit mit den Divine Performing Arts (DPA). Meine erste Show war im Mai des Jahres 2005 beim Dragon Boat Festival an der Staatsuniversität in Los Angeles, und danach die Show in der Radio City Music Hall im Januar 2006. Im Dezember 2006 wurde ich zum festen Showmaster der Divine Performing Arts.
Epoch Times: Inwieweit ist die Inszenierung erweitert worden, seitdem Sie bei der Show dabei sind?
Lemish: Seit 2005 ist unsere Gala zu einer Show der Weltklasse geworden, als sie sich ihren Weg in eine einzigartige Nische der Weltkunst und Unterhaltung gebahnt hat – dabei hat sie ihre Seele behalten, die sie von Anfang an schon gehabt hat. Der Schwerpunkt der Show liegt beim klassischen chinesischen Tanz und der Wiederbelebung der chinesischen Tradition, die Show ist durch die Arbeit der Divine Performing Arts gereift. In den ersten Jahren 2005 und 2006 haben wir verschiedene Gruppen – von lokalen Künstlern bis zum Bläserquartett, einer Mischung von verschiedenen Programmelementen – zu einem Programm vereint. Seit Ende 2006 jedoch kristallisierte sich das Programm durch die Gründung der Divine Performing Arts zu einem klar umrissenen Arrangement. Das Programm hat sich gesteigert und wurde zunehmend eindrucksvoller. Das Ziel der Show ist klar umrissen und bleibt von all dem unbeeinflusst, was sich in den letzten 60 Jahren in China abgespielt hat.
Epoch Times: Was fordert Sie am meisten an den Welttourneen?
Lemish: Abgesehen davon, dass ich während der Zeit der Tournee nicht mit meiner Frau zusammen sein kann, fände ich es schwerer, nicht auf Tournee zu gehen – schließlich bin ich ein Showmaster, ich muss viel reisen. Während ich die Show moderiere, habe ich jedes Mal die Gelegenheit, die Show zu sehen, und mit den Künstlern zusammen zu sein, die auf ihren Gebieten alle zur Weltspitze gehören – eine großartige Umgebung. Ich würde sagen, am schwierigsten ist es, mit den anderen Darstellern Schritt zu halten.
Die Tänzer, Sänger und das Orchester sind nie mit dem Niveau zufrieden, das sie erreicht haben. Sie setzen ihr Herz und ihre Seele in die Show und haben ihre Gedanken dabei, wie sie sich weiter verbessern können. Sie erreichen einen Zustand, bei dem sie sich gänzlich ihrem Publikum auf den Zuschauertribünen widmen. Durch die Energie dieser Show und die Rückmeldungen der Zuschauer wurde dies zu einer großartigen Umgebung, nach der man sich nur sehnen kann. In den Monaten zwischen den Welttourneen vermisse ich die Tournee und suche mein Gleichgewicht. Nach der Tour verbringe ich meine Zeit mit Recherchieren und dem Schreiben für die Menschenrechte.
Epoch Times: Wie reagieren die Zuschauer in den verschieden Ländern und Städten auf die Aufführungen?
Lemish: Das ist von Ort zu Ort verschieden, verschiedene Kulturen haben verschiedene Gewohnheiten. In Boston zum Beispiel, sind wir auf ein anspruchsvolles, gebildetes Publikum gestoßen, das mehr über die historischen Zusammenhänge wusste, auf die einige unserer Aufführungen gründen. Wir spielten aber auch an Orten wie Huntsville in Florida, an denen das Publikum nicht so viel über die traditionelle chinesische Kultur wusste. Sie sehen in der Show die Motive von Tugend, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Tapferkeit, auf die die Elemente der Show gründen. Auf der menschlichen Ebene kann alles im Zusammenhang mit der Show gesehen werden.
An Orten wie Japan und Taiwan sind die Zuschauer mehr konservativ und halten ihren Applaus selbst während der eindrucksvollsten oder prägnantesten Abschnitte der Show zurück. In ihrer Kultur gilt es als höflicher, der Aufführung bis zu ihrem Ende zu folgen. Oft warteten wir hinter den Vorhängen und fragten uns: „Was werden sie von unserer Aufführung halten?!“.
Erst während der Pause oder nach der Show konnten wir erfahren, dass viele Zuschauer während der Show zu Tränen gerührt waren. Eine der besonders rührenden Zuschauerreaktionen ereignete sich während unserer Tournee im Vorjahr in Europa. Eine unserer Vorführungen namens „Die Kraft des Bewusstseins”. handelt über eine Falun Gong-Praktizierende und ihre Tochter, die in China wegen ihres Glaubens verfolgt werden, und wie chinesische Mitbürger aus ihrer Gemeinde sie beschützen und die Polizei in die Flucht schlagen, die für die Kommunistische Partei steht. Nach der Aufführung applaudierte das Publikum weiter, selbst nachdem die andere Showmasterin und ich wieder auf die Bühne gegangen waren, um die nächste Aufführung anzusagen. Schließlich sind wir dabei gelandet, den Vorhang erneut nur für diese Aufführung auf- und zugehen zu lassen. Das wurde zu einer Art Phänomen, das sich durch ganz Europa gezogen hatte. Das Publikum reagierte ähnlich in Schweden, Prag, in der Slowakei, in Italien und in weiteren Ländern. Schließlich fügten wir für diese spezielle Aufführung in unsere Planung mit ein, den Vorhang mehrmals erneut für den Applaus unserer Zuschauer aufgehen zu lassen. Das zugrundeliegende Motiv von Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit in dieser Aufführung ist allgemein gültig, so denke ich, dass die Leute deshalb so gerührt von dieser Aufführung gewesen waren.
Ich sehe es auch häufig, dass Leute im Publikum zu Tränen gerührt sind. Es ist wie ein Gefühl, etwas sehr Wertvolles gefunden zu haben. Wir haben auch Leute, die nach der Show hinauf zur Bühne wollen, um den Künstlern ihre Anerkennung auszudrücken.
Epoch Times: Welche Aufführung der Show gefällt Ihnen persönlich am meisten?
Lemish: Das ist schwer zu sagen. Um ehrlich zu sein, mag ich sie alle. Ganz besonders gefällt mir das Gleichgewicht in unserer Show – die Sanftmut und die Eleganz der Tänzerinnen und der Tänzer mit den Chopstick Zest und den Trommeln.
Epoch Times: Was ist an der Show einzigartig?
Lemish: Für einen Chinesen, der mit dem klassischen chinesischen Tanz, Kunst und Musik wirklich vertraut ist, ist die Show für ihre authentische chinesische Kunst einzigartig, die heutzutage selten zu sehen ist.
Ein anderer einzigartiger Aspekt ist, dass sie frei von dem Einfluss des Regimes ist, das China über die letzten Jahrzehnte regierte. Dieser bittere Einfluss ist besonders in Filmen wie „Hero“ zu sehen: An der Oberfläche sieht es typisch chinesisch und farbenfroh aus – aber das ist nur die Oberfläche. Die Seele der traditionellen Kunst ist bei diesen Filmen jedoch verloren gegangen. Diese Show hat die Ästhetik der traditionellen chinesischen Kultur behalten zusammen mit ihrer inneren Seele. Sie beinhaltet Motive aus dem alten China wie zum Beispiel die Beziehung der Menschen zur Natur und zu den Mitmenschen, die Spiritualität der Menschen und der ständigen Herausforderung, ein moralisches Leben nach hohen Grundsätzen zu leben. Wenn man eine Ballettvorführung besucht – viele der Stücke wie Romeo und Julia, Schwanensee oder andere Werke der westlichen Musik tragen starke romantische Elemente in sich und handeln über die Beziehung zwischen Mann und Frau.
Wenn man sich die traditionelle chinesische Kultur ansieht, dann weitet sich der Inhalt über die romantische Liebe zum Nachsinnen über tiefgehende Wirklichkeiten aus. Es geht darum, was wir hier machen, wie die Gesetze der Natur sind, und wie man zu seinem wahren Selbst finden kann. In dieser Hinsicht ist sie auch vom Buddhismus und dem Taoismus inspiriert. Es gibt noch einen anderen Unterschied – nämlich, wie unsere Show die östliche Musik mit der westlichen Musik miteinander vereint: Wir haben eine interessante Mischung aus Östlichem und Westlichen – die Pipa (ein birnenförmiges Saiteninstrument), Dizi (eine Bambusflöte), chinesische Schlaginstrumente und die Erhu (die chinesische Violine) spielen zusammen mit westlichen Instrumenten.
Divine Performing Arts kommt auf Welttournee. In über 70 Städte weltweit reist die Künstlergruppe und gastiert mit ihren Aufführungen auch am 21. und 22. Februar 2009 in der Jahrhunderthalle Frankfurt am Main. Für weitere Informationen www.divinearts.org.
Erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 48/08
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