Nicht habgierig zu sein, ist etwas, das man schätzen sollte

Epoch Times12. Oktober 2008

In der Song-Dynastie erhielt ein Mann ein Juwel und wollte es dem Führer der Qi-Dynastie, Zihan, schenken. Zihan nahm das Geschenk jedoch nicht an. Der Mann sagte: „Ich habe den Jadeschleifer den Stein untersuchen lassen und er hat gesagt, dass der Stein echt ist. Ich würde ihn Euch gerne schenken.“ Zihan entgegnete: „Ich schätze es, wenn man nicht habgierig ist und du behandelst das Juwel wie einen Schatz. Wenn du mir dein Juwel geben würdest, dann würden wir beide unsere Schätze verlieren. Ist es da nicht besser, wenn wir beide unsere Schätze behalten?“ Mit diesen Worten lehnte Zihan das Geschenk ab.

Die Geschichte steht in dem Buch ZuoZhuan (oder Tso Chuan) und gibt Anlass zur Reflexion. Ich hoffe, dass jeder darin übereinstimmt, dass es in der Tat eine Tugend ist, nicht habgierig zu sein. Erst wenn man lernt, mit dem, was man hat, zufrieden zu sein, kann man glücklich werden. Das chinesische Schriftzeichen für „Habgier“ (Tan) setzt sich aus zwei Schriftzeichen zusammen: „heute“ (Jin) und „Schatz“ (Bei). Wenn man nur die Schätze wahrnehmen kann, die einem direkt vor den Augen liegen, wie kann das von andauerndem Wert sein? Der Weise, der dieses Schriftzeichen schuf, muss umfassende Gedanken gehegt haben, weshalb er so etwas Tiefsinniges erkennen konnte, denn dieses Schriftzeichen erinnert uns an die wahre Bedeutung der Habgier.

Über die Jahre hinweg ist der Niedergang von Ländern oder Individuen oft auf das zurückzuführen, was das Schriftzeichen „Habgier“ (Tan) symbolisiert. Die Begierde nach Reichtum, Ruhm und Wollust ist wie ein schwarzes Loch, das nie aufgefüllt werden kann. Wenn die Begierden und die Habgier einer Person ungezügelt sind, werden sie diese versklaven und antreiben. Sie werden dafür sorgen, dass man nur um der Habgier willen lebt und stirbt, dafür alle möglichen hemmungslosen schlechten Taten verübt und jegliche menschliche Moral und Würde aufgibt. Nur um der Habgier willen haben manche Menschen sogar ihr Land betrogen oder sind in den Tod gegangen.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 38/08



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