Wenn der Hahn kräht, geht der Affe schlafen

2005 wird ein Jahr des Erwachens
Von 9. Februar 2005

„Der Hahn kräht und ein Affenjahr geht zu Ende“. Am 8. Februar um 24 Uhr geht nach dem Sonnenkalender, das entspricht dem 31. Dezember des chinesischen Mondkalenders, das Jahr des Affen zu Ende und es beginnt das neue Jahr des Hahns. In der chinesischen Astrologie ist der Affe das neunte unter den zwölf Tier-Jahreszeichen und wird vom Zeichen des Hahns gefolgt.

Um den Ursprung der zwölf Tierzeichen zu begreifen, muß man bis in die uralte Zeit Chinas zurückgehen. Damals gab es nach chinesischer Überlieferung noch keine Menschen auf der Welt. In der chinesischen Mythologie über die Erschaffung der Welt, die in der „Geschichte des Dunklen“ beschrieben wird, steht, wie aus dem Nichts, also aus der Dunkelheit, die Welt entstanden ist.

Himmlische Yang und irdische Ying

Nachdem die Gottheit Pangu Himmel und Erde, die eigentlich vereint waren und in einem Zustand des Urchaos waren, getrennt hatte, traf die Gottheit Xuanhuang die Göttin Nüwa, die die Menschen aus Erde erschaffen hatte und zwei Eier mit sich trug. Im größeren Ei waren zehn Männer während das kleinere Ei zwölf Frauen beinhaltete. Die zwei Götter gaben ihnen Namen und bestimmten sie zu Ehepaaren. Die zehn Männer wurden die zehn himmlischen Yang, die zwölf Frauen die zwölf irdischen Yin. Von da an bestand der Name eines Jahres aus dem Namen eines himmlischen Yang und dem eines irdischen Yin. Ein Zeitraum von 60 Jahren stellt einen großen Zyklus dar, innerhalb dessen die zehn himmlischen Yang sechsmal und die zwölf irdischen Yin fünfmal zirkulieren.

Es wurden nicht nur die Jahreszyklen nach Yin-Yang Eigenschaften beschrieben, sondern auch die zwölf Uhrzeiten des Tages mit den Namen der zwölf irdischen Yin versehen. (Die chinesische Zeiteinheit ist ein Shichen, was zwei Stunden entspricht). Nachher bekamen die zwölf Yin-Uhrzeiten entsprechend ihrer Zeitqualität jeweils auch die Eigenschaften eines Tieres zugewiesen und so ein eigenes Tierzeichen. Der Affe ist zum Beispiel das neunte Zeichen. Da dem ersten Tierzeichen die Zeit Null Uhr zugeordnet ist, fängt die „Affenzeit“, die Zeit des Affen also, entsprechend um 16 Uhr an. Zu dieser Zeit, in der sich die Sonne bereits auf den Horizont zu bewegt, ist der Affe am aktivsten. Um 19 Uhr kommt in Mitte China, wo die Chinesen damals wohnten, der Mond auf, der in sich die Essenz der Sonne birgt. Da der Hahn in der Yin–Yang–Lehre die Sonne verkörpert, ist er das Zeichen für diese Uhrzeit geworden. Schließlich wurden diese zwölf Tierzeichen der Uhrzeiten gleich auf die zwölf Yin-Jahre übertragen.

Tiere als Helfer der Menschen

In den geschichtlichen Büchern Chinas nehmen diese zwölf Tierzeichen nur einen kleinen Platz in der Yin–Yang-Theorie ein. Diese Lehre beschreibt die Beziehung zwischen dem Kosmos, der Natur und dem Menschen. Im chinesischen Volk sind aber noch viele traditionelle Überlieferungen verbreitet, warum gerade diese zwölf Tiere ausgewählt wurden. Eine märchenhafte Version besagt, daß zu Beginn nur Tiere, die dem Menschen eine große Hilfe waren, ausgewählt wurden. Der Hahn stand aber zunächst nicht auf dieser Liste. Als er sah, daß das Pferd einen Platz bekommen hatte und von den Menschen sehr gelobt wurde, wurde er selbst sehr unzufrieden und unruhig. Das Pferd sagte also zum Hahn: „Du hast solch eine schöne Stimme! Warum nutzt du sie nicht für den Dienst am Menschen?“ Der Hahn dachte nach und sah, daß die Menschen morgens etwas brauchten, das sie weckte, damit sie pünktlich zur Arbeit gingen. So beschloss er, morgens vor Sonnenaufgang mit seiner lauten Stimme die Menschen zu wecken; was er bis zum heutigen Tage immer noch tut.

Da der Hahn vor dem Sonnenaufgang schreit, dachten die frühen Chinesen, daß der Hahn die Fähigkeit des Hellsehens hatte. Auch in den griechischen Mythen wird gesagt, daß der Hahn in der Lage ist, die Zukunft wahrzunehmen, die den Menschen verborgen ist und aus diesem Grund als der Bote der Götter angesehen wurde. Bei den Menschen, die im Jahr des Hahns geboren sind, spiegelt sich diese Eigenschaft in der Fähigkeit wider, eine weitere Sicht der Dinge als andere zu haben und gut planen zu können. In ihrem Leben verschwenden sie normalerweise kaum Zeit und erreichen ihre Ziele oft auf eine Art und Weise, die anderen nicht in den Sinn gekommen ist. Aber gerade das ist auch mit ein Grund dafür, warum sie schnell ungeduldig werden. Weil ihr Mund mit dem schnellen Denken nicht Schritt halten kann, stottern sie manchmal. Was das Äußere anbelangt wird der Hahn in China als tapfer und heroisch angesehen. Das kommt vielleicht daher, daß die früheren Chinesen Hähne züchteten, um sie gegeneinander kämpfen zu lassen und sich daran zu erfreuen. Deshalb glaubt man, daß die Männer, die im Jahr des Hahns geboren wurden auf ihr Äußeres, die richtige Abstimmung der Farben und eine angemessene Kleidung achten. Die Frauen legen noch mehr Wert auf das Kostüm. Manche von ihnen haben ihren speziellen Geschmack für Farben und einzigartige Beziehungen zu Kleidung und Accessoires.

Die Jahre des Hahnes: 1921, 1933, 1945, 1957, 1969, 1981, 1993, 2005

Die zwölf Zeichen: Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache (Der chinesische Drache ist anders als der im Westen. Er ist ein gutes und göttliches Wesen.), Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Sie entsprechen auch den zwölf Uhrzeiten. Ratte ist für Null Uhr, der Büffel steht für zwei Uhr und so weiter.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion