Reishi der „göttliche Pilz der Unsterblichkeit“: Wiederentdeckung des Heilpilzes Nummer Eins 

Das Bewusstsein, dass ein gesundes, also ein ausbalanciertes Leben die Grundlage für einen gesunden Körper ist, scheint stündlich zu wachsen.
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Regelmäßiges Trinken von Reishi-Tee unterstützt das Immunsystem. (Bild: iStock)
Von 5. Juli 2019

Der neueste Trend der Genussmittelbranche zeigt, dass der Geschmack von Reishi an Beliebtheit gewinnt. Was auch die Angebotsbreite für Reishi-Kaffee zeigt. Dies ist insofern interessant, als der Reishi viele Bitterstoffe enthält und diese für gewöhnlich von der Lebensmittelindustrie seit Jahrzehnten aus unserer Nahrung herausgezüchtet werden, weil sie der Konsument nicht haben möchte. Doch Adaptogene sind im Vormarsch, denn sie sollen fähig sein, dem Körper seine natürliche Balance zurückzugeben. Beschwerden, wie Depressionen, Stress und Angst können demnach mit dem Pilz behandelt werden.

Das Bewusstsein, dass ein gesundes, also ein ausbalanciertes Leben die Grundlage für einen gesunden Körper ist, scheint stündlich zu wachsen. Die Häufigkeit von Medienbeiträgen dieser Themen zeigt dies. Und doch wirkt es so, als ob der Reishi vielen noch ein unbekannter Zeitgenosse sei.

Wiederentdeckung des Heilpilzes Nummer Eins 

Reishi ist das älteste Naturheilmittel in China und Japan. Xuanyuan Huangdi, der erste Kaiser Chinas, hat die gesundheitlichen Vorteile des Reishi vor ca. 4.500 Jahren entdeckt. Xuanyuan, auch als der „Gelbe Kaiser“ bekannt, gilt als Begründer der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in welcher der Heilpilz seit Jahrtausenden angewandt wird. Die Vielseitigkeit und die Legenden rund um den Pilz haben auch heutige Wissenschaftler animiert, diesen zu erforschen, daher ist der Reishi-Pilz der bestuntersuchteste Heilpilz. Seine Wirkungen wurden in umfangreichen Studien belegt.

Im deutschsprachigen Raum wird dieser auch „Lackporling“ genannt. Diese Bezeichnung erhielt er aufgrund der glänzenden Oberfläche des Fruchtkörpers. Der Pilz ist ungiftig und sicher in der Anwendung, jedoch wegen seines harten Fleisches und bitteren Geschmacks nicht als Speisepilz zu empfehlen. Jedoch kann er durchaus gegessen werden.

Der Vitalpilz ist im asiatischen Raum sehr beliebt, je nach Region hat er verschiedene Namen erhalten. In China wird er „Ling Zhi“ genannt, wörtlich übersetzt heißt „Ling“ „weißer Mann“, „beten“, „spirituelle Macht“ und „Zhin“ bedeutet „Kraut“ und „Kaiserspeise“. Der gängige Name „Reishi“ kommt aus Japan, wo er auch „göttlicher Pilz der Unsterblichkeit“ genannt wird. In der Bevölkerung wird er als traditioneller Glückspilz verehrt.

Auch die europäische Heilkräuterexpertin Hildegard von Bingen kannte den Lackporling und beschrieb ihn in ihrem Buch „Physika“ als Heilmittel. Auf noch frühere Verwendung von Pilzen weist der berühmte keltische Alpengänger „Ötzi“ hin, der als Gletschermumie gefunden wurde. Bei ihm wurde eine Halskette aus Pilzen entdeckt. Darunter war auch ein Birkenporling, dem man heute hohe Wirksamkeit bei Magenbeschwerden und entzündungshemmende, blutstillende, antivirale, sowie antibiotische Eigenschaften nachsagt.

Analysen der Wissenschaft 

Triterpene und Polysaccharide sind die Hauptwirkstoffe des Reishi-Pilzes Unter den Polysacchariden stechen, laut „Reishipilz-Info“, vor allem die Beta Glukane mit ihrer antiviralen Wirkung hervor. Studien sollen sogar den positiven Einfluss bei HIV-Kranken belegen. Triterpene sind sekundäre Pflanzenstoffe und sind für den bitteren Geschmack verantwortlich. Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell und verringern die Histaminausschüttung, wodurch die Symptome vieler Allergien gelindert werden können. Doch auch andere Wirkstoffe lassen den Reishi-Pilz zum Allrounder in der TCM werden. So hat das krampflösende und schlaffördernde Adenosin schon so manchem Anwender zur Ruhe verholfen. Das Spurenelement Germanium hat eine Immunsystem stärkende Funktion und wird wie Aloe Vera oder Ginseng in diesem Bereich angewandt.

Holistisches System

Die TCM hat die meisten Erfahrungswerte bezüglich Heilen mit Pilzen gesammelt. Ihre Herangehensweise des Heilens unterscheidet sich grundlegend von der unserer Schulmedizin. In der TCM steht das holistische, also ganzheitliche Betrachten eines Menschen im Vordergrund. Dies bedeutet, anstelle einer defizitorientierten Diagnostik, werden Körper, Geist und Seele als eine Einheit angesehen. So nimmt der TCM-Praktiker bei der Erstanamnese Daten aller drei Einheiten auf, um danach eine „Reise“ zurück zum natürlichen Zustand der Gesundheit zu begleiten. Es herrscht ein Bewusstsein, dass die Heilpflanzen nicht nur körperliche, sondern auch seelische und geistige Auswirkungen haben. Daher kann es für diverse Beschwerden keine Standardtherapie geben. Der Ursprung liegt meist auf unterschiedlichen Gebieten und wird individuell betrachtet, auch wenn sich das klinische Erscheinungsbild sehr ähnelt.

Reishi eignet sich jedoch wunderbar als Basis für viele Behandlungen, denn die Triterpene haben eine dem Kortison ähnliche Wirkung. So wird die Einnahme des Heilpilzes schon lange bei allgemeinen und spezifischen Entzündungsgeschehen (z.B. Arthritis), sowie bei Allergien und deren Symptome (Schwellungen, Juckreiz) empfohlen.

Ein Wissenschaftszweig entsteht: Die Mycotherapie

Was in China schon lange angewandt wird, erhielt nun im Westen die Bezeichnung „Mycotherapie“. Von den rund 15.000 bekannten Pilzarten wurden ungefähr 700 medizinisch untersucht.

Ganoderma lucidum, wie Reishi wissenschaftlich genannt wird, ist ein typischer Saprophyt und bevorzugt somit abgestorbenes Holz als Lebensraum. Am liebsten besiedelt er Baumstümpfe, Wurzeln oder Stämme, wobei Eiche und Rotbuche bevorzugt werden. Grundsätzlich wird Reishi meist auf ostasiatischen Farmen professionell gezüchtet. Es gibt aber auch vom Glück gesegnete Spaziergeher, die in unseren Wäldern fündig werden.

Anwendungsformen: In der chinesischen Medizin wurde der Reishi-Pilz meist als Tee oder Pulver eingenommen. Heute wird er in verschiedenen Formen angeboten, etwa in Kapseln, aber auch als Auszug, in Öl eingelegt, als Sirup oder in Suppen mitgekocht. Industrielle Hersteller verwenden für ihre Produkte meist Konzentrate.

Der regelmäßige Konsum von Reishi kann das Immunsystem auf natürliche Weise stärken und in belastungsstarken Momenten ein prophylaktischer Helfer für ihre Gesundheit sein.

Rezept für einen Reishi-Tee

2 Gramm Reishi-Pulver oder Granulat mit ca. 100ml heißem Wasser übergießen, für ca. 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Anschließend wird der Tee durch ein Sieb gefiltert, mit etwas Honig kann auch der bittere Geschmack übertönt werden.

Der Artikel erschien zuerst bei visiontimes.net



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