18-jähriger Tibeter erschossen während Protest in Drango

Ein weiterer lebensbedrohlich verletzt
Epoch Times25. März 2008

Nach bestätigten Informationen, die das Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) erhalten hat, wurde im Bezirk Drango, Tibetisch-Autonome Präfektur Kardze, Sichuan, gestern Nachmittag mindestens ein tibetischer Protestteilnehmer erschossen. Ein weiterer befindet sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, nachdem die Volkbefreiungsarmee wahllos in die Menge der protestierenden Tibeter geschossen hatte.

Um ca. 14:00 Uhr Pekinger Zeit begannen die Mönche des Klosters Chokri und die Nonnen des Frauenklosters Ngyoe-go aus der Stadt Drawo, Bezirk Drango (chinesisch: Luhuo Xian), Tibetisch-Autonome Präfektur Kardze, Provinz Sichuan, gemeinsam einen friedlichen Protest, welchem sich später einfache Bürger der Stadt Drawu anschlossen. Rund 200 Protestteilnehmer zogen in Richtung der städtischen Verwaltungszentrale, Lieder singend wie „Lang lebe der Dalai Lama“, „Unabhängigkeit für Tibet“ und „Freiheit für Tibet“.

Nach Informationen aus einer Vielzahl von Quellen innerhalb Tibets erreichte eine große Zahl von Angehörigen der Volksbefreiungsarmee und des Public Security Bureau (PSB) den Ort des Geschehens, um den Protest aufzulösen. Später kam es zu einem Zusammenstoß zwischen den beiden beteiligen Seiten und nach kurzer Zeit eröffnete die chinesische Seite mit scharfer Munition das Feuer auf die protestierende Menge, was zum Tod von mindestens einem Mönch und der lebensbedrohlichen Verletzung eines weiteren führte. Identifiziert wurde der tote Tibeter als der 18-jährige Mönch Kunga aus dem Kloster Chokri. Tsewang Dhondup, ein 30 Jahre alter Mönch aus dem gleichen Kloster, befindet sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, nachdem er ebenfalls durch einen Schuss getroffen wurde.

Nach tibetischen Quellen zweifeln viele daran, ob er die Schussverletzung überleben kann. Aktuell konnten keine weiteren Informationen zur exakten Zahl der Toten, Verletzten oder Verhafteten ermittelt werden. TCHRD befürchtet, dass weitere Todesfälle bekannt werden, da viele Gewehrsalven in die Menge der Protestierenden geschossen wurden.

Bereits am 18. März war ein vergleichbarer Protest in Kardze ausgebrochen, der zum Tod von mindestens drei Tibetern und 15 Verletzten führte, nachdem bewaffnete Polizei wahllos in die Protestierenden geschossen hatte.



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