Bauern zeigen der chinesischen Regierung die Zähne
Die Bauern rund um die Stadt Zigong in der Provinz Sichuan gaben nicht nach. Das Bezirksgericht hatte die Anhörung zu einem Strafverfahren gestrichen, in dem es um großflächige Landenteignung in ihrem Gebiet und um eine Strafanzeige gegen örtliche Polizeibeamte gehen sollte.
Nach der Streichung des Termins zur gerichtlichen Anhörung hatten sich schon am frühen Morgen des 4. Januar rund 300 Bauern versammelt, gegen 10 Uhr zählte man bereits über 1.000, und es wurden immer mehr, manche befanden sich im Gerichtsgebäude, manche davor. Gegen 11 Uhr, als mehr und mehr Bauern der Umgebung dazu kamen, wurde der Protest laut. Angesichts dieses Drucks begab sich der Vizepräsident des Gerichts zu den Versammelten und gab eine Erklärung ab. Er bat die Kläger und deren Vertreter im Gericht weiter zu verhandeln. Erst nach vier Stunden löste sich die Menge langsam auf.
Recherchen ergaben, dass in der Zeit vom 28. bis 30. Juni 2006 die Polizisten einer Polizeistation in Zigong Bauern der Umgebung verprügelt hatten, weil sie ihr Land nicht verlassen wollten. Bei diesen Auseinandersetzungen wurden viele Bauern verletzt, 11 wurden von der Polizei festgenommen. Später weigerten sich sechs von ihnen, eine Schuld anzuerkennen. Wegen ihres geringen Bildungsniveaus suchten die Bauern Hilfe und fassten Vertrauen zu dem örtlichen Menschenrechtsaktivisten und Autor Liu Zhengyou. Sie baten ihn, sie in dem Verfahren gegen die Polizei zu vertreten. Die örtlichen Anwälte hatten vorher bereits Warnungen erhalten, diesen Fall nicht zu übernehmen.
Ein halbes Jahr später, am 8. Dezember, nach wiederholten Anstrengungen der Kläger, nahm das Gericht den Fall schließlich an. Die Bauern beteuern, dass sie, ganz gleich, wie das Verfahren ausgeht, den Prozess in jedem Fall weiter führen werden. In ihrer einfachen Sprache sagen sie, die Regierung dürfe sich kein weiteres Land unter den Nagel reißen und die einfachen Bauern nicht verschaukeln.
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