China: Appell zur Freilassung eines Falun Gong-Praktizierenden hat ein Nachspiel

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Die Unterzeichner des Appells wurden unter Druck gesetzt.Foto: Getty Images
Von 24. Mai 2012

 

Die Epoch Times berichtete am 12. Mai über einen Appell von 300 Dorfeinwohnern für die Freilassung eines Falun Gong-Praktizierenden. Dieser Appell erregte im Politbüro der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) große Aufmerksamkeit. Die chinesischsprachige Epoch Times berichtete am 23. Mai über die weitere Entwicklung dieses Falls: Die Dorfeinwohnern seien vom Komitee für Politik und Recht unter Druck gesetzt worden. Sie seien aufgefordert worden, ein Dokument zur Verleumdung von Falun Gong zu unterschreiben.

In diesem Appell ging es um Wang Xiaodong, einen Falun Gong-Praktizierenden aus der Provinz Hebei. Er wurde von der Polizei verschleppt, sein siebenjähriger Sohn und seine 70-jährige Mutter blieben hilflos zu Hause zurück. Alle Dorfbewohner waren wütend wegen der Inhaftierung von Wang. Deshalb unterschrieben Stellvertreter von jeder der 300 Familien im Dorf den Appell mit Namen und Fingerabdruck.

Die Belästigung der Dorfeinwohner von Seiten der Regierung

Epoch Times berichtete, wie die Dorfeinwohner durch Beamte des Komitees für Politik und Recht unter Druck gesetzt wurden. Am 20. April sei dieser Appell im Internet erschienen. Wang Wensheng, der Leiter der Abteilung der nationalen Sicherheit des Polizeireviers der Stadt Botou habe an diesem Tag versucht, das Originaldokument und Kopien zu beschlagnahme, ohne Erfolg.

Drei Tage später, am 23. April, ging Wang Wensheng mit einem Dutzend Gehilfen zum Dorf und forderte den Parteichef des Dorfs auf, alle Unterzeichner einer Befragung zu unterziehen und dieses per Video zu dokumentieren. Außerdem seien die Dorfbeamten gezwungen worden, diese Gruppe zur Familie von Wang Xiaodongs Schwester zu bringen, um den Original-Appell zu bekommen. Nachdem sie von dieser Gruppe verschleppt worden war, habe die Schwester von Wang Xiaodong so große Angst bekommen, dass sie seitdem nicht mehr nach Hause zurückgekehrt sei.

Am 24. April sammelten Wang Wensheng und der Parteichef des Dorfs in einem Restaurant Dutzende der Unterzeichner des Appells ein. Unter dem Vorwand „Die Regierung will sich über die Wahrhaftigkeit des Appells informieren“ befragten sie alle getrennt voneinander. Sie haben Fragen über die Motive und den persönlichen Zusammenhang mit Falun Gong gestellt. Mit der Video- und Audioaufnahme sei eine gespannte Atmosphäre erzeugt worden. Am Ende haben die Befragten auf dem Protokoll unterschreiben müssen.

Vom 15. bis 18. Mai seien Beamten der Stadtregierung von Botou zum Dorf gekommen. Sie haben sich in vier Gruppen aufgeteilt, um jeden Unterzeichner aufzusuchen. Diese haben dann auf zwei Dokumenten unterschreiben müssen. Eines sei eine Erklärung gewesen, dass die Dorfbewohner den Appell nur aus Mitleid mit der Mutter und dem Kind von Wang Xiaodong unterschrieben haben. Das andere sei eine Verleumdung von Falun Gong. Die Dorfeinwohner meinten, dass das Ziel des Ganzen sei, den Zusammenhang zwischen dem Appell und Falun Gong zu trennen.

Die Geschwister von Wang Xiaodong seien jetzt obdachlos. Sie haben sich bei den Dorfbewohnern für ihr Engagement zur Freilassung von Wang Xiaodong bedankt und sich für die Unannehmlichkeiten mit der Regierung entschuldigt.

Der Fall von Wang Xiaodong

Wang Xiaodong arbeitete als Lehrer im Dorfs Suguantun und ist ein Falun Gong-Praktizierender. Er handelt nach den Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ und die Dorfbewohner erkennen ihn als guten Menschen an.

Falun Gong wird jedoch seit 1999 von der KPCh verfolgt. Am 25. Februar 2012 wurden die Häuser von Wang Xiaodong und zwei weiteren Falun Gong-Praktizierenden von der Polizei durchgesucht und ausgeraubt. Wang und die anderen Falun Gong-Praktizierenden wurden verhaftet.

Die Geschwister von Wang forderten daraufhin die Dorfeinwohner auf, einen Appell für die Freilassung von Wang zu unterschreiben. Viele Dorfeinwohner meinten, dass es eine gute Sache sei, Falun Gong zu praktizieren und unterschrieben. Allerding nahm das Polizeirevier den Appell nicht entgegen und empfing die Geschwister von Wang nicht. Daher waren die Geschwister von Wang gezwungen, den Appell an die Öffentlichkeit zu bringen und erregten dadurch große Aufmerksamkeit.

Falun Gong ist eine friedliche Kultivierungsschule und hatte nach inoffizieller Schätzung zu Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 etwa 100 Millionen Praktizierende in China. Epoch Times berichtet, dass der ehemalige Staatspräsident Jiang Zemin das Büro 610 gegründet habe, um Falun Gong zu verfolgen. Das Büro 610 gehöre zum Komitee für Politik und Recht, das unter der Führung von Zhou Yongkang steht und befinde sich außerhalb der Kontrolle des Rechtssystems. Durch die Verfolgung sei nicht nur jährlich ein großer Teil der staatlichen Einnahme von China verschwendet, sondern auch die Moral der Gesellschaft verdorben worden. Viele Konflikte in China haben direkt oder indirekt mit der Verfolgung von Falun Gong zu tun.

Der original-chinesische Artikel: 河北政法委恐嚇300聯名支持法輪功請願者-震動中南海?

 



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