China: Demonstration in Shanghai gegen Polizeiwillkür und Korruption

Titelbild
Die Sicherheitskräfte in China.Foto: NTDTV
Von 22. März 2013

 

Am 20. März demonstrierten in China über eintausend Personen vor dem Regierungssitz in Shanghai gegen die Festnahme von Bittstellern während des Volkskongresses. Außerdem skandierten die Demonstranten Sprechchöre gegen die Korruption.

Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, zitierte Augenzeugenberichte, dass insgesamt etwa 2000 Menschen an der Demonstration teilgenommen haben. Gegen 11 Uhr morgens habe die Polizei diese Demonstration aufgelöst.

Während des Volkskongresses habe die Stadtregierung von Shanghai viele Bittsteller inhaftiert, um sie daran zu hindern, nach Peking zu reisen und dort zu protestieren. Einige von ihnen seien nach dem Ende des Volkskongresses freigelassen worden und haben an der Demonstration teilgenommen.

Es gibt keine offiziellen Angaben über die Anzahl der Bittsteller in China. In einem Bericht von VOA wurde eine Schätzung von Medien aus Hongkong veröffentlicht, der zufolge es in China im Jahr 2008 über 10 Millionen Bittschriften gegeben habe. Ein Anwalt aus Peking habe gegenüber VOA erklärt, dass viele Ungerechtigkeiten in China nicht durch die Justiz zu lösen seien, weil im Justizsystem nur weitere Beamte der Partei sitzen. Deshalb reisen viele Bittsteller nach Peking, um ihre Probleme den hochrangigen Vorgesetzten der korrupten Provinzfürsten vorzulegen und Gerechtigkeit zu fordern.

Allerdings ist es eher wie ein romantischer Traum, dass die Bittsteller ihre Hoffnungen in die Beamten in Peking setzen. Nach Berichten von Dajiyuan sei eine Demonstrantin aus Shanghai in Peking gewesen und sie habe vor der Eingangstür der Halle des Volkskongresses gestanden. Als sie ihren Bittbrief an einen Abgeordneten übergeben wollte, sei sie von der Polizei festgenommen und nach Shanghai zurückgeschickt worden. Selbst wenn sie geschafft hätte, den Abgeordneten ihre Probleme zu schildern, würde es ihr vielleicht nichts bringen. Zwei andere Bittstellen haben sich unter die Abgeordneten gemischt und sind in den Konferenzraum gelangt. Aber als sie über Ungerechtigkeiten berichteten, haben einige Abgeordnete ihre Plätze verlassen. Zum Schluss wollte niemand ihre Unterlagen entgegennehmen.

 



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