China: Ehefrau von Bo Xilai war an Putschversuch beteiligt

Titelbild
Gu hatte die Aufgabe, die Meinung der ausländischen Medien zu beeinflussen.Foto: AFP/Getty Images
Von 5. August 2012

 

Gu Kailai, der kürzlich öffentlich des Mordes angeklagte Ehefrau des ehemaligen chinesischen Spitzenpolitikers Bo Xilai, soll in dessen vereiteltem Putschversuch eine wichtige Funktion zugekommen sein. Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, berichtete, dass Gu die Aufgabe gehabt habe, die Meinung der ausländischen Medien zu beeinflussen.

Außerdem soll der Mord an Neil Heywood, dessen Gu Kailai verdächtigt wird, im Zusammenhang mit dem Organraub an vielen Falun Gong-Praktizierenden gestanden, für den Gu und ihr Mann Bo Xilai einen Großteil der Verantwortung tragen sollen. Da sie und die anderen Putschisten befürchten mussten, im Falle eines Machtverlustes für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zur Verantwortung gezogen zu werden, haben sie alles auf eine Karte gesetzt, um die Führung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu übernehmen und somit unangreifbar zu werden.

Dajiyuan erklärte, dass dieser Putsch heimlich von Zhou Yongkang, dem Generalsekretär des Komitees für Politik und Recht, Bo Xilai und anderen Spitzenpolitikern in China geplant worden sei. Dem Plan zufolge soll Xi Jinping, der auf dem bald stattfindenden 18. Nationalkongress zum Präsidenten von China gemacht werden soll, nach kurzer Amtszeit entmachtet werden. Zhou und Bo wollten anschließend die Macht übernehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt wollten sich die Putschisten zusätzlich den Rückhalt des Militärs sichern und die öffentliche Meinung in ihrem Sinne beeinflussen. Die Aufgabe der Meinungsmache außerhalb Chinas hätte Gu Kailai übernehmen sollen.

Der Plan flog auf, nachdem Wang Lijun, der ehemalige Polizeichef und Vertrauter von Bo Xilai, im Februar ins amerikanische Konsulat geflüchtet war und dabei Geheimdokumente übergeben hatte. Nach ihrer Festnahme soll Gu Kailai zugegeben haben, dass sie gemäß der Anordnungen von Zhou und Bo ausländische Medien bestochen habe, um gezielt ihre Propaganda zu verbreiten. Dabei sollten Bo und Zhou gepriesen und gleichzeitig der amtierende Präsident Hu Jintao und sein designierter Nachfolger Xi Jinping verleumdet werden. Dajiyuan erklärte diese Praxis anhand des Beispiels von Lianhe Zaobao, der größten chinesischsprachigen Tageszeitung in Singapur. Zhou und Bo sollen jährlich mehrere Millionen Yuan investiert haben, um eine spezielle Rubrik zu schaffen, in der die Erfolge von Bo in Chongqing gefeiert wurden und gleichzeitig die Fraktion von Staatspräsident Hu Jintao kritisiert wurde.

Dajiyuan erklärte, dass der plötzliche Personalabbau der Sing Tao Daily in den Vereinigten Staaten und das Verschwinden der Duowei News in Kalifornien mit der Entmachtung von Bo Xilai und der Festnahme von Gu Kailai zu tun habe. Außerdem habe Huang Qifan, der Vize-Parteichef von Chongqing offenbart, dass Bo während seiner Amtszeit als Parteichef in Chongqing viel Geld ausgegeben habe, um Medien innerhalb und außerhalb Chinas zu beeinflussen. Beispielsweise habe Bo Autoren und Redakteure nach Chongqing eingeladen. Durch solche Machenschaften und finanzielle Investitionen sollen die Internetseite dwnews.com, eine Zeitschrift und ein Fernsehsender aus Hongkong seit 2009 unter der Kontrolle von Bo stehen.

Berichten von Dajiyuan zufolge sollen die Putschisten ihren Einfluss auf die Medien benutzt haben, um ihren politischen Gegnern zu schaden. So sei beispielsweise der Bericht über die Verwicklung des Sohnes des derzeitigen Premierministers Wen Jiabao in einen Skandal um die Ping An Insurance auf der Finanzwebseite 21cbn.com frei erfunden. Auch Berichte von Medien aus Großbritannien über eine Verwicklung des Sohnes von Staatspräsident Hu Jintao in Geschäfte mit Röntgenmaschinen am Flughafen seien übertrieben und teilweise erfunden.

Die Putschisten sollen auch geplant haben, Verleumdungen über die Frau von Xi Jinping zu verbreiten. Die Funktion von Gu Kailai habe darin gelegen, Kontakte mit Medien außerhalb Chinas zu knüpfen, das Geld von Bo im Ausland zu verwalten und Propaganda der Putschisten weiterzugeben.

Über die Ermordung von Neil Heywood erklärte Dajiyuan, dass er der Familie von Bo geholfen habe, ihr Kapital ins Ausland zu transferieren. Aus diesem Grund habe er viel über die Geheimnisse von Gu Kailai gewusst. Er soll ebenfalls in den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden und den Verkauf der Leichen verwickelt gewesen sein.

Nach der Festnahme von Gu soll sie, um der Todesstrafe zu entgehen, offenbart haben, dass Zhou und Bo den Putsch gegen den zukünftigen Staatschef Xi Jinping geplant haben und dass sie als Kontaktperson zwischen Zhou und Bo gedient habe. Zhou Yongkang soll über alle ihre Handlungen Bescheid gewusst haben.

Original-Artikel auf Chinesisch: 独家:谷开来是薄熙来周永康政变圈核心人物

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion