China: Ethnisch motivierte Gewalt in Xinjiang

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Epoch Times6. Juli 2009

In Chinas westlicher Provinz Xinjiang sind Demonstranten mit der Armee und Polizei zusammengestoßen, nachdem Tausende Uighuren in der Hauptstadt Urumqi auf die Straße gegangen waren.

Die Demonstranten forderten eine vollständige Untersuchung über die vorsätzliche Verletzung von uighurischen Fabrikarbeitern durch Han Chinesen in der Provinz Guangdong im vergangenen Monat.

Die staatlichen Medien sprachen von 140 Toten und mehr als 800 Verletzten. Chinesische Blogger sprechen von bis zu hundert zerstörten öffentlichen Bussen.

Die offizielle chinesische Reaktion fiel so aus, wie schon bei den Unruhen in Tibets Hauptstadt Lhasa im März 2008: Die Protestierenden wurden beschuldigt „zu schlagen, zu zertrümmern, zu rauben und nieder zu brennen“ – in einem aus dem Ausland gelenkten Protest, in diesem Fall von der in den USA lebenden Uighurin Rebiya Kadeer.

Doch Vertreter der Uighuren im Ausland sagen, dass der Protest erst gewaltsam wurde, als er von den Behörden brutal unterdrückt wurde.

Im Internet veröffentlichte Videos, meist von Dächern gefilmt, zeigen Tausende von Menschen, die sich schnell durch die Straßen bewegen, den Verkehr behindern und viel Lärm machen.

Passanten scheinen sich dem Protest spontan angeschlossen zu haben. Sie wirken gewaltlos, obwohl in einem Video ein einziger Mann getrennt von der Menge zu sehen ist, wie er ein Gebäude beschädigt.

Später gemachte Videos und Fotos zeigen die motorisierte, sich in Formation bewegende Polizei und das Militär.

An einem bestimmten Punkt wurden aus dem Protest gewalttätige Ausschreitungen. Im Dunkeln aufgenommene Fotos zeigen aus Fahrzeugen schlagende Flammen und Horden wütender Demonstranten, die Autos umwerfen.

Dilxat Raxit, Sprecher des Weltkongresses der Uighuren in Deutschland zitiert Augenzeugenberichte denen zur Folge die Armee Maschinengewehre einsetzte und speziell gegen Uighuren eine Ausgehsperre verhängte.

[Dilxat Raxit, Weltkongress der Uighuren]:
„Die chinesische Regierung hat 50 Fahrzeuge der Volksbefreiungsarmee geschickt und in den Vororten mit Maschinengewehren geschossen. Gegenwärtig gibt es in Urumqi eine öffentliche Bekanntmachung, die es Uighuren untersagt auf die Straße zu gehen und jeder, der draußen ist, wird verhaftet. Gleichzeitig durchsucht die Kommunistische Partei die Straßen nach Uighuren. Laut unseren Informationen sind hunderte Leute formal verhaftet und Dutzende getötet worden.“

Entzündet wurden die Proteste durch einen Konflikt in der Xuri Industry Spielzeugfabrik in Shaoguan, Provinz Guandong. Dort sollen Han chinesische Arbeiter mehrere uighurische Arbeiter zu Tode geprügelt haben als die Rede von einer Vergewaltigung einer Han Chinesin durch einen Uighuren war.

Dilxat Raxit sagt aber, dass jemand hinter der Schlägerei in der Fabrik stecke, und die Polizei dabeigestanden und nur zugeschaut habe.

[Dilxat Raxit, Weltkongress der Uighuren]:
„Bei dem Vorfall in der Spielzeugfabrik haben alle Angestellten dieselben Stöcke verwendet, jemand muss sie ausgeteilt haben. Auch während sie auf die Uighuren einschlugen haben die chinesischen Polizeibeamten nicht versucht sie zu stoppen.“

Die Spannungen zwischen den Völkergruppen in der Region halten weiter an. Die Uighuren sagen, dass die hohe Immigration von Han Chinesen ihre Kultur gefährdet und hohe Arbeitslosigkeit verursacht, während das chinesische Regime die uighurischen Aktivisten des Separatismus beschuldigt.

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