China will erstes schwimmendes Kernkraftwerk im Gelben Meer bauen – Südkorea skeptisch
China will sein erstes schwimmendes Kernkraftwerk im Gelben Meer bauen: Diese Nachricht hat in Südkorea für viel Aufregung gesorgt, da sich das Land direkt gegenüber des Gelben Meeres von China befindet.
Offshore-Kernkraftwerk
Anfang März berichtete der chinesische staatliche Fernsehsender CCTV, dass China 2019 mit dem Bau seines ersten schwimmenden Kernkraftwerks im Gelben Meer vor der Küste der Stadt Yantai in Shandong beginnen wird.
Luo Qi, Direktor des Nuclear Power Institute of China, sagte: das Kraftwerk werde kleine AKP100S-Kernreaktoren verwenden. Er betonte, dass dieses System exklusiv vom Institute of China entwickelt worden sei. Das Kernkraftwerk-Projekt wird voraussichtlich 14 Milliarden Yuan (2,08 Milliarden Dollar) kosten und soll 2021 betriebsbereit sein.
Das staatliche Militärmagazin „Global Times“ berichtete am 3. Mai 2018, dass schwimmende Kernkraftwerke auch für militärische Zwecke verwendet werden könnten. Die Stationen könnten als „nicht-sinkende nukleare Flugzeugträger“ fungieren, da die daraus gewonnene Energie militärische Ausrüstung einen langen Zeitraum in Betrieb halten könne.
Ein schwimmendes Kernkraftwerk kann garantieren, dass die militärische Ausrüstung auf einer Insel kontinuierlich funktioniert“, heißt es in dem Bericht von „Global Times“.
In einem Artikel des staatlichen „China Securities Journal“ vom Januar 2016 wurde behauptet, dass schwimmende Kernkraftwerke auch den Energiebedarf der Offshore-Ölförderung an der Bohai-See, einem Golf im Gelben Meer, decken könnten. Um Strom für eine solche Ölförderung bereitzustellen, plant Chinas staatlicher Schiffsbauer eine Kooperation mit der China National Nuclear Corporation – es sollen 20 schwimmende Anlagen gebaut werden, so der Bericht.
In einem Bericht vom November 2018 zitierte das staatliche China Business Network den bekannten Kernkraft-Experten Ye Qizhen. Ye sagte, dass die ACP100S Strom Erzeugung und Meerwasser-Entsalzung durchführen könnten. „Dadurch kann Strom und Wasser für das Personal bereitgestellt werden, das auf einer Offshore-Ölplattform arbeitet,“ so der Experte.
Angst vor Atomunfällen
Da sich das Gelbe Meer zwischen China und der koreanischen Halbinsel befindet, würde jedes nukleare Leck das Meer und das umliegende Land verschmutzen. Das südkoreanische Medium „News Pulse“ berichtete am 22. März, dass einige Südkoreaner das Vorhaben kritisieren:
Jeder Offshore-Nuklearunfall in China wird verheerende Auswirkungen auf Korea haben,“ so die Bedenken.
In einem Blog-Post der amerikanischen Singularity University vom Februar 2016 hieß es: ein Tsunami oder Erdbeben könnte ein nukleares Leck verursachen und zu Strahlenbelastung führen.
Das chinesische Regime hat die Kernenergie eingeführt – trotz Besorgnis einiger Nachbarländer über Atomunfälle. Laut der China Nuclear Energy Association hat das Land derzeit 44 Kernkraftwerksblöcke, bis Ende 2020 sollen rund 100 weitere gebaut werden.
Russland ist bisher das einzige Land der Welt, das über ein schwimmendes Kernkraftwerk namens Akademik Lomonosov verfügt. Die Station verfügt über zwei Reaktoren und soll im Sommer dieses Jahres offiziell in Betrieb gehen, so Bellona, eine in Europa ansässige gemeinnützige Organisation. (yz)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion