Chinas KP in der Klemme

Und das Schweigen von IOC und Sponsoren
Titelbild
Am Abend des 9. August 2007 bahnt sich die Göttin der Gerechtigkeit bei der Eröffnungsfeierlichkeit zum „Fackellauf für Menschenrechte“ ihren Weg durch die Menge auf die Bühne vor dem Parlamentsgebäude in Athen. (Jan Jekielek/ET)

Eine Diktatur, die verspricht, die Menschenrechtslage zu verbessern, verspricht damit gleichzeitig, sich selbst abzuschaffen. Dass die Machthaber in Peking im Jahr 2001 so naiv waren, dieses Versprechen ernst zu meinen, konnte das jemand glauben?

Wähnte sich das IOC so schlau und war es überhaupt daran interessiert, auf diese Weise einen heimlichen Wandel in China herbeizuführen, soll man das wirklich glauben?

Dass die Sponsoren versuchten, die Sache mit den Olympischen Spielen in China auf lukrative Weise hinzubekommen, weil sie jeden für käuflich halten, das kann man schon eher glauben.

Wie lange es dem Glitzerding China kommunistischer Provenienz noch gelingen würde, der Weltöffentlichkeit weiterhin Sand in die Augen zu streuen über die wahre Natur seiner Absichten, darauf wurden bei Chinakennern noch kürzlich Wetten abgeschlossen.

Nun haben sie, die kapitalistischen Kommunisten im chinesischen Schafspelz, sich selbst so deutlich entlarvt, wie man es kaum noch hoffen konnte. Ausgerechnet in Tibet, bei den Ärmsten der Armen, bei einer entrechteten und ins Abseits gedrängten tibetischen Bevölkerung und ihren bettelarmen Mönchen, bei denen, die kaum noch etwas zu verlieren haben als ihr Leben, da schlägt man zu.

Mit Gewalt und Verleumdung, so wie man es vor neun Jahren gegen Falun Gong tat, so wie man es 1989 schon einmal in Tibet und gegen die Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens tat. Und das vor den Augen der Welt, die heutzutage dank Handy und Internet nie mehr ganz auszuschließen ist.

Aber schnell soll wieder „Ruhe und Stabilität“ eintreten, man winkt mit den Schriften von Konfuzius in der Hand der Welt zu und fordert eine „harmonische Gesellschaft“. Wer dazu passt, das wird weiterhin in Peking bestimmt. Auf keinen Fall passen die mutigen Rechtsanwälte, die aufrechten Menschenrechtler, die verzweifelten Umweltbewussten, die gläubigen Christen, die friedliche Falun Gong-Bewegung, die verdächtigen Minderheiten. Und das alles hat das IOC nicht gewusst?

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, IGFM, erinnerte nun die deutschen IOC-Mitglieder daran, dass sie bereits bei der Vergabe, mehr noch aber durch ihr jetziges Schweigen permanent die Olympische Charta verletzt hätten. Die Charta verbiete nämlich „die Benachteiligung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion oder Politik“. Die Olympischen Ideale „im Sinne eines besseren Verstehens zwischen Menschen und im Geiste gegenseitiger Freundschaft eine bessere und friedlichere Welt zu bauen“ würden von der chinesischen Regierung permanent verletzt. Und im Hinblick auf die Äußerungen von Walther Tröger über den möglichen Ausschluss von Sportlern, die den Mund aufmachen, solle der Deutsche Olympische Sportbund darüber hinaus überlegen, ob eine Begrenzung der Amtszeit ihrer entsandten Mitglieder in das IOC nicht sinnvoll sei.

Reporter ohne Grenzen sagte in Athen: „Wir lassen nicht zu, dass die chinesische Regierung nach der Olympischen Flamme – einem Symbol des Friedens – greift, ohne dass wir die dramatische Lage der Menschenrechte in dem Land anprangern. Menschenrechte sind heiliger als das Olympische Feuer.“

„Es ist höchste Zeit, dass das Internationale Olympische Komitee und die Regierungen dieser Welt, aber auch Sponsoren wie adidas und Volkswagen ihren Einfluss geltend machen und öffentlich einen Wandel fordern“, sagte ai-Generalsekretärin Barbara Lochbihler im August 2007, ein Jahr vor dem Beginn der Olympischen Spiele.

Nun sitzen sie in der Klemme. Nicht die Sportler, nicht einmal so sehr die politischen Repräsentanten, sondern die Herren vom IOC, auch die Sponsoren der „blutigen Spiele“ und ganz besonders die Machthaber der KP in Peking. Mit all ihren gewohnten Manövern vom Schweigen über das Aussitzen bis zur Bestechung, Propaganda und Gewaltanwendung, geraten sie nur tiefer in die Sackgasse der Unglaubwürdigkeit und der Verachtung durch die Weltöffentlichkeit. Und schließlich an das Ende ihrer angemaßten Macht.

Und die Weltöffentlichkeit wird ihre Phantasie einsetzen statt Panzern und sie wird sich nicht mehr davon abhalten lassen, den Finger in die Wunden zu legen und auf die Lügen zu zeigen.



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