Chinas Staatsfeind oder Freund des Volkes?

Wie Chinesen über die Verhaftung des Bürgerrechtlers Hu Jia denken
Titelbild
Hu Jia mit seiner Frau Zeng Jinyan, seiner Tochter und seinem Freund Qi Zhiyong.
Über Hu Jia:
"Hu Jia ist ein frommer Buddhist, der beim Laufen keine Ameise zertritt. Er ist derjenige, der seit dem Massaker am 4. Juni 1989 kein Fleisch essen will. Er ist der kleine 34jährige Bürger aus Peking, der lieber auf seine gute Arbeit als Redakteur beim Pekinger Fernsehen verzichtete und sich ehrenamtlich elf Jahre für Chinas Umweltschutz einsetzte. Er ist der Vorläufer der Verhütung und Bekämpfung der Aidskrankheit in China. Er ist der Menschenrechtler, der sich für Zwangsumgesiedelte, Petitionen einreichende Bürger und alle sozial Schwachen einsetzt." Aus den Rückmeldungen zu Hu Jias Verhaftung im Internet. (Foto: zur Verfügung gestellt von Qi Zhiyong)
Von 9. Januar 2008

„Für China ist Hu Jia weniger als ein Milliardstel, für seine Familie ist er alles. Er hat zu viele Leiden ertragen, können wir nicht mit ihm die Leiden teilen? Wenn Hu Jia zehn Jahre Strafe bekäme, wären das 120 Monate. Bei 120 Menschen müsste jede Person nur einen Monat im Gefängnis bleiben. Wenn es 1.200 Menschen gäbe, müsste jeder nur rund drei Tage im Gefängnis sein. Würde die zuständige Behörde die Gesellschaft befragen, würden sie sehen, dass diejenigen, die mit Hu die Leiden teilen wollen, mehr als 120 oder 1.200 sind. Wenn eine genaue Anzahl durch die Umfrage herauskäme, wäre das auch eine große Hilfe für ein gerechtes Urteil für ihn.“

Die Idee, die Professor Ai Xiaomin der Universität Zhongsan in Guangzhou im Internet unter dem Titel „Staatsfeinde oder Freund des Volkes?“ veröffentlichte, fand sofortige Zustimmung in der chinesischen Gesellschaft. So erklären die mehr als hundert Mitglieder der Organisation „Förderung der Demokratisierung Chinas“ in Sydney, für Hu Jia eine einmonatige Gefängnisstrafe zu übernehmen. „Wir bitten die Pekinger Polizei und das Gericht bei Anklage und Urteil in vollem Maße unsere dringende Forderung zu berücksichtigen. Wir werden auf eigene Kosten nach China fliegen. “

Legitimation der Olympische Spiele

{q}„Durch Hu Jias Festnahme lässt sich die Legitimation der Olympischen Spiele in Peking hinterfragen: wie können die olympischen Friedensblumenringe mit dem Blutbad der Menschenrechtsverletzungen parallel existieren?“, schrieb Herr Wang Hua im Internet. Und weiter: „Die Festnahme von Hu hat bei noch mehr Menschen die ‚Menschenrechtsflamme‘ in ihren Herzen gezündet. Die Kommunistische Partei (KP) kann mit Folterinstrumenten die Bevölkerung fesseln, zugleich hat sie damit ihre eigene Zukunft fixiert. Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin haben den Untergang der Nazis beschleunigt, tritt die KP mit der heutigen blutigen Säuberung vor den Spielen nicht genau in die Fußstapfen der Nazis? Wenn die DDR-Szene im Film „Das Leben der Anderen“ das Alltagslebens von Hu Jia spiegelt, ist das Schicksal der DDR nicht genau die Zukunft der KP? Vor seiner Festnahme hat Hu Jia gesagt, dass die KP Chinas keine fünf Jahre mehr überleben wird. Nach seiner Festnahme sagen die Menschen, dass die KP nicht einmal bis zu den Olympischen Spielen durchhalten kann, weil sie wegen der Konflikte schon vorher explodiert.“



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