Chinas Taktik in Corona-Krise: Wie das Regime weltweit Schutzmasken aus dem Verkehr zog

Obwohl in China bereits vor der Corona-Krise etwa die Hälfte aller Schutzmasken weltweit produziert wurden, hat das Regime in Peking in den ersten Monaten des Jahres etwa die Hälfte der Jahresproduktion zurück ins Land geholt. Gleichzeitig wurden Exporte untersagt.
Von 9. April 2020

Von einer „Statistik, die sich jeder Amerikaner einmal ansehen sollte“, sprach der handelspolitische US-Regierungsberater Peter Navarro in einem Interview, das er jüngst dem Sender „Fox News“ gab. Navarro verwies in weiterer Folge auf die Zahl von 2,2 Milliarden Schutzmasken, die Chinas Regime allein in der Zeit zwischen 24. Januar und Ende Februar weltweit aufgekauft haben soll.

Navarro wertet die Aktivitäten der kommunistischen Führung in dieser Zeit als Ausdruck des Versuchs, „den Weltmarkt in die Ecke zu drängen“. China habe bereits Mitte Dezember über das Virus Bescheid gewusst. „Wir wissen, dass sie über einen Zeitraum von etwa fünf bis sechs Wochen die Gefahren vor dem Rest der Welt geheim gehalten hatten“, erklärte Navarro, „sogar noch, als chinesische Bürger, die mit dem Virus infiziert waren, in aller Welt herumgeflogen und dieses verbreitet hatten.“

„Zeit, eine ernsthafte Diskussion zu führen“

Nun würden Amerikaner, Italiener und viele andere sich infizieren und viele an den Folgen der Infektion sterben, weil es zu wenige Masken gäbe, so der Regierungsberater. In den Gesundheitsdiensten komme es zu Zusammenbrüchen. Die Mitarbeiter müssten bezüglich der vorhandenen Atemschutzmasken rationieren. Navarro gibt die Entwicklung zu denken:

Wenn diese Statistiken im Grunde aussagen, dass China hergegangen ist und den Weltmarkt der persönlichen Schutzausrüstung an sich gerissen hat, als das Land schon die Gefahr kannte und dem Rest der Welt nichts gesagt hat, dann ist es, spätestens wenn das alles vorbei ist, an der Zeit, eine ernsthafte Diskussion zu führen.“

Die internationale Ausgabe der Epoch Times hat darüber recherchiert, inwieweit das Regime in Peking neben offiziellen Hamsterkäufen auch noch weitere Quellen mobilisiert hat, um an Schutzmaterial zu kommen – das mitnichten nur eigenem Bedarf dienen sollte, sondern die Möglichkeit schaffen sollte, Druck auf andere Länder auszuüben.

Material in Corona-geplagten Ländern immer knapper

Um mit dem Virus infizierte Patienten zu behandeln und Mitarbeiter der Gesundheitsdienste zu schützen, spielen Atemschutzmasken wie die N-95 von 3M, Schutzbrillen, OP-Handschuhe, Desinfektionsmittel und Beatmungsgeräte eine entscheidende Rolle.

Als immer mehr Länder Ausbrüche der hoch ansteckenden COVID-19-Krankheit zu beklagen hatten, hat, wie sich immer stärker abzeichnet, das chinesische Regime Milliarden von Masken aufgekauft und hunderte weitere Tonnen medizinischer Hilfsmittel angesammelt. China, das selbst der weltgrößte Produzent dieser Güter ist, hat gleichzeitig im Januar ein Exportverbot erlassen.

Chinesische Unternehmen und Organisationen haben dem Regime in Peking assistiert, indem sie in den USA, Europa, Australien, aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Argentinien, auf den Seychellen und andernorts Bestände aufgekauft oder als Spenden eingeworben haben. Wie das Portal „Correctiv“ bestätigte, war sogar Deutschlands Auswärtiges Amt unter den Spendern an China. Am Ende wurde das Material in anderen Ländern knapp.

Expats, Studentenvereinigungen und Handelskammern als Befehlsempfänger

Zu den treibenden Kräften gehörte dabei die der KPCh angegliederte „Einheitsfront“, die sich über eine offizielle Seite der Partei an die Diaspora mit dem Aufruf richtete:

Kauft weiter ein und sendet es [medizinisches Material] zurück nach China, tut euer Bestes, um so viel wie möglich zu erwerben.“

In westlichen Ländern sind es vor allem Studentenvereinigungen, chinesische Handelskammern und Expat-Vereinigungen, die sich in die Arbeit der „Einheitsfront“ einbringen. Einige chinesische Organisationen kaufen dort direkt von lokalen Herstellern wie DuPont, und senden die Güter mithilfe eigener chinesischer oder bekannter westlicher Bringdienste wie FedEx nach China. Die „Vereinte Front“ riet aber auch chinesischen Touristen, das Material selbst im eigenen Reisegepäck mitzunehmen, wenn sie nach China zurückkehren.

Am 26. Januar – sechs Tage, nachdem das Regime zum letzten Mal erklärt hatte, es sei nicht von einer Ansteckungskette von Mensch zu Mensch auszugehen – rief das chinesische Generalkonsulat in Los Angeles dazu auf, verschiedenstes medizinisches Material für den Einsatz in China zu spenden. Dazu gehörten wieder genau spezifizierte Schutzmasken, Schutzanzüge, Handschuhe, Desinfektionsmittel, Infrarot-Fieberthermometer oder Medikamente, wie sie auch gegen die herkömmliche Grippe eingesetzt werden.

Zollbehörde mit vielsagenden Zahlen

Am 27. Februar folgte ein Update und es hieß, die chinesischen Einwanderercommunitys hätten mehr als 60 Tonnen an medizinischen Hilfsmitteln gespendet, seit die Pandemie in China ausgebrochen wäre. Mit 58.016 aktiven Fällen hat China den offiziellen Angaben des Regimes zufolge den Scheitelpunkt der Corona-Krise im eigenen Land erlebt, seit diesem Tag soll die Anzahl der aktiven Fälle deutlich gesunken sein.

Auch in anderen Ländern lancierten diplomatische Einrichtungen Chinas ähnliche Aufrufe und meldeten erfolgreichen Vollzug – so etwa in Japan oder Großbritannien.

Am 7. März erklärte die chinesische Zollbehörde:

Zwischen dem 24. Januar und dem 29. Februar haben Chinas Zollbehörden 2,46 Milliarden Pakete mit Hilfsmitteln zur Epidemieprävention im Wert von 8,21 Milliarden Yuan (umgerechnet 1,07 Mrd. Euro) untersucht. […] Unter diesen befanden sich 2,02 Milliarden Gesichtsmasken und 25,38 Millionen Schutzanzüge.“

Unternehmen in Staatsmedien gewürdigt

Dabei hatte das Staatsmedium „Beijing News“ bereits am 10. Februar berichtet, dass etwa 50 Prozent aller Schutzmasken weltweit in China hergestellt würden. Im Jahr 2019 habe China mehr als fünf Milliarden Schutzmasken hergestellt, 54 Prozent davon spezifisch für medizinisches Personal. Das würde bedeuten, dass China in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 zusätzlich noch etwa die Hälfte der Jahresproduktion an Schutzmasken importiert habe.

Es waren nicht nur Privatpersonen aus der Diaspora und Angehörige der „Vereinten Arbeitsfront“, die sich an der Kampagne zur massenhaften Übersendung von medizinischem Material nach China beteiligt hatten. Das KP-Sprachrohr „Volkszeitung“ nannte einige große Unternehmen beim Namen, die sich daran beteiligt hatten, und zählten sogar auf, was diese beigesteuert hätten. Zu den Großspendern gehörten unter anderem Sinopharm, die großen staatlichen Eisenbahn- und Energiekonglomerate oder auch Immobilienentwickler wie die Greenland Group oder Country Garden.

„Probleme beim Kauf von Masken aus China“

Wie die amtliche Nachrichtenagentur „Xinhua“ oder das „China News Service“ berichteten, habe man unter anderem in Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten, anderen asiatischen Regionen oder Australien eingekauft. Dort führten die Hamsterkäufe sogar zu einem öffentlichen Aufschrei, der in einem Exportverbot für medizinischen Bedarf endete. „Foshan Daily“ berichtete, Country Garden habe neben Indonesien und Thailand auch in Deutschland für den chinesischen Bedarf eingekauft.

Während das Regime die globalen Versorgungswege in eigener Sache genutzt habe, wurden schon am 9. März Fragen von Reportern laut, ob es denn einen Exportstopp für medizinisches Gerät in China selbst gäbe – wo zu diesem Zeitpunkt schon die Rede davon war, dass die Seuche weitgehend überwunden sei.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, antwortete kryptisch, indem er von „Versorgungsengpässen“ in China sprach und dass es „in der derzeitigen Phase Probleme für andere Länder geben kann, wenn sie Masken aus China zu kaufen versuchen“.

US-Unternehmen durch das Regime sogar verstaatlicht

Während Berichten zufolge Unternehmen, die Masken für Exportzwecke herstellen, von ihrer Zollpflicht entbunden wurden, wenn sie diese innerhalb Chinas verkauften, hörten andere Unternehmen aus derselben Freihandelszone auf, Gerätschaften dieser Art zu exportieren – obwohl es nach offiziellen Angaben kein Exportverbot gegeben habe.

In Interviews mit Fox News am 23. und 24. Februar sprach US-Regierungsberater Peter Navarro erstmals von Exportverboten von medizinischem Material, mit denen ausländische Unternehmen, die dieses in China produzierten, konfrontiert wären. Er nannte dabei explizit den Hersteller 3M, der in Minnesota sein Hauptquartier hat, aber den Großteil seiner Produkte aus China liefert. Das Unternehmen sei bereits den gesamten Februar über nicht in der Lage gewesen, Produkte für den medizinischen Gebrauch aus China zu exportieren.

Das Regime in Peking habe dabei nicht nur explizit die N-95-Masken ins Visier genommen, sondern auch ein US-amerikanisches Unternehmen, das in China ähnliche Güter produziere, unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. Das Regime habe, so Navarro, 3M „effektiv daran gehindert und irgendetwas zu liefern“.

3M darf wieder Schutzmasken exportieren

Erst am vergangenen Dienstag (7.4.) hat US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit dem Vorstand des weltweit tätigen, US-amerikanischen Multitechnologiekonzerns 3M verkündet. Dieses werde in den kommenden drei Monaten jeweils zusätzliche 55,5 Millionen qualitativ hochwertige Gesichtsmasken liefern – hauptsächlich solche des Typs N-95.

„Die meisten davon sind für unsere Leute im Gesundheitsbereich bestimmt, die an vorderster Front arbeiten“, erklärte der Präsident. Mit der Vereinbarung endete eine mehrwöchige Kontroverse, die sich daran entzündete, dass Trump den Defense Production Act in Anwendung brachte. Dieses Gesetz erlaubt es der Regierung in Kriegszeiten oder in Krisen, die die nationale Sicherheit gefährden, Einfluss auf die Produktion von privaten Unternehmen in Schlüsselbereichen zu nehmen.

Ein Großteil werde weiterhin in China produziert, und es ist immer noch zu befürchten, dass das Regime versuchen könnte, den Export zu behindern. In den vergangenen Wochen hat es jedoch die Strategie verändert. So hat die kommunistische Führung jüngst die Ausfuhr von monatlich zehn Millionen Masken aus einer von 3M betriebenen Fabrik in China in die USA gestattet.

Auch sonst inszeniert sich die KPCh zunehmend als großzügiger Retter und Helfer, der proaktiv global die selbst verursachte Pandemie bekämpfe. Das Regime hat mittlerweile sogar selbst damit begonnen, stark nachgefragte medizinische Güter und Hilfsmittel in alle Welt zu versenden, darunter auch in die USA.

Der Schönheitsfehler daran: In vielen Fällen haben sich die Utensilien als defekt erwiesen.



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

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Der Schlüsselpunkt dazu sind nicht unbedingt die unter Waffen stehenden Streitkräfte, sondern die „Generalisierung von Krieg“ für jeden chinesischen Landesbürger. „Uneingeschränkte Kriegsführung“ meint, dass „alle Waffen und Technologien nach Belieben eingesetzt werden können; was bedeutet, dass alle Grenzen zwischen Krieg und Frieden, zwischen militärischer Welt und ziviler Welt aufgebrochen werden.“

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