Chinesischer Menschenrechtsanwalt Wang Yonghang verurteilt

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Foto: New Tang Dynasty Television
Von 2. Dezember 2009

Ein chinesischer Gerichtshof hat dem Menschenrechtsanwalt Wang Yonghang vorgeworfen, dass er Artikel auf Internetseiten außerhalb Chinas veröffentlicht hat und ihn zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Wangs Verhandlung fand am 27. Oktober 2009 vor dem Bezirksgericht Shahekou in der Stadt Dalian in China statt. Seine Vertretung übernahmen die Pekinger Rechtsanwälte Lan Zhixue und Zhang Chuanli. Seitdem sie mit dem Fall befasst waren, durften sie Wang nicht treffen. Die kommunistischen Behörden behaupteten, das sei deshalb so, weil mit Wangs Fall nationale Geheimnisse verbunden seien. Sie versuchten auch Lan und Zhang aus dem Gerichtsverfahren herauszuhalten aber die Rechtsanwälte bestanden darauf, bei der Anhörung anwesend zu sein.

Lan erklärte: „Ich verlangte, als Wangs Anwalt bei der Anhörung dabei zu sein. Der Richter teilte mir mit, dass ich nur zuhören dürfe. Erst in dem Augenblick wurde es Wang klar, dass seine Familie Rechtsanwälte eingeschaltet hatte, um ihn zu vertreten und er bat um mehr Informationen. Es war offensichtlich, dass das Gericht ihn vorher nicht darüber informiert hatte.“

Der Richter verurteilte Wang zu sieben Jahren Gefängnis und klagte ihn an, „die Durchführung des Gesetzes boykottiert zu haben“, weil er Artikel auf Internetseiten außerhalb Chinas veröffentlicht habe. Lan erklärte, dass Wang die Anschuldigung zurückweise, weil er unschuldig sei. Nach der Anhörung unterschrieb Wang einen Brief, den er den beiden Rechtsanwälten anvertraute und in dem er sie bat, für ihn Berufung einzulegen.

Wang zog sich den Zorn des kommunistischen Regimes zu, weil er Falun Gong-Praktizierende öffentlich verteidigt hatte. Im Jahre 2008 gab er auf einer Webseite in Übersee einen Offenen Brief an den Präsidenten der KPCh Hu Jintao und den Premierminister Wen Jiabao heraus. In dem Brief stand, dass die Verfolgung von Menschen durch das chinesische Regime wegen ihres Glaubens illegal sei.

Nachdem Wang diesen Brief veröffentlicht hatte, stellte man ihn unter polizeiliche Beobachtung. Im Juli 2008 entführten ihn Offiziere der Inneren Sicherheitsabteilung von Dalian und folterten ihn. Dabei brachen sie ihm das Fußgelenk. Die Behörden drangsalierten auch seine Ehefrau Yu Xiayan und die beiden Anwälte, die ihn vertreten wollen.

Anwalt Lan berichtete der New Tang Dynasty Television, dass einige Leute vor dem Gericht Videoaufnahmen von ihm machten. Die Anwälte erklärten, dass die Leute sich gemein aufführten, selbst in Gegenwart des Richters und der Polizei und sie hatten den Eindruck, dass es sich nicht um gewöhnliche Bürger handelte.

Als Anwalt Zhang fragte, wer sie seien und warum sie diese Videoaufnahmen machten, antworteten sie: „Du siehst vielleicht gut aus.“

Als Frau Yu und die Anwälte Lan und Zhang das Gericht verließen, folgte ihnen ein Fahrzeug mit dem Nummernschild DH997. Als die Anwälte Frau Yu an ihrer Arbeitsstelle absetzten, sahen sie einen Offizier von der Inneren Sicherheitsabteilung. Frau Yu berichtete, dass diese Person sie schon seit langer Zeit verfolgte.

Frau Yu erklärte, dass bei ihr seit der Entführung ihres Mannes zweimal eingebrochen worden sei und dass sie schikanierende Anrufe und verbale Drohungen erhielte.

Nach Aussagen von Wangs Anwälten hat das Shahekou Bezirksgericht Mitte Oktober eine Anhörung in Wangs Fall durchgeführt, ohne sie oder seine Familie darüber zu benachrichtigen. Als Wangs Frau zum Gericht ging, um sich zu erkundigen, warum man sie nicht benachrichtigt habe, informierte man sie darüber, dass die örtliche Polizeistation und das Straßenverwaltungsamt für die Benachrichtigungen der Leute verantwortlich seien.

Auf der Polizeistation sagten ihr die Beamten, dass sie es nicht als nötig angesehen hatten, sie zu benachrichtigen, weil sie glaubten, die beiden seien geschieden. Da die Information über die Scheidung falsch war, sagte Frau Yu der Polizei, dass eine Verleumdung vorliege.

Nachdem Frau Yu ihren Mann bei dem Urteilsspruch kurz sehen durfte, berichtete sie: „Wang ist schwer verletzt. Ein Bein ist gelähmt. Er ist sehr, sehr schwach aber sein Geist ist klar und er zeigt Entschlossenheit. Ich habe ihm gesagt, dass es uns zu Hause gut geht und dass er sich keine Sorgen machen soll.“

Originalartikel  auf Chinesisch: 人权律师王永航被非法秘判7年

Artikel auf Englisch: Chinese Human Rights Lawyer Sentenced to Seven Years

Foto: New Tang Dynasty Television


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