Chinesischer Pilot bittet um Asyl in USA

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Yuan Sheng äussert sich auf einer Presseerklärung in Los Angeles zu seiner Entscheidung, um Asyl zu ersuchen. (The Epoch Times)
Von 10. August 2006
Yuan Sheng äussert sich auf einer Presseerklärung in Los Angeles zu seiner Entscheidung,  um Asyl zu ersuchen. (The Epoch Times)Yuan Sheng äussert sich auf einer Presseerklärung in Los Angeles zu seiner Entscheidung, um Asyl zu ersuchen. (The Epoch Times)

Der Pilot einer chinesischen Airline bat am Mittwoch in Los Angeles um Asyl. Auf einer kurzen Pressekonferenz am Flughafen erklärte der Pilot, der seit Jahren Falun Gong praktiziert, dass er diesen Schritt aus Angst vor Verhaftung in der VR China getan habe, und berichtete über die letzten Momente vor dem Abflug.

Am Dienstag bei Dienstantritt auf dem Flughafen Pudong in Shanghai kam er mit dem dortigen Bodenpersonal ins Gespräch. Einer der Arbeiter stammte aus seiner Heimatprovinz Shandong und sprach denselben Dialekt wie er. Der Pilot Yuan Sheng entschloss sich, mit dem Mann über das Buch Neun Kommentare über die Kommunistische Partei zu sprechen. Ein Buch, in dem die Geschichte der Gewaltherrschaft der Chinesischen Kommunistischen Partei (KPC) unzensiert beschrieben wird und das daher im kommunistischen China strengstens verboten ist. Yuan ermutigte den Kollegen in dem Gespräch, aus der KPC auszutreten.

Wenig später erschien derselbe Arbeiter zusammen mit vier Polizisten, die Yuan hindern wollten, das Flugzeug zur Aufnahme seines Dienstes als Pilot zu betreten. Während Yuan mit den Polizisten verhandelte, erschienen noch weitere; ihr Vorgesetzter nahm ihm die Papiere ab, nahm seine Personalien auf und versuchte, ihn mit zur Polizeistation zu nehmen.

Unterstützung durch Crew und Bodenpersonal

313 Passagiere waren schon an Bord, das Flugzeug war bereit zum Abflug und die Airline konnte keinen Ersatzpiloten finden. Die Crew und das Bodenpersonal kreisten die Polizisten ein und verlangten die Freilassung von Yuan. Schließlich durfte er auch an Bord gehen, aber die Polizisten drohten ihm: „Wir kriegen dich, wenn du zurückkehrst!“

Das Flugzeug landete in Los Angeles International Airport am Dienstagnachmittag. Am Mittwoch bat Yuan um politisches Asyl in den USA, weil er massive Verfolgung befürchten muss, falls er nach China zurückkehrt.

Auf der Pressekonferenz erklärte er, dass er sich verpflichtet fühle, mit denen, die er kennt, über die Verfolgung von Falun Gong zu sprechen, die 1999 vom damaligen Präsidenten Jiang Zemin angeordnet wurde. Er wolle auch den chinesischen Landsleuten erklären, wie viele Verbrechen von der KPC am chinesischen Volk begangen wurden. Er berichtete auf der Pressekonferenz, dass in China mehrere seiner Landsleute zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden seien, nur weil sie eine Ausgabe der Neun Kommentare besessen hätten.

Wegen seiner eigenen Aktivitäten als Falun Gong-Praktizierender sei er kürzlich in ein Zentrum für Gehirnwäsche eingeliefert worden. Er wüsste, was für unvorstellbare Leiden auf ihn warteten, sollte er nach China zurückkehren müssen.

Eine schmerzliche Entscheidung

Yuan hat guten Grund für diese Furcht. Nach Veröffentlichungen des Falun Dafa Informationszentrums wurden in den sieben Jahren der Verfolgung in China mit Sicherheit fast 3.000 Praktizierende zu Tode gefoltert. Die Dunkelziffer liegt weit höher, und Hunderttausende Falun Gong-Praktizierende wurden verhaftet und in Zwangsarbeitslager gesteckt oder – wie wir kürzlich berichteten – dort als lebende Organbanken für Organraub gehalten und umgebracht.

Yuan ist diese Entscheidung, in den USA zu bleiben, schwer gefallen, muss er doch nun im fremden Land ohne seine Frau und seine 12 Jahre alte Tochter leben. Er hat mit beiden telefoniert, seine Frau weinte nur und sie konnten wenig sprechen, weil sie sicher waren, dass das Telefon abgehört wurde.

„Ich weiß auch noch nicht, wie ich das meinen Eltern beibringen soll“, sagte Yuan.

 
 

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