Der Einsatz von David Matas für ein Ende des Organraubs in China

Titelbild
Rechtsanwalt David Matas in Jerusalem im September 2012Foto: Genevieve Belmaker/The Epoch Times

Jerusalem – Kürzlich hatte ich ein Treffen für ein Interview mit dem kanadischen Anwalt David Matas über sein neues Buch „Staats-Organe“ über Organraub in China. Dabei fiel mir etwas auf: dieser Mann ist unglaublich beschäftigt. Während seiner kurzen Reise nach Jerusalem (weniger als zwei Tage) nahm er sich Zeit und verließ sein Hotel, sodass ich ihn interviewen konnte. Auf dem Weg zum Café, in dem wir miteinander sprachen, kaufte er ein Geschenk für seinen Neffen. Diese Tendenz, mehrere Dinge auf einmal zu tun, ist wohl typisch für ihn. Er ist ständig in Bewegung, arbeitet ununterbrochen und denkt immer darüber nach, was als Nächstes zu tun ist. Und dass er ein Menschenrechtsaktivist ist, läuft nur so nebenher. Ich kann mir kaum vorstellen, was er fertig bringen würde, wenn er es ausschließlich wäre.

„Jedes Mal, wenn ich auf Besprechungen bin, lese ich meine E-Mails“, erzählte mir Matas, als ich ihn fragte, wie er es schaffe, so viele Dinge im Griff zu haben.

Im Jahre 2009 war Matas der Co-Autor des Buches „Blutige Ernte“ – Organraub an den Falun Gong-Praktizierenden in China. Vor nur wenigen Monaten veröffentlichte er als Mitherausgeber ein zweites Buch mit dem Titel „Staats-Organe“, Transplantations-Missbrauch in China. Sein zweites Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen seiner Mitautoren in vier Kontinenten, zu denen auch Transplantationsärzte gehören.

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Wenn es um Organraub geht, so hat er gute Gründe, ständigen Kontakt zu halten.

Die Nachforschungen durch das Falun Dafa Informationszentrum haben ergeben, dass jährlich Zehntausende von Organtransplantationen in China durchgeführt werden und die freiwilligen Organspenden nur mehrere Hundert zählen. Das lässt nur den Schluss zu, dass es sich um einen schwerwiegenden ethischen Verrat von Ärzten und um ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit handelt.

Seit 2006 begegnet man den Behauptungen der chinesischen Regierung mit Skepsis, dass Transplantate wie Herz, Nieren und Leber von exekutierten Gefangenen stammten. Immer mehr Belege tauchen dafür auf, dass diese Organe von Gefangenen kommen, die einzig und allein wegen des finanziellen Wertes ihrer Organe ermordet wurden. Viele der Ermordeten sind Falun Gong-Praktizierende. Sie stellen die größte Gruppe in der Welt dar, die aus Gewissensgründen im Gefängnis ist.

Langsam aber sicher richtet die Regierung der USA ihre Aufmerksamkeit darauf. Im Jahre 2011 erklärte das Außenministerium der Vereinigten Staaten in seinem jährlichen Menschenrechtsbericht, dass „überseeische und heimische Medien wie auch Gruppen von Rechtsanwälten ständig über Fälle von Organraub, besonders bei den Falun Gong-Praktizierenden und Uiguren berichteten.“

Matas, der seit der Veröffentlichung seines Buches im Jahre 2009 ein regelmäßiger Besucher der Veranstaltungen und Anhörungen war, die sich mit diesem Thema beschäftigten, ist erleichtert, dass sich jetzt mehr und mehr Menschen einbringen.

„Es reicht nicht, wenn nur ich darüber spreche“, sagt er und fügt hinzu, dass er am Hearing über dieses Thema am 17. September nicht teilgenommen habe, damit auch andere zu Wort kommen konnten. Matas Hoffnung scheint sich zu verwirklichen, dass dieses Thema mehr an Boden gewinnt und in das Bewusstsein der Menschen eindringt.

Am 3. Oktober schickten 106 Kongressmitglieder der Außenministerin Clinton einen Brief, in dem sie um die Freigabe von Informationen über Transplantations-Missbrauch in China baten, Informationen, die die Regierung der Vereinigten Staaten vielleicht habe. Ihre Forderung wurde durch eine Anzahl von Berichten ausgelöst, dass Wang Lijun, ehemaliger Polizeichef von Chongqing, im Februar während eines 24-stündigen Aufenthaltes in einem amerikanischen Konsulat in China, Details über Organraub übermittelt habe.

Matas sagt, dass auch einzelne Menschen viele Dinge tun können.

„Schreiben Sie einen Brief, gehen Sie zu einer Kundgebung“, sagt er. „Tun Sie, was Sie können.“

Original-Artikel auf Englisch: On a Mission to Stop Organ Harvesting



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