Die Reihe von Selbstverbrennungen in Tibet hält an

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Reaktion des kommunistischen Regimes auf die Proteste: Aufrüstung.Foto: Peter Parks/AFP/Getty Images
Von 5. November 2012

 

Der Tod eines traditionellen tibetischen Künstlers durch Selbstverbrennung trieb am Sonntag tausende Tibeter auf die Straßen, um ihm Respekt zu zollen und gegen die Unterdrückung durch das chinesische kommunistische Regime zu protestieren.
Am 4. November 2012 hatte sich in der Provinz Qinghai diese weitere Selbstverbrennung im chinesisch-kommunistisch besetzten Tibet ereignet, die die Reihe dutzender Fälle von Selbstverbrennung aus Protest gegen das Regime fortsetzt. Seit Februar 2009 beträgt die Gesamtzahl der Feuerproteste achtundfünfzig [andere Quellen sprechen von sechzig].

Berichten der Menschenrechtsorganisation Free Tibet zufolge verstarb der Vater von zwei Kindern, Dorje Lungdup, 24, vor Ort an den Folgen der Selbstverbrennung vor dem Sakyil Hotel in der Stadt Rongwo.

Die Exilregierung von Tibet verbreitete, die Tibeter in China sollten sich nicht selbst anzünden, es gäbe nur „eine kleine Population und jedes Leben ist kostbar“.

Das kommunistische Regime reagiert

Die Polizei von Kanlho veröffentlichte eine Bekanntmachung, in der sie Belohnungen von 50.000 Yuan (6.200 Euro) für Informationen über „die Herkunft der Anregung zu solchen Akten, deren Planung und Durchführung“ bietet. Die Mitteilung wurde in der Präfektur Gannan, Provinz Gansu verbreitet.

Jede Information, die die Polizei auf die Spur der „Planer“ der vier jüngsten Fälle von Selbstverbrennungen in Kanlho brächte, würde mit einer Summe von 20.000 Yuan (2.500 Euro) belohnt werden.

Gleichzeitig wird auf Plakaten dem im Exil lebenden spirituellen Oberhaupt Tibets, dem Dalai Lama, und seinen „separatistischen Kräften“ die Schuld zugeschrieben.

Laut Free Tibet werden Internet und Mobilkommunikation gestört, um die Verbreitung von Informationen zu unterdrücken. Die International Campaign for Tibet berichtet, es gäbe ein „intensive Aufstocken der militärischen Kräfte in der Stadt Labrang und dem Kloster Labrang Tashikyil“, in der Pronvinz Gansu.

Staatlicher Mord an Verzweifelten

Die Menschenrechtsorganisationen Phayul und die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte berichten unterdessen von einem Fall, in dem zwar eine Selbstverbrennung verhindert wurde, der Tibeter Dorjee Rabten jedoch von chinesischen Sicherheitskräften getötet wurde, nachdem ihnen bekannt geworden war, dass er sich aus Protest gegen die Besetzung Tibets in Brand setzen wollte.
„Irgendwie bekamen die chinesischen Sicherheitsbeamten Wind von seinem Vorhaben, und am 17. August drangen sie in das Gästehaus ein und nahmen Dorjee Rabten fest“, so Gyaltsen Choedak, ein Exil-Tibeter mit Kontakten in die Region.

Am 23. August 2012 töteten chinesische Staatsbedienstete den 57-Jährigen in einem Gästehaus in der Stadt Siling, Xining. Die Reihe der Verzweiflungstaten riss jedoch nicht ab.

Am Donnerstag, dem 25. Oktober 2012, hatten sich zwei Männer, die Cousins Tsepo, 20, und Tenzin, 25, in der Präfektur Nagchu, angezündet. Die beiden riefen bei der Selbstverbrennung nach Unabhängigkeit für Tibet und der Rückkehr des Dalai Lama. Tsepo verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus, während Tenzin von den Regierungsbeamten mitgenommen wurde. Sein Zustand und Verbleib sind bis heute unbekannt.

Im Jahr 2012 wurden zahlreiche weitere Fälle von Verschwinden-lassen von Tibetern durch die chinesischen Behörden bekannt. Unter anderem wurde ein Sänger wegen politisch brisanter Lieder und satirischer Sketche festgenommen, ein Mönch in Lhasa „aus Versehen erschossen“, 70 Mönche im Bezirk Gonjo verschleppt, Proteste gegen Bergbau gewaltsam unterdrückt und es gibt zahlreiche willkürliche Festnahmen.

Die tibetische Exil-Regierung teilte dazu mit, „Die Selbstverbrennungen der Tibeter sind die höchste Form gewaltlosen Protestes gegen die chinesische Regierung, die ihre Religionsfreiheit und Menschenrechte systematisch unterdrückt, ihre Sprache, Kultur und Umwelt vernichtet und sie durch den absichtlich herbeigeführten massiven Zustrom chinesischer Bevölkerung nach Tibet assimilieren will“, heißt es in einem Statement des Parlaments.

 



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