Ehe mit Spionin aus China? Murdoch nach 14 Jahren geschieden

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Irgendwie gelang es den Murdochs (Foto von 2005) nicht so ganz, die geschäftlichen von den privaten Erwartungen zu trennen.Foto: Frazer Harrison / Getty Images
Von 26. November 2013

Nun sind sie endgültig auseinander: Der 82-jährige Medienmogul Rupert Murdoch und die 37 Jahre jüngere Wendi Deng Murdoch wurden vergangene Woche geschieden. Am 20. November einigte sich das Paar in Manhattan vor Gericht nach 14 Jahren Ehe.

Beide waren vor Gericht zueinander freundlich, hatten sich begrüßt und kurz umarmt. Nach Informationen von Bloomberg wird Deng ihre Luxuswohnung in Manhattan an der Fifth Avenue behalten und dort mit den beiden Töchtern Grace (11) und Chloe (9) weiterhin leben. Die Scheidung habe keinen Einfluss auf Murdochs Medienimperium. Laut dem Scheidungsvertrag erhalten Wendi Deng und ihre Töchter keine Abstimmungsaktien von News Corp oder 21 Centry Fox, den beiden Murdoch-Konzernen.

„Rupert war nach dem Gerichtstermin erleichtert. Er war happy, dass das Thema nun abgeschlossen ist“, sagte ein Murdoch-Vertrauter. Britische Medien hatten zuvor berichtet, der Medienzar habe seinem ältesten Sohn schon 2006 gestanden, es sei „ein großer Fehler gewesen, Wendi geheiratet zu haben“. Warum nur? Ein Blick auf ihre Biografie gibt Aufschluss.

Die Traumfrau aus China

Wendi Deng wurde 1968 in der ostchinesischen Stadt Xuzhou geboren. Ende der 80er studierte sie mit Hilfe des amerikanischen Ehepaares Jake und Joyce Cherry in den USA. 1990 trennte sich Jake von seiner Frau, um Wendi zu heiraten. Zwei Jahre nach Eheschluss erhielt Wendi die US-Greencard und ließ sich nur sieben Monate später wieder von Mr. Cherry scheiden.

1996 schloß Wendi ihr MBA-Studium in Yale ab. Auf einem Flug in der Business-Class nach Hongkong saß sie zufällig neben einem Vorstandsmitglied der News-Corp, wodurch sie eine Praktikumsstelle bei Star TV in Hongkong bekam. Den Sender hatte Murdoch 1993 für eine Milliarde US-Dollar gekauft. Und so kam eins zum anderen, vielleicht auch nicht ganz so zufällig, wie es aussah.

Anfang 1998 begleitete Wendi Murdoch auf einer China-Reise als Dolmetscherin. Kurz darauf trennte sich Murdoch von seiner zweiten Frau Anna, mit der er 31 Jahre zusammen war und drei Kinder hatte. Nur zwei Wochen nach seiner Scheidung heiratete er Wendi in New York.

Traum vom China-Geschäft scheitert an den Tricks der KP

Nachdem Murdoch eine chinesische Frau erobert hatte, war sein nächstes Traumziel Chinas Medienmarkt: Er investierte über zwei Milliarden US-Dollar und pflegte sorgfältig Verbindungen zum Führungskreis der Kommunistischen Partei (KPCh). Trotz seines Talents und seiner Erfahrungen aus dem Westen scheiterte er an Chinas diktatorischen Strukturen und der Unberechenbarkeit der Machthaber:

2002 erlaubte das Regime Murdochs Hongkonger Sender, in die Nachbar-Provinz Guangdong zu übertragen – die erste Zulassung für einen ausländischen Sender in China. Im Gegenzug sollte Murdoch dabei helfen, das Staatsfernsehen CCTV9 in Nordamerika und Europa zu etablieren. Er hielt sich an den Deal. Das Pekinger Regime jedoch nicht: Im Juli 2005 erklärte Chinas Rundfunkbehörde öffentlich die Sperrung des chinesischen Medienmarktes für ausländische Unternehmen.

Murdochs verkaufte daraufhin alle Anteile seines chinesischen Joint-Ventures. Im August 2005 lehnte Peking offiziell Pläne von News-Corp ab, in großem Umfang nach China zu senden.

In Juni 2007 verkaufte News-Corp seine 20 Prozent am Hongkonger Phoenix TV – was Murdochs endgültigen Abschied vom chinesischen Markt bedeutete. Das Wirtschaftsmagazin „Economist“ sagte dazu: „Murdoch hat über zehn Jahre und viel Geld investiert, um mit dem Führungskreis der KPCh gute Beziehungen aufzubauen, das hat ihm aber nicht viel gebracht: Nachdem sich die Chinesen das Fachwissen von Star TV abgeguckt hatten, brauchten sie ihn nicht mehr.“

Business- und Eheprobleme

Mit dem Scheitern des China-Geschäfts lief es auch zu Hause nicht mehr rund: Medienberichten zufolge gab es schon ab 2006 ständig Streit – hauptsächlich wegen der Frage, ob auch Wendis Töchter, wenn sie einmal groß sind, Einfluss auf das News Corp-Imperium haben würden. Murdochs erwachsene Kinder halten dort Anteile und bekleiden Führungspositionen.

Im Juli 2011 zeigte Wendi Deng im britischen Parlament noch einmal Mut und Entschlossenheit: Murdoch wurde dort wegen eines Abhör-Skandals vernommen und bekam beinahe einen Teller voll Rasierschaum ins Gesicht. Seine Frau war jedoch schneller: Sie sprang vom Sitz auf und ohrfeigte den Attentäter.

Doch auch diese Aktion konnte ihre Ehe nicht mehr retten. In Juni 2013 reichte Murdoch den Scheidungsantrag in New York ein mit der Begründung, “die Beziehung sei irreparabel zerbrochen“.

War sie eine Top-Spionin?

Neben vielen Spekulationen gibt es einige Stimmen, die Spionage als den wahren Scheidungsgrund der Murdochs betrachten. Im September 2013 sagte zum Beispiel der australische Milliardär Clive Frederick Palmer bei einem TV-Talk, dass Wendi Deng eine Spionin aus den Reihen des chinesischen Militärs sei. Sie habe Rupert seit Jahren überwacht und den kommunistischen Machthabern Informationen über seine Geschäfte zugespielt.

Auch viele chinesischen Websites außerhalb Chinas sprechen von einer Agentenfunktion, die Wendi Deng an Murdochs Seite gehabt habe. So sei bereits die finanzielle Quelle für ihr teures MBA-Studium in Yale fragwürdig gewesen – und sehr verwunderlich, wie sie sich als frischgebackene Uni-Absolventin einen Businessclass Flug von den USA nach Hongkong leisten konnte, durch den sie „zufällig“ Kontakt zu Star-TV bekam.

Eine andere, sehr populäre Erklärung kam von der englischen Zeitung „Sunday Post“. Sie berichtete am 24. November: Wendi Deng habe eine Affäre mit einem altem Freund ihres Gatten, dem britischen Ex-Premier Tony Blair gehabt. Und das habe Murdoch den Rest gegeben.



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