Ein Jahrzehnt des Terrors für Falun Gong in China

Titelbild
Auf einer Kundgebung der Falun Gong Praktizierenden auf dem Parliament Square am 20. Juli in London wurden auch Internierung und Folterung der Falun Gong Praktizierenden in China dargestellt. (Roger Luo/Epoch Times)

Vor fast genau zehn Jahren löste der Parteistaat in Peking seine Kampagne gegen eine von der Regierung geschätzte Anzahl von 70 – 100 Millionen Falun Gong Praktizierenden aus. Die damals bewusst unpolitische Falun Gong, eine spirituelle Gemeinschaft, die auch körperliche Übungen durchführt, gehörte bald zu den zuletzt hinzugekommenen einer langen Liste von „Parteifeinden“.

Gräueltaten gegen die Anhänger von Falun Gong erfolgen auch heute noch in ganz China.

Seit Mao Tsetung im Jahre 1949 die Macht ergriff, kam es immer wieder zu einer Schreckensherrschaft über bestimmte Gruppen oder Personen, die die Partei festlegte. Im Namen der Revolution mussten Millionen verhungern, so zum Beispiel in der Zeit des „Großen Sprungs nach Vorn“ im Jahr 1958. Zahllose andere Menschen wurden gefoltert, misshandelt, exekutiert und jeder Menschenwürde beraubt. Höchstwahrscheinlich sind nur wenige chinesische Bürger brutaler behandelt worden als die Falun Gong Anhänger.

Den Organraub bei Falun Gong Anhängern haben der Rechtswissenschaftler David Matas und ich in einem unabhängigen Bericht geprüft. (http://organharvestinginvestigation.net). Beide fanden wir 52 Beweise, die aufzeigen, dass dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit tatsächlich geschieht. Chinas Regierung hat bis heute noch keine substantielle Reaktion auf unseren Bericht abgegeben.

Gerade in diesem Monat noch wurden drei Rechtsanwälte in China verhaftet, weil sie es gewagt haben, Falun Gong Praktizierende zu verteidigen. Die Verfolgung eines anderen berühmten Rechtsanwalts, Gao Zhisheng, der auch Falun Gong Anhänger verteidigte, dauert immer noch an. Er ist zweimal verhaftet worden und wurde 70 Tage lang gefoltert. Trotz wiederholter Appelle von Seiten chinesischer und ausländischer Gruppen, die Kenntnis über seinen Aufenthaltsort und seine Freilassung fordern, äußert sich Peking nicht dazu.

Völkermord?

David Matas kam zu folgender Schlussfolgerung vor der Internationalen Gesellschaft von Völkermord Wissenschaftlern an der George Mason University in Arlington, Virginia, am 9. Juni dieses Jahres:

„Jede chinesische Botschaft auf der ganzen Welt nimmt an dieser Aufwieglung gegen Falun Gong teil. Trotz ihres Leugnens müssen sie von der Massentötung der Falun Gong Anhänger wissen. Die Beweise dafür gibt es in Fülle in den Menschenrechtsberichten. Auch die Medien berichten unentwegt darüber. Die Informationen im Internet sind nur einen Mausklick weit entfernt.“

„Jede Behauptung, dass sie nichts davon wüssten, würde bedeuten, dass sie willentlich einen offensichtlichen Beweis nicht sehen wollen und ein gesetzloses Vorgehen unterstützen. Darum ist das Verbrechen des Völkermordes an der Falun Gong Gemeinschaft begangen worden durch Folter, durch Organraub und durch die Anstiftung, die zu beidem führt. Die Einzelheiten des Verbrechens, die Massentötung dieser Gruppe, mit dem Ziel sie zu vernichten, kann einwandfrei festgestellt werden.“

Herr Matas gibt detaillierte Gründe an, die zu dieser rechtlichen Schlussfolgerung führen. Sie können in der Update Sektion auf unserer Webseite nachgelesen werden.

Chinas Gulag

Tragischerweise ist Zwangsarbeit heute nur allzu üblich, aber nur der Parteistaat China setzt Zwangsarbeit ein, um die eigenen Bürger zu unterdrücken und zu bestrafen. Jeder Bürger in China kann ohne irgendeine Form von Gerichtsverfahren bis zu vier Jahren in ein Arbeitslager geschickt werden. Eine Unterschrift der Polizei genügt. Eine Berufung ist nicht möglich. In den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat Mao die Arbeitslager nach dem Vorbild derer in Stalins Russland und Hitlers Deutschland nahezu verdoppelt und es gibt sie nur noch im heutigen China.

In China werden nur Falun Gong Praktizierende in den Lagern als lebende Organbanken benutzt. Sie werden ihrer Organe beraubt und diese werden dann an Ausländer und Festlandschinesen verkauft. Bevor ein Organ für einen Empfänger geeignet ist, müssen erst medizinische Tests durchgeführt werden. Von den Lagerinsassen werden nur die Falun Gong Anhänger regelmäßig medizinischen Tests unterworfen. In den schätzungsweise 340 Lagern in ganz China wie 2005 festgestellt wurde, schuften 300.000 „Arbeiter“ unter unmenschlichen Bedingungen ohne Bezahlung bis zu 16 Stunden täglich. Sie stellen eine Reihe von Konsumprodukten für den Export her und die Bestimmungen der Welthandelsorganisation werden in eklatanter Weise missachtet.

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Diese Praktiken passen zu Pekings Ablehnung der Empfehlungen, die von mehreren Regierungen einschließlich Kanadas in der Universal Periodic Review vom UN Menschenrechtsbeirat zu Anfang dieses Jahres gegeben wurden.

Die Empfehlungen, die von der Regierung Chinas abgelehnt wurden, beinhalteten:
Beendigung aller Formen willkürlicher Haft, einschließlich Arbeitslager; Garantie für Glaubensfreiheit und für das Recht, seine Religion privat auszuüben, Umsetzung der Empfehlungen des UN Komitees gegen Folter auch in Bezugnahme auf die Verfolgung der Falun Gong Praktizierenden und auf den Organraub bei ihnen und die Sicherstellung, dass Rechtsanwälte ihre Klienten ohne Bedrohung und Furcht verteidigen können.

Der Handel mit China ist in Wirklichkeit für viele auf der ganzen Welt ein kostspieliges Unternehmen gewesen. Chinas unglaubliche Anzahl der Missachtungen internationaler Handelsabkommen hat zu Kanadas bilateralem Handelsdefizit zu Chinas Gunsten von 3,9 Milliarden Dollar im Jahre 1997 zu 26,8 Milliarden im Jahre 2006 geführt. Gleichzeitig wurde vielen Produktionsbetrieben in Kanada die Existenzgrundlage entzogen.

Schlussfolgerung

Während die Welt unter der Wirtschaftskrise leidet und Kooperation mit China sucht, um den Herausforderungen der Krise begegnen zu können, ist sie versucht, die entsetzlichen Menschenrechtsverletzungen Pekings zu übersehen. Wir müssen unsere Staatsführer daran erinnern, dass eine unklare Stellungnahme zu Chinas Menschenrechtsverletzungen eine Abwendung von unseren eigenen Werten menschlicher Würde und von der Herrschaft des Rechts bedeutet. Wir müssen sie auch davor warnen, dass der Handel mit China um jeden Preis sowohl für das chinesische Volk als auch für die Welt einen hohen Preis fordern wird. Wir müssen an den Verlust der Opfer des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens erinnern und an andere Gräueltaten. Anstatt die Erklärung der Menschenrechte zu verhöhnen, sollte China sie anerkennen.

 

David Kilgour ist ehemaliges Parlamentsmitglied Kanadas und ehemaliger Staatssekretär für den Asien-Pazifikraum und zusammen mit David Matas der Co-Autor von „Bloody Harvest: Revised Report Into Allegations of Organ Harvesting of Falun Gong Practitioners in China“.
Deutsch: „Blutige Ernte: Revidierter und erweiterter Bericht über die Anschuldigungen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden in China“
https://www.epochtimes.de/download/Kilgour-Matas-Report_Blutige-Ernte.pdf

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion