Entschädigung für die erkrankten Kinder in China unsicher

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Die chinesische Behörde gibt seit drei Wochen keine aktuelle Anzahl der erkrankten Kinder durch verseuchte Milchpulver bekannt. (AP)
Von 11. Oktober 2008

Bis jetzt hat die chinesische Regierung noch keinen Plan zur Entschädigung der Opfer des verunreinigten Milchpulvers veröffentlicht. Am Mittwoch sagte ein Rechtsanwalt auf dem Festland China zu Radio Free Asia, dass die Regierung am 16. September 2008 ein Dokument erlassen habe. In dem Dokument solle angedeutet sein, dass die Kosten der ärztlichen Behandlung zunächst von der Regierung übernommen würden, und später die Unternehmen die volle Verantwortung tragen sollen. Wegen der komplizierten Rechnungsweise haben die Behörden noch keinen konkreten Plan.

Die Welle der giftigen Lebensmittel in China geht weiter. Einunddreißig Produkte aus zwanzig Unternehmen enthalten Melamin. Manche Produkte aus den Unternehmen „Sanlu“, „Yashili“, „Yili“ und „Mengniu“ enthalten auch heute immer noch Melamin. Ebenso einige Produkte von „Sanyuan“, welches speziell für die Olympischen Spiele empfohlen wurde. Am Montag hatten mehrere Zeitungen in Hongkong berichtet, dass die slowakische Regierung einige Produkte aus China untersucht und dabei festgestellt habe, dass jedes Kilogramm dieser Produkte 14,4 mg Melamin enthält, unter anderem in Milchprodukten des Unternehmens „Wang Wang“.

Ein großes japanisches Handelsunternehmen hat in gefrorenem Tintenfisch aus China Melamin entdeckt und vom Markt genommen. Laut einem Bericht der japanischen Kyodo-Agentur sind diese Tintenfische aus der chinesischen Provinz Fujian, sie wurden mit Rohstoffen behandelt, die entfettetes Milchpulver enthielten.

Neulich hat das Qualitätskontrollamt Chinas mehrmals Untersuchungsergebnisse veröffentlicht, jedoch wird schon seit drei Wochen keine aktuelle Anzahl der erkranten Kinder bekannt gegeben. Es wird auch nichts über die Entschädigung berichtet. Rechtsanwälte in China vermuten, dass das damit zu tun hat, dass die Anzahl der erkrankten Kinder zu hoch ist und eine Entschädigung entsprechend teuer würde.

Viele Eltern von erkrankten Kindern erwarten von der Firma „Shengyuan“ noch in dieser Woche eine Zusage über eine Entschädigung. Shengyuan ist der Nachfolger von Sanlu. Frau He, die Mutter eines erkrankten Kindes, sagte: „Die Firma lässt uns Formulare ausfüllen und sie sagten uns, dass sie nach dem staatlichen Plan handeln würden, wenn die Regierung am 10. Oktober die vorgesehenen Entschädigungsmaßnahmen veröffentlicht. Jetzt wissen wir auch nicht, wie der Plan zur Entschädigung aussieht. Wir sind sehr in Sorge und können nichts tun.“

Ein Rechtsanwalt aus Xinjiang sagte: „Viele Opfer haben wegen des verseuchten Milchpulvers Klage eingereicht. Weil es aber um eine sehr komplizierte Angelegenheit geht, sollte das Problem im Prinzip durch die Regierung gelöst werden. Wir haben den zuständigen Behörden diesen Vorschlag auch gemacht. Ich habe gesagt, dass ich bereit bin, bei der Koordinierung mit zu helfen. Das ist jedoch eine komplexe Angelegenheit, bei jedem Opfer ist es anders, deshalb wird das noch dauern.“ Der Rechtsweg für die Opfer ist auch versperrt. Vor zehn Tagen haben die Eltern eines Opfers in der Provinz Henan Klage gegen das „Sanlu“ Unternehmen eingereicht, doch wurde die Klage bis jetzt noch nicht bearbeitet. Rechtsanwalt Herr Ma sagte: „Da gab es doch schon eine Klage aus Henan. Es sieht nicht so gut aus, die Klage ist hängengeblieben. Hier sagen wir zu den Opfern, dass sie die Beweise gut aufbewahren und auf Nachrichten warten sollen.“ Viele Internetsurfer in China sind der Meinung, dass die Vorgehensweise der Regierung ein Prüfstein für ihren politischen Slogan „Der Mensch ist das Wichtigste“ sein wird.

Der Melamin-Wert in China wird jetzt in die Testliste aufgenommen. Der Grenzwert bei Milchpulver ist auf 1mg/kg festgelegt worden. Andere Lebensmittel stehen noch nicht im Testprogramm für Melamin.



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