„Es hat wirklich einen Inhalt“

Es blieb offen, ob GAO über Chinas Hoffnung schreibt, oder ob er selbst als Chinas Hoffnung gemeint ist, der er längst von vielen Chinesen wegen seiner großen moralischen Kraft als Chinas Hoffnungsträger angesehen wird.
Titelbild
Gao Zhisheng.Foto: Buchcover
Von 1. August 2008

Es war ein bisschen, als wäre er anwesend. Der chinesische Anwalt GAO Zhisheng kam zu Wort, obwohl er in China an unbekanntem Ort gefangen gehalten wird. In einem Video-Interview in Peking vom Juli 2007 www.gao-zhisheng.de, sprach er offen über seine Erlebnisse mit der entwürdigenden Behandlung durch Chinas Stasi und seine Schlussfolgerungen. Das geschah zwei Monate bevor er „verschwinden gelassen“ wurde.

Am 12. September 2007 schrieb er noch einen offenen Brief an den Kongress der Vereinigten Staaten, der detailliert die schweren Verbrechen des chinesischen kommunistischen Regimes beschreibt, vor allem die brutale Verfolgung der Glaubensgemeinschaft Falun Gong.

Zehn Tage später wurde er verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht.

Moderator Andreas Petersen, Ines Geipel und Bernhard Schneeberger (von links) im Literaturhaus in Berlin.Moderator Andreas Petersen, Ines Geipel und Bernhard Schneeberger (von links) im Literaturhaus in Berlin.Foto: Renate Lilge-Stodieck/ETD

Bei einer Buchpräsentation des agenda-Verlags in Berlins renommiertem Literaturhaus stellten der Verleger, der Herausgeber und die Übersetzerinnen am Donnerstag gemeinsam mit dem Schweizer Historiker Andreas Petersen und der Autorin und Professorin Ines Geipel, das soeben erschienene Buch von GAO Zhisheng vor: „Chinas Hoffnung“. Dabei blieb offen, ob GAO über Chinas Hoffnung schreibt, oder ob er selbst als Chinas Hoffnung gemeint ist, da er längst von vielen Chinesen wegen seiner großen moralischen Kraft als Chinas Hoffnungsträger angesehen wird.

Für Ines Geipel, die als Spitzensportlerin in der ehemaligen DDR die Zwangsmaßnahmen einer kommunistischen Diktatur erlebt hatte, war es offensichtlich eine Herzensangelegenheit, die Präsentation von GAOs Buch „Chinas Hoffnung“ mit einem Text aus seinem offenen Brief an den amerikanischen Kongress zu eröffnen.

Zhihong Zheng, Thomas Kalmund und Andreas Petersen (von links).Zhihong Zheng, Thomas Kalmund und Andreas Petersen (von links).Foto: Renate Lilge-Stodieck/ETD

Den Weg nach Deutschland fand das Buch über Amerika, wo dem Herausgeber Thomas Kalmund die englische Ausgabe in die Hände fiel. Er hält Themen dieser Art mit konkreten Erlebnissen und Ansichten chinesischer Bürgerrechtler für unterbesetzt im Ausland. Verleger Schneeberger bezeichnete das, was folgte, als ‚Kamikaze-Unternehmen’ der besten Art, die ihm je begegnet sei; denn Kalmund war überzeugt, dass dieses Buch vor den Olympischen Spielen auch in Deutschland erhältlich sein sollte und machte sich an die Arbeit. Die Übersetzerin Ursula Schwede hatte das halbe Buch schon übersetzt, bevor ein Vertrag zustande kam, und insgesamt vergingen von der Idee bis zur Auslieferung nur drei Monate.

Auf die Frage einiger Anwesender „Was können wir tun?“ kamen vom Verleger die kürzesten Sätze der Veranstaltung: „Ich würde mir das Buch kaufen, es hat wirklich einen Inhalt. Dann werden Sie es wissen.“

Gao Zhisheng – Chinas Hoffnung

Mein Leben und Kampf als Anwalt im größten kommunistischen Staat
ISBN 978-3-89688-355-1, Agenda Verlg,  372 Seiten , Preis: 14,95 €

www.gao-zhisheng.de



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion