Es ist Zeit die Dinge – wie „Organraub“ in China – immer wieder beim Namen zu nennen

Titelbild
Angehende Rechtsanwälte in der Universität Jena. Was Godovits gerade eben aus dem Buch „The Slaughter“ von Ethan Gutmann vorgelesen hatte, schockierte die Anwesenden und machte sie sprachlos.Foto: Steffen Andritzke
Von 2. Juni 2015

Eine Lesung aus dem Buch „The Slaughter“ von Ethan Gutmann – über den Organraub in China – fand am Mittwoch in der Universität Jena statt.

Ruhe. Stille. Doch es war keine angenehme Ruhe im Hörsaal der Jenaer Uni. Es war eher ein betretenes Schweigen. Hilflosigkeit. Ohnmacht. Gerade eben hatte Florian Godovits, Journalist, Moderator, Fotograf und Übersetzer seine Lesung beendet. Danach betroffenes Schweigen.

Und dabei ist es einem Großteil der Anwesenden eigentlich gar nicht so fremd, über Verbrechen zu reden, denn viele von ihnen im voll besetzten Raum sind Studenten. Angehende Rechtsanwälte. Menschen, die sich von Haus aus mit Unrecht und Kriminalität beschäftigen. Doch das, was Godovits gerade eben aus dem Buch „The Slaughter“ von Ethan Gutmann vorgelesen hatte, schockierte die Anwesenden derart, dass sie, die es eigentlich auch gewohnt sind, vor einem Auditorium zu sprechen, sich offensichtlich bemühen mussten, geeignete Worte für derartige Verbrechen zu finden.

Lebende „Organbanken“ im Reich der Mitte

Nur zaghaft – so schien es – meldeten sich die Ersten zu Wort. Aber was wollte man denn auch noch diskutieren? Zu erdrückend waren die Fakten, die Ethan Gutman in seinem Buch  über den Organraub in China gesammelt hatte. Niederschmetternd und schockierend sind die Beweise, die eindeutig belegen, wie die jetzige Regierung in China darin verwickelt ist, lebendigen Menschen ihre Organe zu rauben und sie dadurch gleichzeitig erbärmlich abzuschlachten.

Zu Zehntausenden – so belegen Gutmanns Recherchen – werden derzeit Falung Gong Praktizierende, Uiguren, Tibeter und viele andere in Lagern im Reich der Mitte gehalten, um sie als lebende Organbanken bei Bedarf beliebig auszuschlachten.

„Chirurgen wissen“, so berichtet Godovits, „dass es besser ist, frische Organe zu verpflanzen, denn dann werden sie nicht so leicht vom Körper der Empfänger abgestoßen". Frische Organe bedeutet in diesem Kontext mehr Profit. Logisch. Da kann man dann auch schon mal schnell die oben genannten Gruppen zu Staatsfeinden erklären um sie dann noch als Einnahmequelle für das skrupellose und menschenverachtende kommunistische Regime zu verwenden. Ekelhaft. Abstoßend.

Kaufen und verkaufen: Technik, Klamotten … und Organe

Aber so sind nun mal totalitäre Regime. Was man dagegen machen könne, fragt eine Studentin. Godovits runzelt die Stirn. „Das ist gar nicht so einfach zu beantworten!“ Dabei schaut er ernst hinter seiner Brille hervor. „Am Ausgang liegen Unterschriftenlisten der Organisation DAFOH. DAFOH bedeutet „Doctors Against Forced Organ Harvesting“ (Ärzte gegen erzwungene Organentnahme) fügt der Übersetzer noch an und deutet in Richtung des besagten Tisches.

„Wäre ein Boykott aller Produkte, die aus China kommen, nicht auch ein gute Option“, fragt ein anderer Student. „Sicher wäre das auch ein gute Sache“, entgegnet Godovits, „doch mittlerweile kommen so viele Produkte aus China, dass man fast gar nicht mehr drumherum kommt, etwas zu kaufen, was im Reich der Mitte produziert wurde.“

Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer, denn fast jeder auf der Welt möchte derzeit gerne mit den Chinesen Geschäfte machen. Wen interessiert es da schon in der westlichen Welt, dass viele Sachen dort in Arbeitslagern hergestellt werden? Niemanden. Und plötzlich sind beim Geschäftemachen mit den größten Verbrechern der Menscheitsgeschichte die Menschrechte keinen Pfifferling mehr wert.

Kaufen. Ja. Alles verkaufen. Ja. Technik, Klamotten … und Organe. Und was dann? In der Uni in Jena gestern verließen viele nicht den Hörsaal, ehe sie nicht die Petition unterschrieben hatten. Und sie werden es weitersagen. Man konnte in ihren Gesichtern erkennen, dass sie sehr wohl wissen, was Recht und Unrecht bedeutet. Sie sind Multiplikatoren und sie werden diese Informationen über die Gräueltaten der chinesichen Regierung weiter verbreiten.

Sie werden klare Worte finden und dieses Wissen transportieren – und zwar in eine „freie, westliche Welt“, in der leider noch zu viele Menschen und Regierungen zu diesem Massenmord schweigen, um nicht die wirtschaftlichen Interessen des jeweiligen Landes zu gefährden. Und das ist genauso abstoßend wie die Taten selbst.

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