„Fall Guillaume“ im Präsidialamt der Republik China (Taiwan)

China spioniert Politiker und Präsidialamt in Taiwan aus
Titelbild
(Zentralagentur Taiwan)
Von 19. Januar 2009

Wegen Spionage ließ die Staatsanwaltschaft von Taipeh das Präsidialamt der Republik China, wie sich Taiwan offiziell nennt,  am 14. Januar durchsuchen. Das geschah zum ersten Mal in der Geschichte des Landes.

Bei den vorausgegangenen Ermittlungen wurde das Spionage-Netz um Wang Renbing, einen Sonderkommissar im Präsidialamt Taiwans, und Chen Pinren, den Assistenten eines Politikers, entdeckt und einige weitere Personen wurden festgenommen. Wie bekannt wurde, hat Wang während der letzten zwei Jahre etwa hundert Geheimdokumente gegen Bezahlung an Chen übergeben, die dieser an Peking lieferte. Der verheiratete Chen war bei einer Dienstreise nach China in eine Sexfalle getappt und wurde vom Geheimdienst mit Hilfe der neuen ‚Freundin’ erpresst. Zusätzlich erhielt er als Lockmittel für seine Dienste Geld.

Der brisante Spionagefall platzt in eine Zeit, in der sich der neue Präsident Ma Yingjiu um ein friedliches Miteinander mit der Kommunistischen Partei Chinas bemüht.

Die vor den 1980er Jahren geborenen Taiwaner können sich noch an Zeiten erinnern, in denen Warnungen wie diese ganz alltäglich waren: „Vorsicht, die Spione der Kommunistischen Partei könnten in Deiner Nähe sein“. Denn nachdem die Kommunistische Partei Chinas unter Mao die Mitglieder der „Republik China“ auf die Insel Taiwan (damals Formosa) vertrieben hatte, wurde von 1949 bis 1987 ein Ausnahmezustand gegen die KPCh in Taiwan verhängt. Nachdem der Ausnahmezustand aufgehoben worden war, machte man sich gerne über die Vorsichtsmaßnahmen gegen die KPCh lustig. Wohl zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellt.

(Zentralagentur Taiwan)
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