Festgenommen, geschlagen: Ausländische Journalisten in China klagen über Schikanen

Die Arbeitsbedingungen für ausländische Journalisten in China haben sich im vergangenen Jahr noch einmal verschlechtert. Laut einer Umfrage des Auslandskorrespondentenclubs China wurden Reporter schikaniert, festgenommen und geschlagen.
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Aktivisten in Hong Kong demonstrieren für Pressefreiheit in China.Foto: ISAAC LAWRENCE/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Januar 2018

Die Arbeitsbedingungen für ausländische Journalisten in China haben sich im vergangenen Jahr noch einmal verschlechtert. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Auslandskorrespondentenclubs China (FCCC) berichteten Korrespondenten von Schikanen, Schlägen und Festnahmen.

Fast die Hälfte der Befragten klagte über Beeinträchtigungen ihrer Arbeit. Das Regierung in Peking wies die Vorwürfe als „nebulös“ zurück.

Der FCCC wertete die Ergebnisse der Umfrage hingegen als „überzeugende Hinweise“, dass die Voraussetzungen für die Berichterstattung sich weiter verschlechtert hätten. Fast ein Viertel der Befragten berichtete etwa, ihnen sei „körperlich“ der Zugang zu einem Ort verweigert worden, acht Prozent berichteten von grober Behandlung oder Schlägen.

BBC-Reporter Matthew Goddard erzählte dem FCCC, Unbekannte hätten seine Kameraausrüstung zerstört, nachdem er sich geweigert hatte, sein Filmmaterial auszuhändigen. Er sei zudem geschlagen worden.

Besonders schlimm seien die Repressionen gegen Journalisten im Nordwesten Chinas, der Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. „Ich wurde mehrmals in Xinjiang festgenommen, in so ziemlich jeder Stadt“, zitiert der Bericht den Journalisten eines US-Medienunternehmens. „Ich wurde elf Stunden verhört und durfte zwei Nächte nicht schlafen.“

Die Umfrage ergab außerdem, dass die Behörden vermehrt damit drohten, die Visa von Journalisten nicht zu erneuern, um eine positive Berichterstattung zu erreichen. Auch übten chinesische Diplomaten im Ausland energisch Druck auf Medienhäuser in den Heimatländern der Korrespondenten aus.

Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte Reportern am Dienstag, sie sei „sehr verärgert über die nebulösen Anschuldigungen“ des Berichts. Er könne unmöglich die tatsächlichen Ansichten der etwa 600 Auslandskorrespondenten in China widerspiegeln, sagte sie. (afp)



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