Freude bei Hus Mutter in Peking

Sorge um die Ehefrau von Hu und um den Gesundheitszustand des Preisträgers in chinesischer Haftanstalt
Titelbild
(Teh Eng Koon/AFP/Getty Images)
Epoch Times23. Oktober 2008

Nach der Bekanntgabe der Auszeichnung des chinesischen Dissidenten Hu Jia durch das Europäische Parlament hat Epoch Times Hu Jias Mutter Feng Juan in China telefonisch gratuliert. Die 72jährige Chinesin freute sich sehr über die Nachricht und bedankte sich für die Unterstützung der internationalen Gesellschaft für ihren Sohn: „Ich weiß, dass viele Menschen in der Welt Hu Jia große Aufmerksamkeit schenken und sich um ihn sorgen. Den Sacharow-Preis an ihn zu vergeben bedeutet, dass er die Dinge, die sie für richtig halten, wirklich getan hat“, so Frau Feng.

Hu habe für die Umwelt, für Aids-Kranke und die Menschenrechte sehr viel getan. Frau Feng sagte weiter: „Wir müssen weiterhin in China leben. Sobald man etwas tut, was dem Regime nicht passt, bekommt man Probleme.“

Frau Feng hatte ihren Sohn gestern im Gefängnis besucht. Sie berichtete, dass Hu am 10. Oktober von dem Gefängnis in Tianjin nach Peking verlegt worden sei. Die Bedingungen seien etwas besser geworden. In Tianjin musste Hu täglich sieben Stunden Zwangsarbeit leisten und schlief neben der offenen Toilette. Sein Gesundheitszustand soll in letzter Zeit besorgniserregend gewesen sein.

Wir können nicht entspannt reden

Zeng Jinyan, die Frau von Hu Jia war telefonisch nicht zu erreichen. Sie befindet sich seit dem 7. August unter polizeilicher Überwachung und kann keinen Kontakt mit ausländischen Medien aufnehmen. Es wurde angenommen, dass die Behörden Zeng während der Olympischen Spiele aus Peking entfernt haben.

Am 25. August berichtete Boxun.net, dass Zeng Jinyan von Sicherheitskräften in die Stadt Dalian gebracht wurde, nachdem sie ihren Ehemann im Chaobai-Gefängnis in der Nähe der Stadt Tianjin am 7. August besucht hatte. Zeng durfte dem Bericht nach bis zum 23. August nicht nach Peking zurückkehren.

Hus Mutter sagte im August gegenüber Radio Free Asia, dass Zeng Jinyan während der Olympischen Spiele nicht in Peking gewesen sei, aber sie wisse nichts Genaueres, wo sie sich zu dieser Zeit aufgehalten habe. Über die Details von Zengs aktueller Situation sagte Frau Feng: „Wir leben in der Volksrepublik China, wir können nicht so entspannt über diese Sachen reden“.

Der bekannte chinesische Bürgerrechtler Hu Jia ist am 3. April 2008 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Wie sein Anwalt Li Fangping damals mitteilte, wurde der 34-Jährige des Aufrufs zum Umsturz der Staatsmacht für schuldig gesprochen. Gerichte in China urteilen oft nach dem Bedarf der kommunistischen Staatsräson. Verfassungsrechte bestehen zwar, sind aber rechtlich nicht einklagbar und auch nicht Grundlage der gängigen Praxis. Die USA und Amnesty International kritisierten das Urteil.

Journalisten und Diplomaten durften nicht in den Gerichtssaal. Der 34-Jährige setzt sich seit Jahren für Menschenrechte, HIV-Infizierte und den Umweltschutz ein. Hu stand mehr als 200 Tage unter Hausarrest, bevor er im Dezember vergangenen Jahres aus seiner Wohnung in Peking von Sicherheitskräften abgeführt wurde. (mz/rls)

(Teh Eng Koon/AFP/Getty Images)
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