Gao Zhishengs Ehefrau appelliert an Obama

Titelbild
Foto: The Epoch Times
Epoch Times14. November 2009

Wenn Präsident Obama am 15. November zum ersten Mal nach seinem Amtsantritt China besucht, dann hoffen viele Menschen, dass er über das Thema Menschenrechte mit Präsident Hu sprechen wird. Zu diesen Menschen gehört auch Geng He, die Ehefrau des prominenten Menschenrechtsanwalts Gao Zhisheng.

Nach einer schwierigen Flucht aus China über Hongkong und Thailand befindet sich Geng He mit ihren beiden Kindern nun in Sicherheit in den Vereinigten Staaten. Von Gao jedoch hat man seit seiner Entführung durch Sicherheitsagenten des Regimes vor neun Monaten nichts mehr gesehen oder gehört.

In einem Brief an Präsident Obama dankte Geng He der Regierung der Vereinigten Staaten, dass sie und ihre Kinder dort aufgenommen wurden. Sie schrieb auch darüber, wie sehr sie und die Kinder Gao vermissen und wie sehr sie sich seit seinem Verschwinden um ihn sorgen.

Geng und ihre Kinder haben allen Grund, sich Sorgen zu machen. Gao wurde entführt, nachdem er einen persönlichen Erfahrungsbericht über seine Folterung im Jahre 2007 veröffentlicht hatte. Zu den traumatischen Erfahrungen der Familie gehörte auch die jahrelange polizeiliche Überwachung von 2006 bis Anfang 2009.

Geng erklärte, dass sie vom kommunistischen Regime nicht erwarte, die Menschenrechte zu respektieren oder Gao fair zu behandeln. Sie hofft nur, endlich zu erfahren, wie es ihm geht und wo er sich befindet. Beides ist nicht bekannt.

Gao Zhisheng wurde bekannt als ‚das Gewissen Chinas‘, weil er sich mutig und unnachgiebig in seiner Anwaltskanzlei für Menschenrechte einsetzte. Im Jahr 2003 griff er zum ersten Mal das kommunistische Regime an und setzte sich für Opfer politischen Missbrauchs, behördlicher Korruption und religiöser Verfolgung ein.

Im Jahr 2005 schrieb er drei Offene Briefe an Präsident Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao und drängte die Behörden, die Unterdrückung der Glaubensfreiheit zu beenden. Dafür verurteilte man ihn zu drei Jahren Gefängnis, die dann für fünf Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurden. Die Bürgerrechte wurden ihm für ein Jahr aberkannt.

Im Jahr 2006 wurden Gao, seine Frau und seine Kinder unter Hausarrest gestellt.

Obamas Abteilungsdirektor für Asiatische Angelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat, Jeffrey Bader, erklärte: „Bei seinem Treffen mit Präsident Hu wird der Präsident die Belange der Menschenrechte direkt ansprechen.“

Diese Hoffnung teilen Geng He und viele andere.

Kenneth Roth, Geschäftsführer von Human Rights Watch, schrieb in einem Brief vom 9. November: „Präsident Obama hat eindringlich über die Bedeutung gesprochen, die Menschenrechte auf der ganzen Welt zu verteidigen. Das geschah in Ägypten, Ghana, der Türkei und bei den Vereinten Nationen. Nun wird sich zeigen, ob er das auch in einem Land tut, in dem die Regierung diesen Auffassungen gegenüber weiterhin äußerst feindlich eingestellt ist.“

Originalartikel auf Chinesisch: 奥巴马访华难避人权议题 耿和呼吁关注高智晟

Artikel auf Englisch:Gao Zhisheng’s Wife Appeals to Obama

 

Foto: The Epoch Times


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion