Hongkonger Demokratiebewegung: Anwalt hofft auf Veränderungen im kommunistisch regierten China

Ein Anwalt aus China hofft, dass der Kampf der Hongkonger für Freiheit und Demokratie auch das kommunistisch regierte Festland verändern wird.
Titelbild
Ein Anwalt aus China in Hongkong.Foto: The Epoch Times
Von 5. Dezember 2019

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete Ende November zwei Gesetze, um die Hongkonger Demokratiebewegung aktiv zu unterstützen. Eines der Gesetze ist der Hongkong Human Rights and Democracy Act. Dieses Gesetz schreibt vor: Der US-Außenminister muss jährlich überprüfen, ob die ehemalige britische Kolonie „ausreichende Autonomie“ vom chinesischen Festland erhält, um ihre besonderen wirtschaftlichen Privilegien auszuschöpfen, die im Rahmen des Hong Kong Policy Act von 1992 gewährt wurden.

Das Gesetz genehmigt auch Sanktionen gegen Beamte aus Hongkong und dem chinesischen Festland, die für Menschenrechtsverletzungen in Hongkong verantwortlich sind.

Als Dankeschön an Präsident Trump und den US-amerikanischen Gesetzgebern, marschierten etwa 6.000 Menschen am 1. Dezember durch Hongkongs Stadtzentrum. Die Demonstration begann im Chater Garden, einem öffentlichen Park im Hongkonger Central District, und endete vor dem US-Konsulat mit einer Kundgebung.

Amerikanische Flaggen und Tausende von begeisterten Teilnehmern schufen einen atemberaubenden Anblick

Amerikanische Flaggen, pro-demokratische Slogans und Tausende von begeisterten Teilnehmern schufen einen atemberaubenden Anblick für jeden Chinesen aus dem Festland. Unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gibt es keine Genehmigungen für Demonstrationen und Kundgebungen, die von Nichtregierungsorganisationen initiiert werden, obwohl das Recht auf Versammlung in der chinesischen Verfassung verankert ist.

Ein chinesischer Anwalt vom chinesischen Festland, der mit seinem kleinem Kind in Hongkong unterwegs war, war von der pro-amerikanischen Demo tief beeindruckt. Unter der Bedingung auf Anonymität sagte er der chinesischsprachigen Epoch Times, dass er sich nicht von den gefälschten Nachrichten der staatlichen Medien in China über die Proteste in Hongkong täuschen lasse.

Sprachrohre des chinesischen Regimes bei Berichterstattung nicht objektiv

Der Anwalt sagte, viele seiner Freunde würden die Hongkonger Demonstranten als „Randalierer“ bezeichnen – ein Ausdruck den die Medien der KP Chinas verwenden. Er hätte jedoch erkannt, dass die Sprachrohre des chinesischen Regimes in ihrer Berichterstattung keineswegs objektiv seien. Der Anwalt betonte, oft ausländische Medien zu lesen, indem er mit einer speziellen Software die chinesische Internet-Firewall umgeht.

Den meisten Chinesen fehlt es an logischem Denken. Sie haben bestimmte Dinge in ihrer Ausbildung nicht gelernt und das fehlt ihnen seit ihrer Kindheit“, sagte er.

„Denken sie darüber nach, wenn mehr als 2 Millionen Menschen an einer Demonstration teilnehmen, wie könnten das alles Randalierer sein? Außerdem haben die Hongkonger Demonstranten diese Bewegung schon vor über fünf Monaten ins Leben gerufen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Gruppe von Randalierern so lange bestehen bleibt. Deshalb weiß ich, dass die Medienpropaganda aus China falsch ist.“

Menschen soll Fähigkeit genommen werden logisch zu denken

Das chinesische Bildungssystem würde die Menschen bewusst „verwirren“ erklärt er dann weiter. Damit solle den Menschen die Fähigkeit genommen werden, logisch zu denken.

Innerhalb dieses Bildungssystems ist es für eine Person sehr schwierig, mit normalem Denken und eigener Meinung aufzuwachsen,“ sagte er.

Der Anwalt spekulierte, dass mehr als 90 Prozent der Festlandchinesen nicht in der Lage seien, die irreführende Propaganda zu durchschauen. „Sie haben wirklich nicht die Fähigkeit, die Wahrheit zu sehen. Viele glauben, dass die Demonstranten tatsächlich Randalierer sind und dass sie die Ursache für die schweren sozialen Unruhen sind“, sagte er.

„Selbst wenn ich mit einigen meiner Bekannten spreche, die eine höhere Ausbildung und einen höheren Abschluss haben, ist es sehr schwierig, ihnen klarzumachen, dass Chinas Propaganda über die Proteste in Hongkong Lügen sind. Es braucht viel Zeit und Geduld, um ihre Anschauungen zu ändern. Wenn sie die Chance haben, ins Ausland zu reisen, werden sie allmählich erkennen, dass sich Chinas Medien immer mehr von denen der Außenwelt unterscheiden.“

Hongkongs pro-demokratische Bewegung soll auf Festland-China übergreifen

Der Anwalt beklagt, dass „China derzeit in Bezug auf die Freiheit, insbesondere die Meinungsfreiheit, sehr schlecht abschneidet.“ Doch obwohl Festlandchinesen Opfer von Medienzensur, Gehirnwäsche und Desinformation wären, hofft er, dass die pro-demokratische Bewegung in Hongkong auf das chinesische Festland übergreift und einige Veränderungen mit sich bringe.

„Es ist unmöglich, eine große Demonstration auf dem Festland zu organisieren, wie die, die wir gerade gesehen haben“, sagte er. Obwohl die chinesische Verfassung das Recht der Bürger auf Demonstration vorsieht, wenden die lokalen Strafverfolgungsbehörden immer Straf- und Verwaltungsgesetze an, um den Bürgern das Recht auf freie Meinungsäußerung zu verweigern. „Infolgedessen ist die Existenz von Chinas Verfassung vollkommen unbedeutend“, so der Anwalt.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von yi)
Originalartikel: Mainland Chinese Lawyer Expresses Hope That Hong Kong Protests Could Bring Change to China

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