Insider: Ehemaliger Vizepräsident der VR China verhaftet

Laut einer Insider-Information aus der Nähe der Disziplinar-Kontroll-Abteilung, dem Anti-Korruptions-Watchdog  der Kommunistischen Partei Chinas, wurde der ehemalige Vizepräsident der Volksrepublik China (2003 – 2008), Zeng Qinghong,  in der Stadt Tianjin festgenommen und ist jetzt dort in Untersuchungshaft.

Zeng war auf dem Höhepunkt seiner Macht Mitglied im Ständigen Ausschuss des Politbüros, dem obersten herrschenden Organ der Partei. Er war für die meiste Zeit seiner Karriere der engste Vertraute des früheren Staatchefs von China, Jiang Zemin, der als Parteichef von 1989 bis 2002 am Ruder war. Jiang blieb weitere zwei Jahre als Leiter des Parteikomitees verantwortlich für das Militär, eine einflussreiche Position. Jiang Zemins enge Beziehungen zu Zeng gehen zurück auf ihre Zeit in Shanghai in den 1980er Jahren.

Jiang Zemins „Mann für’s Grobe“

Zeng Qinghong wird allgemein als ein vollendeter politischer Akteur angesehen, der im Verlauf seiner Karriere Schlüsselpositionen im Erdölsektor innehatte, der  zuständig war für Termine in der internen Parteibürokratie und bis in Positionen für Hongkongs Angelegenheiten gelangte. Er war der Chef vom internen Spionagesystem der KP in Hongkong. Er wird als Jiangs „Mann für’s Grobe“ bezeichnet,

Es ist diese Vorliebe für Verschwörungen gegen Feinde, die Xi vermutlich bewogen hat, Zeng zu neutralisieren, sagen die Quellen in China, damit nicht Zengs Absichten auch noch Xi in der eigenen Position gefährden.

Angesichts der berüchtigten Geheimhaltung in der chinesischen Kommunistischen Partei und ihrer mörderischen Machtkämpfe, haben Analysten sich seit Jahrzehnten auf Anzeichen, wie der Teilnahme an Sitzungen, der Erwähnung in der offiziellen Presse und andere Indikatoren verlassen, um etwas über die „politische Gesundheit“ der verschiedenen Eliten-Beamten und der ehemaligen Beamten auszusagen.

Zengs letzter öffentlicher Auftritt fand am 14. Mai statt, als er für ein Foto mit Parteifunktionären der Stadt Shanghai und einem Sohn von Jiang Zemin, Jiang Mianheng, posierte. Keine offiziellen Medien-Kanäle haben darüber berichtet, und es wurde als „private Aktivität“ in anderen Berichten vermerkt. Zeng wurde andererseits schon im letzten Jahr dezidiert von der Erwähnung ausgeschlossen bei denen, die Kondolenz-Adressen nach dem Tod eines bekannten Hong Kong Filmemacher schickten, ein Zeichen für Beobachter der chinesischen Politik, dass seine politische Position in Schwierigkeiten geraten war.

Jiangs Fraktion wollte Xi Jinping absetzen

Die Verhaftung von Zeng Qinghong und seine Haft in Tianjin, laut der Quelle, zeigen nun, dass die Ermittlungen gegen ihn fortgeschritten sind. Es ist unklar, ob und wann es eine öffentliche Bekanntmachung über Zengs Status geben wird.
Da Xi keine persönliche Verantwortung für die Verfolgung der spirituellen Falun Gong Praxis hat, wurde seine Erhebung zum Generalsekretär der KP von den Mitgliedern der Fraktion um Jiang Zemin als Alarmzeichen angesehen.

Laut Quellen innerhalb der KPCh, wollte diese Fraktion Xi Jinping absetzen, getrieben von ihrem Wunsch, nicht zur Verantwortung gezogen zu werden für Verbrechen, die in China gegen die Falun Gong-Praktizierenden begangen wurden. Als Reaktion sah Xi sich gezwungen, die Reihen der Beamten um Jiang Zemin zu bereinigen, um seine eigene Macht zu sichern, mit Zeng als Letztem, der fallen muss.