Interne Dokumente: Circa 248 Millionen Menschen in 20 Tagen mit COVID infiziert

Omikron schlägt in China heftig zu. Jüngste interne Dokumente enthüllen das bislang nicht gekannte Ausmaß der neuen COVID-Welle. Doch offenbar sind die neuen Varianten genauso harmlos oder gefährlich wie bisher. Zeugen berichten gegenüber Epoch Times von vielen Toten.
Titelbild
Coronavirus-Patienten liegen auf Krankenhausbetten in der Lobby des Chongqing Volkskrankenhaus Nr. 5 in Chinas südwestlicher Stadt Chongqing am 23. Dezember 2022.Foto: NOEL CELIS/AFP via Getty Images
Von 24. Dezember 2022

Bis zu 37 Millionen Menschen sollen sich in China täglich mit COVID-19 infizieren. Dies geht aus einem durchgesickerten Protokoll der obersten Gesundheitsbehörde des Landes hervor, das von mehreren Nachrichtenagenturen bestätigt wurde.

Demnach hätten sich in den ersten 20 Tagen des Dezember wahrscheinlich 248 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt, hieß es in den Akten einer internen Sitzung der Nationalen Gesundheitskommission am 21. Dezember. Das wären etwa 18 Prozent der Bevölkerung.

Die Zahl ist um ein Vielfaches höher als die offiziellen Zahlen des Regimes. Wenn sie stimmen würde, könnte das bedeuten, dass China von der Corona-Pandemie aktuell am schlimmsten betroffen ist.

Geschwächte Immunität nach Null-COVID?

Nach fast drei Jahren Isolation wegen der strikten Null-COVID-Politik des Regimes scheint die chinesische Bevölkerung nur noch über eine geringe natürliche Immunität gegen die hochansteckende Omikron-Variante zu verfügen, sodass sich das Virus wie ein Lauffeuer verbreitet.

Ein Screenshot der Konferenznotizen, der in den chinesischen sozialen Medien kursiert, zeigt, dass mehr als die Hälfte der Einwohner der Hauptstadt Peking und der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas von dem Virus betroffen sind.

Sichuan ist eine von drei Provinzen mit mehr als 20 Millionen Infizierten. In sechs weiteren Provinzen und Städten – darunter Peking – liege die Zahl der Infizierten zwischen 10 und 20 Millionen, so die Schätzungen. „Bloomberg“ und andere Medien haben die Notizen eines anonymen Beamten auf Social Media verifiziert.

Ein Corona-Notfallpatient in Peking am 21. Dezember auf dem Weg in eine Fieberklinik. Foto: JADE GAO/AFP via Getty Images

Omikron-Varianten ohne signifikante Veränderungen

In dem Protokoll werden zwölf Omikron-Untervarianten genannt. Die drei am weitesten verbreiteten sind BA.5.2, BF.7 und BM.7, heißt es im Dokument. Den Aufzeichnungen nach sollen die Varianten jedoch keine „signifikanten Veränderungen in der Übertragbarkeit, Pathogenität und Immunumgehung“ aufweisen.

Wie die Behörde zu diesen Zahlen gekommen war, ist unklar. Denn seit dem 7. Dezember gibt es keine verpflichtenden Virustests mehr.

Die Zahlen decken sich jedoch mit dem rasanten Anstieg von Krankheits- und Todesfällen im ganzen Land, von denen auch der elitäre Kreis des Regimes betroffen ist. Britische Forscher prognostizierten landesweit zwischen 167 und 279 Millionen Infizierte mit 1,3 bis 2,1 Millionen Todesfällen in China.

Wegen der Viruswelle sind Chinas Krankenhäuser und Krematorien vollkommen überlastet. Das Büro für Bürgerangelegenheiten im Pekinger Bezirk Tongzhou teilte der staatlichen Zeitung „Beijing Youth Daily“ mit, dass die Bestattungsinstitute in ihrem Bezirk seit dem 22. Dezember täglich 140 bis 150 Leichen einäschern. Vorher waren es 40 Leichen pro Tag. Mehr als ein halbes Dutzend Beerdigungsinstitute haben der Epoch Times auf Anfrage eine ähnliche Situation bestätigt.

Mann verliert fünf Familienangehörige in zehn Tagen

Ein Einwohner Pekings berichtete der Epoch Times, er habe innerhalb von zehn Tagen fünf Familienangehörige verloren. Mindestens zwei davon waren COVID-positiv. Alle waren mit den chinesischen Impfstoffen der Firma Sinovac geimpft worden, die wegen angeblicher Nebenwirkungen von Diabetes bis Leukämie stark in die Kritik geraten sind.

„Diese falschen Impfstoffe bieten keinen wirklichen Schutz“, sagte er am Mittwoch in einem Interview und bat darum, seinen Namen aus Sicherheitsgründen nicht zu nennen. „Die Bürger, die sich mit COVID infizieren, müssen sich auf ihre eigene Immunabwehr verlassen.“

„Das Ganze ist für mich zu schwer zu ertragen“, sagte er. „Ich war in den letzten Tagen einem totalen Zusammenbruch nahe.“

„Die Regierung gibt die COVID-Todeszahlen nicht bekannt, obwohl so viele Menschen in Peking sterben“, sagte er weiter.

Infizierte klagen über große Schmerzen

Herr Song aus Xi’an, der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Shaanxi, beschrieb ebenfalls ein düsteres Bild in seiner Stadt. Aus Sicherheitsgründen gab er nur seinen Nachnamen an.

Unter seinen Verwandten, die sich mit dem Virus angesteckt haben, seien mehrere über 60 Jahre alt. Es gebe auch Jüngere, darunter ein frisch verheiratetes Ehepaar. „Sie alle klagen über Schmerzen, als ob ihnen jemand mit einem Messer in den Körper sticht“, so Song.

Alle waren geimpft und keiner davon sei ins Krankenhaus gegangen wegen der schlimmen Bedingungen. „Sie hängen die intravenösen Schläuche an Straßenbäumen auf, obwohl das Wetter so kalt ist“, sagte er der Epoch Times. Song, der sich nicht impfen ließ, sagte, er habe selbst leichte Halsbeschwerden gehabt, die aber inzwischen verschwunden seien.

„Ich kann mir nicht vorstellen, was passieren wird, wenn es so weitergeht“, sagte er und nannte es eine „humanitäre Katastrophe“.

Die Epoch Times hat die chinesische Nationale Gesundheitskommission um eine Stellungnahme zu dem Treffen gebeten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: China Estimates 248 Million People Infected With COVID in 20 Days: Reports (deutsche Bearbeitung nh)



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