Michelle Obama in China: Lady-Diplomatie zur Unterstützung Xis

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Ein Bomben-Erfolg war Michelle Obamas Besuch bei Pekinger Studenten. Beobachter schätzen, dass die First Lady der USA vor allem in China weilt, um zu verhindern, dass im Machtkampf der KP weitere Bomben platzen, während Xi Jinping in Europa unterwegs ist ...Foto: Feng Li / Getty Images
Von und 22. März 2014

UPDATE vom 23. 03. 2014. Ausgerechnet im Moment, kurz bevor sich Chinas Staatschef gestern mit seiner Frau auf Europa-Reise begab, kam zu ihm prominenter Besuch nach Hause: Vor drei Tagen, am 20. März, startete die First Lady der USA, Michelle Obama, ihren siebentägigen China-Trip. Oberflächlich wirkt das ganze wie ein Familienausflug: Die 50-Jährige ist in Begleitung ihrer zwei Töchter und ihrer Mutter und traf sich zu Beginn ihres Aufenthalts mit Xi Jinpings Frau, Peng Liyuan und sogar außerplanmäßig mit Xi.

Der Fokus ihrer Reise werde auf dem Thema Bildung liegen, ließ die First Lady im Vorfeld mitteilen. Sie wolle sich zudem wichtige historische und kulturelle Orte anschauen. Am ersten Tag war sie im Kaiserpalast, am zweiten Tag spielte sie mit Pekinger Schülern medienwirksam Tischtennis. Also alles ganz entspannt und unpolitisch?

Der Besuch Michelles Obamas signalisiert eindeutig die Unterstützung der amerikanischen Regierung für Chinas amtierenden Staatschef Xi Jinping, findet China-Experten Lu Dong aus New York: „Diese Art von Lady-Diplomatie zeigt, dass die USA ein Signal senden möchten, dass sie hinter Xi stehen.“

Chinas Staatschef sei derzeit in einer sehr schwierigen Lage, angesichts der Terror-Attacken der vergangenen Wochen und einer Wirtschaft, die kurz vor dem Zusammenbruch steht, so Dong. Außerdem kenne die amerikanische Regierung sehr viele schmutzige Geheimnisse aus dem internen Machtkampf der Kommunistischen Partei (KP), da Wang Lijun bei seiner Flucht ins US-Konsulat von Chengdu 2012 ihnen Dokumente zu Themen wie Organraub und Putschversuch übergab.

Der Machtkampf innerhalb der Kommunistischen Partei (KP) ist in letzter Zeit eskaliert – und immer wenn Xi nicht zu Hause war, gab es Ärger – das heißt, Schachzüge und Attacken der Jiang Zemin-Fraktion. Wie jede Familie weiß, benimmt man sich zu Hause pfleglicher, wenn Besuch da ist – schließlich will man keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Genau diesen Effekt scheint nun Michelle Obamas Anwesenheit in China zu haben. Allerdings bleibt sie nicht ganz bis zu Xis Rückkehr: Beobachter blicken gespannt auf die fünf Tagen nach ihrer Abreise.

[–„Menschenrechte werden nur am Rand thematisiert“–]

Interessant ist, wie unterschiedlich Chinas Staatsmedien und das Weiße Haus den Besuch darstellten:

„Diesmal wird sie nicht über Menschenrechte sprechen“, behauptete Xinhua im Vorfeld. Das Weiße Haus kündigte jedoch an, dass Michelle Obama am 22. März im Stanford Center der Pekinger Universität vor chinesischen und amerikanischen Studenten eine Rede über Kulturaustausch halten werde. Menschenrechte würden dort zwar erwähnt werden, seien aber kein Schwerpunkt.

Die Honkonger Zeitung Oriental Daily berichtete Details: Michelle Obama werde in ihrem Vortrag die politischen Systeme von China und den USA vergleichen und „über Meinungsfreiheit und die Wichtigkeit der Toleranz gegenüber oppositionellen Kräften“ sprechen. Diesen Punkt erwähnte kein einziges Medium im chinesischen Festland.

Auch mit einem Mittagessen in Chengdu am Ende ihres Besuches, setze die First Lady ein starkes politisches Zeichen, so Oriental Daily. Michelle Obama werde in einem tibetischen Restaurant essen, was zeige, dass die Obama-Regierung sich um Tibet sorge. Der Besuch ist der erste offzielle Besuch von Michelle Obama in China.



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