Neue Festnahmen in Xinjiang

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(AFP/AFP/Getty Images)
Epoch Times3. August 2009

Peking – Knapp einen Monat nach den schweren Unruhen im Nordwesten Chinas hat die Polizei weitere 319 Menschen festgenommen. Wie die staatlich kontrollierte Nachrichtenagentur Xinhua meldete, werden sie verdächtigt, in die Auseinandersetzungen zwischen der muslimischen Minderheit der Uiguren und den Han-Chinesen in der Provinz Xinjiang verwickelt gewesen zu sein. Wie viele der Festgenommenen Uiguren und wie viele Han sind, wurde nicht berichtet.

Die Polizei in der Provinzhauptstadt Urumqi erklärte dem Bericht vom Sonntagabend zufolge, die Festnahmen seien nach Hinweisen aus der Bevölkerung und auf der Grundlage von Ermittlungen erfolgt. Sie kommen aus der Stadt Urumqi oder anderen Regionen in Xinjiang. Am 29. Juli hat die Polizei bereits 253 Personen festgenommen. Nach früheren Angaben wurden am 6. Juli, einen Tag nach den gewalttätigen Ausschreitungen in Urumqi, mehr als 1.600 Menschen festgenommen. Die Polizei hat bisher nicht angegeben, wie viele bereits wieder frei gelassen sind.

Bei den Auseinandersetzungen kamen amtlichen Angaben zufolge 197 Menschen ums Leben. Mehr als 1.700 wurden verletzt. Den Angaben der Weltkongresses der Uiguren zufolge beträgt die Zahl der uigurischen Todesfälle allein am 5. Juli laut mehreren Quellen aus Ostturkestan über 400. In einem Interview sagte Rebiya Kadeer, Präsidentin des Weltkongresses der Uiguren, zur Epoch Times, dass die Anzahl der Todesfälle stark gestiegen sei, seit der chinesische Mob am 6. Juli auf die Straßen gegangen ist, um sich an den Uiguren zu rächen. Sie verletzen sie und töten sie auch. Manche unbestätigte Berichte sehen die Zahl nahe bei 1.000. „Wir werden nicht erfahren, wie viele Uiguren getötet und verwundet wurden, bis ein unabhängiges internationales Untersuchungsteam nach Ostturkestan geht, um nachzuforschen“, sagte Frau Kadeer.

Knapp einen Monat nach der Auseinandersetzung ist die Lage in Urumqi immer noch unklar, weil die meisten Informationen, die die Außenwelt bekommen hat, nur von offiziellen Quellen stammen. Internet und SMS-Funktion von mobilen Telefonen funktionieren nur in einigen Regionen wieder.

Die Polizei der Stadt Urumqi hat bereits eine weitere umfassende Fahndung- und Verhaftungsaktion angekündigt, um alle Verdächtigen festzunehmen und vor Gericht zu stellen. (ap/mzh)

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