Organraub-Zeuge entkommt knapp der Abschiebung
Der Uigure Nijiati Abudureyimu ist der bisher einzige bekannte lebende Zeuge, der über den Organraub an Uiguren berichten kann. Er entkam am Dienstag, den 21. September, nur knapp der Abschiebung nach Italien. Dort würde der Uigure jedoch um sein Leben fürchten müssen.
Am frühen Morgen des 21. September strömten „Dutzende von Polizisten“ in seine Wohnung, wie der ehemalige uigurische Polizist Nijiati Abudureyimu in einem Telefongespräch mit dieser Zeitung erklärte. Sie seien gekommen, um ihn abzuholen – noch am gleichen Nachmittag sollte er nach Italien abgeschoben werden.
Nijiati Abudureyimu ist der bisher einzige Zeuge außerhalb Chinas, der über den staatlich gefördeten Organhandel in China berichten kann. Als Polizist in der abgelegenen Xinjiang-Region (auch bekannt als Ostturkestan) hat Abudureyimu jahrelang beobachtet, wie unter Staatsaufsicht zum Tode verurteilten Gefangenen Organe entnommen wurden, oft auch am lebendigen Leib.
„Bis jetzt bin ich der einzige Chinese der über Organraub bei lebendingem Leib offen spricht, und auch der einzige Polizist, der in einem Gefangenenlager gearbeitet und das mit eigenen Augen gesehen hat.” Er war dafür zuständig, Gefangene vor ein Erschießungskommando zu führen. Diese wären oft jedoch absichtlich nur angeschossen worden, so Abudureyimu – um die Frische der Organe zu sichern.
Seit seinem Austritt aus dem Polizeidienst und der anschließenden Flucht nach Europa sieht er sein Leben durch den chinesischen Geheimdienst bedroht. Besondere Gefahr drohe ihm laut eigenen Aussagen in Italien. Doch genau dorthin soll er nun ausgeliefert werden, nachdem sein Gesuch um Durchführung des Asylverfahrens in der Schweiz abgelehnt worden war.
Da Italien ihm bisher noch keinen Asylstatus genehmigt hat, befürchtet Nijiati Abudureyimu, nach Dubai abgeschoben zu werden. Dubai war sein erster Aufenthaltsort, nachdem er von China geflüchtet war. „Es wäre nicht viel anders, als in China zu sein”, so der Uigure. „Nur daran zu denken macht mir schon furchtbare Angst”.
Um ihn abzuholen, seien mehrere Dutzend Schweizer Polizisten gekommen. Kurz bevor er das Flugzeug nach Rom besteigen sollte, konnte Nijiati Abudureyimu noch seinen Rechtsanwalt Philippe Currat konsultieren, der ihm riet, den Einstieg zu verweigern – was er dann auch tat.
In einer Email an die Epoch Times schrieb das Schweizer Bundesamt für Migration, dass das Schweizer Gericht den Auftrag gegeben hat, Nijiati Abudureyimu nach Italien auszuliefern. Italien sei zuständig für seinen Asylantrag und daraus folgende Maßnahmen, ihn zu schützen.
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