Rätselhaftes Erlöschen des Feuers bei den Fackelläufen

Seit dem Beginn des Fackellaufes am 24. März in Griechenland erlosch die Fackel um einiges häufiger, als alleine bei den letzten acht Olympischen Spielen zusammen. Eine Chronik.
Titelbild
Polizeischutz für den Fackellauf durch Peking. (China Photos/Getty Images)
Epoch Times6. August 2008

In der neueren Geschichte der Olympischen Spiele von 1976 bis 2004 ging die Olympische Fackel während der Fackelläufe insgesamt sechs Mal aus. Dieses Mal erlosch die Fackel so oft während des Fackellaufes, dass sich kaum jemand noch an die genaue Zahl erinnern kann. Die Fackel wurde mit Spitzentechnologie aus der Weltraumfahrt ausgestattet, damit sie selbst Winden in Orkanstärke widerstehen kann. Sollte die Flamme dennoch erlöschen, würde ein internes Zündgerät die Fackel automatisch wieder anzünden.

Von der Leistungsfähigkeit der „Hi-Tech-Fackel“ gänzlich überzeugt, schwärmte ein Space-Shuttle-Experte aus Peking: „Selbst ein Tsunami wäre nicht stark genug, um diese Fackel zu löschen“. Dennoch erlosch die Fackel – und das bei fast jeder ihrer Etappen. In ihrer Ratlosigkeit fingen chinesische Fachleute an zu glauben, das Misslingen des Fackellaufes wäre vom Schicksal vorbestimmt gewesen.

Schicksalsschläge

Wenn man dieser Hypothese nachgeht, dann begannen die Schicksalsschläge bereits vor ihrem Anzünden: Am 24. August 2007 wurde halb Griechenland von den heftigsten Bränden seit Jahrzehnten heimgesucht. Am 26. August breiteten sich die Brände bis auf die Halbinsel Peloponnes im Süden Griechenlands aus, und bedrohte die Wiege der Olympischen Flamme: die antike Stadt von Olympia. Die Ruinen dieser Stadt sind jedoch von den Bränden verschont geblieben, während der vorgesehen Ort für die zeremonielle Anzündung der Fackel von den Bränden völlig zerstört wurde.

Weitere Fragen stellten sich ein während erfolglosen Wiederholungen bei der Anzündungszeremonie im März 2008: Nach zwei erfolglosen Versuchen, die olympische Fackel durch direkten Sonnenschein zu entzünden, musste schließlich auf eine Konstruktion aus leicht brennbarem Material zurückgegriffen werden.

Nachrichtenzensur

Auch die Feier selbst verlief fern ab von Harmonie: Bereits wenige Minuten, nachdem der Präsident des Olympischen Organisationskomitees Pekings seine Rede angefangen hatte, wurden Rufe nach „Freiheit“ hörbar – drei Protestierende, alle Mitglieder von „Reporter ohne Grenzen“, zeigten ein Transparent mit fünf Handschellen an Stelle der fünf olympischen Ringe. Die internationale Gemeinschaft sollte damit zu einem Boykott der Olympischen Spiele aufgerufen werden. Für die Berichterstattung in China wurde diese Szene herausgeschnitten, um die Zweifel an der Durchführung von Olympischen Spielen in Peking vor den Zuschauern in China zu verbergen.

Während der Etappe in Paris gab es große Protestaktionen, die Flamme wurde fünf Mal gelöscht. Ab dieser Etappe wurde der Fackellauf zum Schauplatz einer Reihe von Ereignissen, bei denen die Fackel aus teilweise ungeklärten Gründen erlosch. In Canberra, Australien, löschte sich die Fackel in den Händen des letzten Fackelläufers scheinbar von selbst aus, ohne dass Experten einen nachvollziehbaren Grund finden konnten. In Japan kam es plötzlich zu einem Regenschauer, die Fackel erlosch während des Fackellaufes. In Thailand schienen die Bedingungen für den Lauf optimal zu sein. Die Fackelläufer waren alle etwas älter und liefen daher langsamer, es gab auch keinen Wind oder Regen. Dennoch erlosch die Fackel immer wieder.

Unvollständige Chronik des Erlöschens der Olympischen Fackel der „Spiele“ in Peking:

Am 7. April in Paris erlosch die Fackel fünf Mal wegen massiver Proteste.

Am 11. April in Buenos Aires erlosch die Fackel wegen massiver Proteste.

Am 18. April in Indien ging die Flamme mehrere Male ohne offensichtliche Gründe aus.

In Afrika, Japan, Malaysia und Thailand wurde die Flamme durch heftige Regenschauer gelöscht.

Am 24. April in Canberra erlosch die Flamme trotz perfekter Wetterbedingungen.

Am 2. Mai in Hong Kong ging die Flamme zwei Mal aus.

Am 3. Mai in Macau erlosch die Flamme erneut ohne erkennbaren Grund.

Am 4. Mai in Haikou ging sie in den Händen des ersten Läufers aus.

Am 7. Mai in Guangzhou ist sie vier Mal ausgegangen.

Am 8. Mai in Shenzhen wurde die Flamme absichtlich gelöscht, weil die Behörden der Meinung waren, dass die Zuschauermenge zu groß wäre.

Am 27. Mai in Nanjing ist die Flamme ausgegangen. Es hieß als Begründung, die Staffelläufer wären zu schnell gelaufen.

Am 31. Mai in Wuhan waren zu viele Leute bei dem Fackellauf und die Situation geriet außer Kontrolle, die Flamme musste gelöscht werden.

Am 6. Juni in Guilin ging die Flamme von alleine aus.

Am 15. Juni in Chongqing ging sie mehrere Male aus.

Am 16. Juni in Shihezi in der Provinz Xinjiang erlosch die Flamme mehrere Male ganz plötzlich.

Am 20. Juni in Lhasa in Tibet erlosch die Flamme ganz plötzlich.

In den ersten 33 Tagen des 130 Tage dauernden Fackellaufes wurde die Fackel außerhalb Chinas durch verschiedene Länder getragen.

Am 4. Mai begann die Reise durch das chinesische Festland. Während der verbleibenden vier Monate des Fackellaufes durchquerte die Fackel 31 Provinzen und autonome Regionen mit Etappen in 113 Städten. Das Erlöschen der Fackel kam dabei zu keinem Ende und trat über den ganzen Weg auf, meistens konnten keine triftigen Gründe gefunden werden.

Einige chinesische Internet-Blogger äußerten die Meinung, dass der Himmel durch diese Ereignisse eine Botschaft übergeben wollte. Einige waren der Ansicht, dass die Botschaft sein könnte, „Die Kommunistische Partei Chinas ist an ihrem Ende angelangt“.

Heute wurde die Fackel hinter Absperrungen und unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durch Peking getragen. Besondere Vorkommnisse wurden noch nicht bekannt. (mz)



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