Taiwanisches Parlament beschließt Auskunftspflicht für Transplantationspatienten

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Protest vor der chinesischen Botschaft in Sydney, Australien.Foto: Anoek de Groot/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Dezember 2012

 

Die Menschenrechtsverletzungen in China, insbesondere der Organraub, erregten in letzter Zeit die Aufmerksamkeit von Parlamentariern weltweit. In Taiwan wurde kürzlich vom Parlament beschlossen, dass alle Patienten, die im Ausland eine Organtransplantation vornehmen lassen, verpflichtet werden, Angaben über die Operation zu machen. In Kanada wurde eine Forderung nach wirtschaftlichen Sanktionen gegen China erhoben, solange der Organraub nicht beendet werde. Auch in Australien äußerten Politiker ihr Besorgnis über die aktuelle Menschenrechtslage in China.

Nach Berichten von Sound of Hope habe das Legislativ-Yuan in Taiwan (das Parlament) am 22. November 2012 den Beschluss gefasst, alle Taiwaner, die sich im Ausland einer Organtransplantation unterziehen, zu verpflichten, nach ihrer Rückkehr Angaben über das betreffende Land, das Krankenhaus und den behandelnden Arzt zu machen. Etwa 90 Prozent der Transplantationspatienten aus Taiwan gehen zur Behandlung nach China. Des Weiteren gebe es Hinweise, dass die dafür verwendeten Organe nicht nur von Hingerichteten stammen, sondern von Falun Gong-Praktizierenden, die aufgrund ihres Glaubens ohne rechtliche Grundlage festgenommen worden seien. Das sei der Grund für den Beschluss des taiwanischen Parlaments.

Der taiwanische Anwalt Dong Wenxun meinte, dass viele Patienten in Taiwan mehrere Jahre auf ein geeignetes Spenderorgan warten müssen. In Festlandchina sei es jedoch möglich, innerhalb weniger Tage oder Wochen ein passendes Organ zu bekommen. Seiner Meinung nach gebe es in China Menschen, die irgendwo eingesperrt seien, um ihnen bei Bedarf die Organe entnehmen zu können. Die Anwältin Zhu Wanqi von der Interessenvertretung von Falun Gong äußerte den Wunsch, dass zusätzlich zur Auskunftspflicht nach einer Transplantation eine umfangreiche staatliche Aufklärungskampagne gestartet werde. Außerdem forderte sie ein Verbot für taiwanische Patienten, zur Transplantation nach China zu reisen.

Auch in Kanada und Australien erregte das Thema Organraub in China die Aufmerksamkeit von Parlamentariern. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, habe die Abgeordnete Judy Sgro am 28. November im kanadischen Parlament gefordert, die Handelsbeziehungen zu China abzubrechen, falls China den Organraub nicht beende. Sie habe Informationen der WOIPFG (World Organisation to Investigate the Persecution of Falun Gong) zitiert und erklärt, dass der Organhandel in China ein gewaltiges Geschäft sei.

Am gleichen Tag haben Abgeordnete in Australien ihre Besorgnis über den Organraub geäußert, nachdem eine Gruppe von Experten darüber berichtet hatte. Ein Mitglied der Gruppe, der Autor Ethan Gutmann,  habe am 30. November im ABC Radio gesagt, dass Organraub der Grund für die Korruption im chinesischen Gesundheitssystem sei. Seiner Einschätzung nach seien etwa 65.000 Falun Gong-Praktizierende davon betroffen. (Zusammenfassung: Ying Hartmüller)

Original-Artikel auf Chinesisch:

台立院发议案 不做活摘器官帮凶

加拿大议员:摘取器官必须停止 否则中断中加贸易

 

 



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