Tibet: Grenze der Durchhaltekraft und höchste Hilflosigkeit

Zwei Mönche aus Amdo Ngaba begehen Selbstmord
Titelbild
Ein tibetischer Mönch hat Aufrufe angeschlagen, die Proteste einzustellen in der Hauptstraße von Xiahe, Provinz Gansu, am 3. April. Niemand weiß, ob freiwillig oder gezwungen. Unter starker chinesischer Truppenpräsenz ist es in Xiahe ruhig geworden, wo es noch vor zwei Wochen zu heftigen Protesten kam. (AP Photo/Ng Han Guan)
Epoch Times7. April 2008

Zwei Mönche aus Amdo Ngaba (Provinz Sichuan) haben Selbstmord begangen, das teilte das Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) eigenen bestätigten Informationen zufolge mit. Nach der Lehre des tibetischen Buddhismus ist Selbstmord eine der schwersten Formen von Fehlverhalten, das gegen zentrale Grundsätze der Lehre verstößt. Buddhistische Mönche in Tibet sind für ihre Geduld und Widerstandskraft im Angesicht großer Widerwärtigkeiten bekannt. Sind die tibetischen Mönche durch die Unterdrückung der chinesischen Behörden an die Grenzen ihrer Durchhaltekraft und in höchste Hilflosigkeit gedrängt worden?

Am 27. März 2008 nahm sich der Mönch Lobsang Jinpa aus dem Kloster Ngaba Kirti das Leben. Er stammte aus dem Dorf Ngasib in Amdo Ngaba.

In seinem Abschiedsbrief schrieb er: „Die chinesische Regierung hat falsche Beschuldigungen gegen die Mönche des Klosters Kirti erhoben. Sie behauptet, die Mönche hätten Staatsgeheimnisse nach außen verraten, die Proteste organisiert und die Leichname von Tibetern, welche durch die chinesischen Sicherheitskräfte erschossen wurden, bei sich aufbewahrt. All diese Dinge habe ich jedoch ganz alleine gemacht, daher betreffen die Anklagen der chinesischen Regierung alleine mich und niemanden sonst im Kloster Kirti.“ Und weiter schrieb er: „Ich habe die friedvollen Proteste angeführt und ich alleine bin verantwortlich für die Proteste.“

Die letzte Zeile des Abschiedsbriefs lautet: „Nicht eine Minute länger möchte ich unter der Unterdrückung der Chinesen leben, geschweige denn einen Tag.“

Unter ähnlichen Umständen nahm sich ein Mönch namens Legtsok aus dem Kloster Ngaba Gomang am 30. März 2008 das Leben. Der Verstorbene war 75 Jahre alt und stammte aus einem kleinen Dorf aus dem nördlichen Teil der Präfektur Ngaba.

Quellen besagen, dass Legtsok einige Tage vor dem 30. März 2008 sich in Begleitung von zwei anderen Mönchen zum Haus einer tibetischen Familie begab, um dort ein Gebetsritual durchzuführen. Noch ehe er ankam, wurde er von einem großen Trupp chinesischer Sicherheitskräfte aufgehalten, die zum Kloster Ngaba Gomang fuhren, um die friedlich protestierenden Mönche des Klosters zur Aufgabe zu zwingen. Die Sicherheitskräfte schlugen Legtsok brutal zusammen und nahmen für einige Tage in Haft. Später ließen sie ihn wieder laufen und schickten ihn zu seinem Kloster zurück.

Kurz bevor er seinem Leben ein Ende setzte, entsandte er zwei seiner Schüler, um Geld, das seinen Schülern und Verwandten gehörte, und das sie ihm zur Verwahrung gegeben hatten, zurückzubringen. Minuten nach dem Aufbruch seiner Schüler beging er Selbstmord. Als sie zurückkehrten, fanden sie ihn tot vor.

Er hatte wiederholt zu seinen Schülern gesagt, dass „er diese entsetzliche Unterdrückung nicht länger ertragen kann“. Diese Worte waren wie eine Vorankündigung seines Todes.

Berichten zufolge wurde etwa um dieselbe Zeit, am 3. April 2008, ein Mönch des Klosters Ngaba Namtso von chinesischen Sicherheitskräften zu Tode geprügelt. Weitere Informationen zu diesem Todesfall konnten bisher leider nicht ermittelt werden, so das TCHRD.



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